The Old Republic - Betrogen
sich und seinen Kriegern. Seine Sith-Kameraden taten es ihm gleich und folgten seiner Geste, folgten seiner Kraft. Gestein und Trümmer prasselten gegen die vereinte Barriere. Die Stichflamme brandete dagegen und teilte sich darum herum wie Wasser um einen Fels.
Unaufhaltsam schritt der Untergang des Tempels voran. Er sackte in sich zusammen, schrumpfte zu einem formlosen Haufen aus Schutt und Asche. Dann war es vorbei. Eine dichte Staubwolke hing wie ein Leichentuch über dem Trümmerberg, der einmal der Jedi-Tempel gewesen war. Möglicherweise gab es in den tieferen Etagen des Tempels noch überlebende Jedi, doch das kümmerte Malgus nicht weiter. Entweder wurden sie erdrückt, oder sie waren für immer gefangen.
„Und damit fällt die Rep ublik", stellte Malgus fest.
Die Sith um ihn herum jubelten.
KEINER AUS DER republikanischen Gesandtschaft, die nach Alderaan entsandt worden war, sprach ein Wort, bis sie die Halle verlassen hatten. Niemand schien zu wissen, was zu sagen war. Aryn kämpfte darum, die kollektive emotionale Aufwühlung, die sie spürte, in Schach zu halten. So wie sie schwankten auch alle anderen zwischen Wut, Kummer und Enttäuschung hin und her. Selbst Dar'Nala schien Probleme damit zu haben, sich zusammenzureißen, obwohl sie äußerlich völlig ruhig wirkte.
Schließlich war sie es, die mit sachlicher Stimme das Schweigen brach.
„Wir müssen so bald wie möglich Meister Zym kontaktieren. Ich brauche seinen Rat."
„Wie könnt Ihr Euch sicher sein, dass er noch lebt?", fragte Satele. „Wenn Coruscant gefallen ist."
Die gesamte Delegation geriet geschlossen ins Wanken. Syo und Aryn tauschten erschrockene Blicke aus. Es war Aryn noch gar nicht in den Sinn gekommen, dass Meister Zym vielleicht auch umgekommen war.
„Ich hätte es gespürt, wenn er. tot wäre", sagte Dar'Nala und nickte, als ob sie sich selbst überzeugen wollte. „Satele, sorg dafür, dass eine sichere Kommunikationsverbindung hergestellt wird."
„Ja, Meisterin Dar'Nala."
„Niemand darf von hier fortgehen", erklärte Dar'Nala ihnen allen. Aryn sah, wie blutunterlaufen die Augen ihrer Meisterin waren. „Wenn die Öffentlichkeit von dem Angriff erfährt, werden die Medien Stellungnahmen verlangen. Wir werden keine herausgeben, solange wir uns nicht auf ein Vorgehen geeinigt haben. Fürs Erste werde ich für diese Delegation sprechen. Einverstanden?" Alle nickten, sogar Senator Am-ris. „Letzten Endes wird es eine Entscheidung sein, die die Republik zu treffen hat, Senator", sagte Dar'Nala. „Die Jedi werden ihr natürlich mit Rat zur Seite stehen."
Am-ris stand krumm da. Die Ereignisse hatten ihn gebeugt. „Ich werde die Angelegenheit mit dem derzeitigen Senatsvorsitzenden besprechen", versprach er.
„Seit heute existiert vielleicht gar kein Senat mehr", gab Dar'Nala zu bedenken. „Vielleicht müssen Sie an seiner Stelle handeln. Ihre Berater hier können Sie unterstützen. Auch wir werden Sie unterstützen und hinter jeder Entscheidung stehen, die letztlich gefällt wird." Sorgenfalten traten auf Am-ris' Stirn. Er schluckte, dann nickte er. Niedergeschlagen zogen sie durch die leeren Korridore. Das Haus des Hohen Rates war für die Dauer der Verhandlungen geräumt worden. Sogar die alderaanischen Wachen, die für gewöhnlich im Inneren postiert waren, hatte man auf Posten vor dem Bau verbannt. Obwohl die Fenster einen Ausblick auf die gepflegten Rasenflächen und Sträucher der Hofgärten boten, in denen elegante Statuen und sanft plätschernde Springbrunnen standen, fühlte sich Aryn, als würden sie durch eine Gruft gehen. Irgendetwas in dem Gebäude war gestorben. Ihr schwirrte der Kopf. Jeder von ihnen schien kurz davor, etwas sagen zu wollen, und dennoch sprach keiner ein Wort. Schließlich fasste Aryn in Worte, was ihrer Meinung nach alle denken mussten.
„Wir dürfen diese Aggression nicht hinnehmen, Meisterin."
Satele und Syo nickten bedächtig zustimmend. Dar'Nala blickte starr in die Landschaft Alderaans hinaus.
„Ich fürchte, uns bleibt keine Wahl. Der Kanzler ist tot - "
„Tot?", fragte Aryn.
„Wir haben es gesehen", fuhr Satele mit gepresster Stimme fort und nickte. „Er sagte, eine Imperiale Flotte würde Coruscant angreifen. Wie es scheint, konzentrierte sich der Angriff auf den Senat und den Jedi-Tempel."
„Ich glaube kaum, dass sie es dabei belassen haben", warf Am-ris ein. „Es waren Padawane im Tempel", sagte Syo. Satele fuhr fort: „Wir haben keine Vorstellung von der
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