The Old Republic - Betrogen
und der Arzt verstummte.
„Sorgt für sie, wie ihr für mich sorgen würdet. Habt ihr verstanden?"
„Ja, mein Lord", erwiderte der Arzt, und das Sanitätsteam eilte weiter.
Neue Explosionen erschütterten die Stadtlandschaft. Eine Bombe traf ein Kraftwerk, und eine gewaltige Plasmaeruption schoss einen halben Kilometer hoch in den Himmel. Eine Formation ISF-Abfangjäger, gut erkennbar an ihren geknickten Flügeln, fegte über den Tempel hinweg. Die Sith um ihn herum jubelten. Dann trat Eleena aus dem Tempel, ihre Lippen waren vor Schmerz zusammengepresst. Einer der Ärzte folgte ihr mit sorgenvoller Miene. „Bitte, Herrin", sagte der Arzt, mit verängstigtem Blick auf Malgus. „Bitte." Eleenas Augen weiteten sich, als sie das Ausmaß des Bombardements und der Verwüstung vor sich sah. Malgus ging zu ihr. „Geh mit den Ärzten", sagte er. „Ein Imperiales Sanitätsschiff, die Steadfast, befindet sich beim Rest der Flotte im Orbit. Warte dort auf mich. Ich werde kommen, sobald ich hier fertig bin."
„ich muss nicht behandelt werden, Herr."
„Tu, wie dir geheißen", sagte er, jedoch ohne Strenge in der Stimme. Sie schluckte, lächelte und nickte. „Danke, mein Lord", sagte der Arzt zu Malgus. „Kommt, Herrin." Er nahm Eleena sanft am Arm und eskortierte sie an Bord des Transporters, während um sie herum Bomben fielen und die Republik starb.
Nachdem das Sanitätsteam die Schwere der Verletzungen eingeschätzt und die Verwundeten abtransportiert hatte, brachten die Sith ihre Toten an Bord. Ihre Leichen würden zur Erfüllung der üblichen Riten nach Dromund Kaas oder Korriban gebracht werden. Malgus wünschte, Adraas wäre unter ihnen.
Nachdem der Transporter abgehoben hatte, trat Adraas, der jetzt wieder seine Maske trug, an Malgus heran.
„Was ist mit den Leichen der Jedi?", fragte er. Malgus überlegte. Die Jedi hatten wacker gekämpft, insbesondere Zallow. Zwar verkannten sie die Macht, aber nichtsdestotrotz wollte er sie ehrenvoll behandeln. „Der Tempel soll ihr Grab sein. Lasst alles einstürzen."
„Ich werde einen Bomber anfordern, um." Malgus schüttelte den Kopf und wandte sich Adraas zu. Sie waren etwa gleich groß, und Adraas ließ sich von Malgus' Erscheinung nicht einschüchtern.
„Nein", sagte Malgus. „Es liegt noch mehr als genug Sprengstoff im Transportschiff. Nehmt den."
„Ist das ein Befehl. mein Lord?" Malgus wahrte seine Gelassenheit nur mit Mühe. „Sith sollten den Jedi-Tempel zerstören, nicht Imperiale Piloten. Seid Ihr anderer Meinung, Adraas?"
Adraas schien das überhaupt nicht bedacht zu haben. Das überraschte Malgus nicht. Auch Adraas verkannte die Macht, und er besaß nur wenig Ehrgefühl. Doch immerhin tat er, was man ihm sagte.
„So wird es geschehen, mein Lord." Kurze Zeit später waren alle Sprengsätze angebracht, und Malgus hielt einen Fernzünder in der Hand. Er warf einen letzten Blick auf den Tempel mit seinen hohen Türmen und den stufenförmigen Dachebenen, auf die umgestürzten Statuen und den breiten Eingang, den der Durchbruch des Transportschiffes zu einem höhnisch lachenden Schlund aufgerissen hatte. Der Rest der Sith-Truppe versammelte sich um ihn.
„Sollten wir Sicherheitsabstand wahren", fragte Adraas.
Malgus sah ihn verächtlich an. „Das hier ist Sicherheitsabstand."
„Wir stehen zwanzig Meter vom Eingang entfernt", wandte Adraas ein. Malgus blickte Adraas ins Gesicht und drückte auf den Auslöser. Eine Reihe dumpfer Explosionen ertönten weit im Inneren des Tempels und kamen wie Donnergrollen näher. Die Sprengsätze detonierten so abgestuft, dass sie das Fundament des Tempels aushöhlten. Ein scharfer Windstoß voller Staub und Gesteinssplitter fegte aus dem Eingang. Aus den oberen Etagen erklangen laute und heftige Explosionen. Steine barsten. Große Brocken brachen von der Tempelfassade ab und stürzten zu Boden. Durch den Eingang waren Flammen zu sehen. Dann folgte eine ganze Reihe Explosionen rasch aufeinander - der Klang des brechenden Rückgrats des Jedi-Ordens.
Das riesige Gebäude über Jahrhunderte ein Symbol der Jedi, fing an, in sich zusammenzustürzen. Zwei Türme folgten ihm in den Untergang. Wie in Zeitlupe trudelten ihre Spitzen herab. Eine Stichflamme und Gesteinsbrocken zischten schneller als der Schall aus dem jetzt ebenfalls einstürzenden Eingang. Anstatt in Deckung zu gehen, versenkte sich Malgus in die Macht, hob beide Hände mit den Handflächen nach außen und bildete eine durchsichtige Energiewand vor
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