The Old Republic - Betrogen

Landegebiet. Das ist Urlaub im Vergleich zu dem, was ich gewöhnt bin. Also, wo ist der Haken?"
    „Hast du nicht Holo geschaut?"
    „Ich war im Hyperraum."
    „Natürlich." Oren kicherte. „Das Imperium hat Coruscant angegriffen."
    Zeerid beugte sich nach vorn, wieder unsicher, ob er richtig gehört hatte. Orens schlichte Aussage und der unberührte Ton, in dem er sie verkündete, schienen so gar nicht zu der Tragweite der Worte zu passen, die Zeerid eben gehört zu haben glaubte.
    „Wie bitte? Es liefen Friedensverhandlungen auf Alderaan. Ich hab's vorhin noch im HoloNetz gesehen. Was meinst du mit angegriffen ?"
    „Ich meine angegriffen. Eine Imperiale Flotte befindet sich im Orbit über dem Planeten. Coruscant wird von Imperialen Streitkräften besetzt. Keiner weiß Genaueres, weil das Imperium alle Verbindungen nach draußen stört."
    Zeerid bekam den Gedanken immer noch nicht ganz in seinen Kopf. Wie konnte das Imperium eine der Kernwelten angreifen, vom Hauptplaneten ganz zu schweigen? „Wie sind die durch den Verteidigungsgürtel gekommen? Das ergibt keinen Sinn."
    „Ich kenne die Einzelheiten nicht, und sie sind mir auch egal, Z-Man. Allerdings ist mir klar, dass es ein Überraschungsangriff war, der mitten in die Friedensverhandlungen platzte. An Dreistigkeit ist das Imperium kaum zu übertreffen, das muss man denen schon lassen. Du hast gegen das Imperium gekämpft, oder Z-Man?"
    Zeerid nickte. Schusswechsel mit Truppen des Imperiums hatte er reichlich hinter sich, erst als Commando in der Armee der Republik, dann als. was immer er jetzt eben war. Für einen Augenblick spielte er mit dem lächerlichen Gedanken, sich erneut bei der Armee zu verpflichten, rügte sich aber gleich darauf selbst für seine Dummheit.
    „Den Rest erfährst du im Holo", sagte Oren. „In der Zwischenzeit planst du besser schon mal die Lieferung." Die Lieferung. Richtig.
    „Du willst, dass ich ein Schiff voller Drogen auf einen gerade vom Imperium besetzten und eroberten Planeten fliege? Du sagtest, der Comm-Verkehr ist ausgeschaltet. Dann werden sie den Flugverkehr im Orbit auch auf ein Minimum runterschrauben. Da kann ich mich nicht reinmogeln, nicht mal klammheimlich. Die pusten mich weg."
    „Du findest schon einen Weg."
    „Ich bin für jeden Vorschlag dankbar."
    „Ich bin überzeugt, dir wird was einfallen."
    „Wir sollten wenigstens warten, bis sich die Lage beruhigt hat. Wahrscheinlich wird das Imperium den regulären Handelsverkehr in einer Woche oder so wieder in Gang setzen.
    Zu dem Zeitpunkt - "
    „Das geht nicht."
    „Das muss gehen."
    „Nein. Die Fracht muss sofort verschifft werden."
    Die Sache gefiel Zeerid immer weniger. Er hatte ein Näschen dafür, wenn etwas anfing zu stinken. „Warum?"
    „Das brauchst du nicht zu wissen."
    „Muss ich schon, wenn ich die Beförderung übernehme. Was ich noch nicht entschieden habe."
    Oren schwieg einen Moment lang, bevor er weitersprach. „Bei der Droge handelt es sich um Eng."
    Zeerid stieß einen Seufzer aus. Kein Wunder, dass dieser Job seine Schulden ausradieren würde. Labordrogen machten nicht nur extrem süchtig, sie veränderten auch die Hirnchemie des Konsumenten, sodass nur noch mehr Stoff der gleichen „Marke" die Sucht befriedigen konnte. Einfach nur irgendein ähnliches Rauschgift reichte dann nicht mehr aus. Drogenhändler nannten Eng auch „die Leine", weil es ihnen eine Monopolstellung bescherte. Sie konnten von den Konsumenten Höchstpreise verlangen, und das taten sie auch.
    „Wir haben einen Käufer auf Coruscant, dem der Vorrat ausgeht. Die Bestellung muss möglichst schnell zu ihm nach Coruscant, Imperium hin oder her. Du weißt ja, wieso." Natürlich wusste Zeerid das. „Weil die Konsumenten auf Entzug kommen, wenn sie ihre Eng-Marke nicht bekommen. Und wenn sie den durchstehen ."
    „Dann ist ihre Abhängigkeit von der Marke futsch und unser Händler verliert seinen Markt. Darüber macht er sich verständlicherweise große Sorgen."
    „Was wiederum bedeutet, dass die Exchange den Preis festlegen kann."
    „Was sich wiederum für dich auszahlt, Z-Man. Also red nicht so herablassend." Zeerid kaute auf seiner Unterlippe. Ihm war ein bisschen übel. Auf der einen Seite wäre er mit nur einem Flug ein freier Mann. Auf der anderen Seite war er einmal auf Balmorra in einer EngHöhle gewesen als er noch in der Armee gedient hatte. Kein schöner Anblick. „Nein", sagte Zeerid. Um Kraft zu tanken, starrte er durch das Cockpitverdeck hinaus auf