The Old Republic - Betrogen
der Krieg zwischen Imperium und Republik für ihn kaum mehr als ein Hintergrundrauschen. Er wusste, dass sich der Chaostrupp auf Alderaan wacker geschlagen hatte, aber mehr auch nicht. Aufnahmen der Sith-Delegation beim Betreten des Ratsgebäudes flimmerten über den Schirm, dazu Kommentare, dann Aufnahmen der Jedi-Delegation, die das Gleiche tat. Er glaubte, ein vertrautes Gesicht unter den Jedi zu erkennen. „Standbild und rechts vergrößern." Der Videoschirm folgte seinem Befehl, und da war sie: Aryn Leneer. Sie trug ihr langes sandfarbenes Haar immer noch offen, hatte noch immer dieselben grünen Augen und die gebeugte Haltung, als ob sie gegen einen Sturm ankämpfen würde.
Was sie wohl auch tat, wie Zeerid in Anbetracht der Schärfe annahm, mit der sie die Emotionen der Personen in ihrem Umfeld wahrnahm. Er hatte sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Sie hatten sich in den Monaten, in denen sie zusammen auf Balmorra gedient hatten, angefreundet. Er hatte herausgefunden, dass sie recht gut fliegen und sehr gut kämpfen konnte. Davor hatte er Respekt. Und weil auch er recht gut kämpfte und immer noch besser flog, war er der Meinung gewesen, dass auch sie ihn respektierte. Sie hatte nicht zusammen mit Zeerid und den Commandos gezecht, aber sie war immer mit ihnen in die Cantina gegangen. Nur um ihnen Gesellschaft zu leisten. Er hatte angenommen, sie würde mitgehen, weil ihr die Gefühlswallungen der Commandos gefielen, wenn sie tranken - aus Erleichterung und Freude, eine weitere Mission überlebt zu haben. In ihrem Gesicht lag eine Aufgeschlossenheit, in ihren Augen ein Ausdruck, der sagte, dass sie verstand. Aber ihre Aufgeschlossenheit hatte betrunkene Soldaten angezogen wie Nektarhonig die Süßfliegen. Sie wollten ihr in die Augen schauen und etwas beichten. Zeerid konnte sich gut vorstellen, wie anstrengend das für sie gewesen sein musste. Und doch war sie immer für sie da gewesen. Jedes Mal.
Die Übertragung schaltete zu einer Aufnahme von Coruscant, und ein Kommentator sagte: „Bis heute, als ein Angriff."
Die Comm-Einheit des Schiffes meldete den Empfang eines Signals, und Zeerid schaltete den Schirm ab. Er wollte das Gespräch schon annehmen, weil er die planetare Überwachung erwartete, hielt dann aber inne, als ihm klar wurde, dass es der verschlüsselte Subraumkanal war, den er zusammen mit der Exchange verwendete.
Er überlegte, ob er den Anruf ignorieren sollte. So kurz vor Vulta mit Oren zu sprechen, würde ihm das Wiedersehen mit Arra verderben. Er wollte nicht, dass ihm seine Geschäfte im Kopf herumschwirrten, wenn er seine Tochter sah. Die rote Funkanzeige blinkte stetig weiter. Schließlich gab er nach und schlug so fest auf den Knopf zur Aktivierung des Kanals, dass das Plastoid des Knopfes brach. Er verkrampfte sich in Erwartung dessen, was er zu hören bekommen würde. „Was?", blaffte er.
Einen Moment war es still, dann sagte Oren: „Wenn mir die Stimmanalyse nicht anzeigen würde, dass du es bist, hätte ich beinahe geglaubt, ich hätte jemand anderen angefunkt."
„Ich hab grade andere Dinge im Kopf."
„Ach ja?" Oren machte eine Pause, als würde er auf eine etwas genauere Erklärung warten. Zeerid bot ihm keine, also fuhr er fort. „Wie ich bereits angesprochen habe, sitze ich auf etwas Dringendem. Die Lieferung verlangt nach einem außergewöhnlich fähigen Piloten. Nach jemandem wie dir, Z-Man."
„Ich habe gerade einen Job hinter mir, Oren. Ich brauche Zeit - "
„Dieser Job wird deine Schulden ausradieren." Zeerid richtete sich in seinem Sitz auf. Hatte er richtig gehört? „Sag das noch mal."
„Du hast mich schon verstanden." Zeerid hatte ihn verstanden, er konnte es nur nicht glauben. Nur ein paar Stunden zuvor hatte er noch gedacht, er würde die Exchange nie mehr loswerden, und jetzt bot ihm Oren genau das an. Er bemühte sich, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. „Nur eine Lieferung?"
„Es ist eine Lieferung."
„Welche Fracht?" Er versuchte, am nächsten Wort nicht zu ersticken. „Drogen?" „Ja."
„Wo soll's hin?" Er vermutete, das Ziel wäre ein Planet, auf dem es ziemlich heiß hergehen musste, wenn Oren ihm anbot, seine Schulden zu tilgen.
„Coruscant." Oren sprach den Namen nur widerwillig aus, als würde er damit rechnen, dass Zeerid absprang. „Das ist alles?"
„Hast du gehört, was ich gerade gesagt habe?"
„Hab ich. Du hast Coruscant gesagt. Also wo ist der Haken?"
„Der Haken?"
„Coruscant ist ja jetzt nicht gerade ein heißes
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