The Old Republic - Vernichtung
Sein offizieller Einflussbereich war die Verteidigung des Imperiums, daher fiel es ihm zu, die Klüfte zwischen den Ratsmitgliedern zu überbrücken. „Unsere Zahlen schwinden", erinnerte er sie. „Wir brauchen Verbündete. Eine Falleen in den Rat zu erheben, zeigt anderen Spezies, dass es für sie einen Platz im Imperium gibt."
„Vielleicht liegt das Problem darin, dass andere Spezies den ihnen gebührenden Platz vergessen haben", entgegnete Mortis.
„Gut gesprochen, Mortis", stimmte Darth Vowrawn zu und ließ seine Worte für einen dramatischen Augenblick im Raum hängen, bevor er hinzufügte: „Doch sollten wir Darth Karrid nicht so rasch abweisen."
Marr hatte auf Vowrawns Unterstützung gehofft. Als reinblütiger Sith, der sich an den höfischen Intrigen, der hinterhältigen Politik und dem ungezügelten Hedonismus der imperialen Aristokratie weidete, war er zudem noch verantwortlich für die Domäne Produktion und Logistik. Mit Zahlen kannte er sich besser aus als jeder andere. Die Republik besaß mehr Soldaten, mehr Mittel und mehr Verbündete als das Imperium, und wenn es dem Imperium nicht gelang, mehr Planeten auf seine Seite zu ziehen, würde es verlieren.
„Darth Karrid hat sich als recht wertvoll in unseren Kriegsanstrengungen erwiesen", rief Vowrawn ihnen allen ins Gedächtnis. „Ohne sie wäre unsere Lage unhaltbar, statt nur bedenklich."
Darth Ravage schnaubte nicht überzeugt. „Ihr lasst all die Ehre ihr zukommen, wo wir doch alle wissen, dass sie eigentlich dem Schiff gebührt. Jeder von uns hätte ihren Erfolg einstreichen können, hätten wir die Ascendant Spear kontrolliert."
„Und genau darin liegt das Problem", fuhr Vowrawn fort. „Wir kontrollieren das Schiff nicht. Sie aber tut es, und ich bezweifle, dass sie es Euch übergeben wird, nur weil Ihr darum bittet."
„Das Schiff ist ein Teil der Gleichung", gab Marr zu. „Darth Mekhis kontrollierte die Technologie-Domäne, als sie die Ascendant Spear entwickelte. Es liegt eine gewisse Logik darin, das Ressort an die Person zu übergeben, die auch ihre letzte Schöpfung kontrolliert."
„Fürchtet Ihr Euch vor ihr?", fragte Darth Rictus und ließ seiner Frage ein hämisches Glucksen folgen.
Marr ließ sich gar nicht erst ködern und überging die Frage einfach. „Ich bin bereit, andere Kandidaten für den Sitz in Betracht zu ziehen", fuhr er fort. „Falls einer von Euch eine würdige Empfehlung machen kann."
„Darth Gravus", schlug Mortis vor, und ein allgemein zustimmendes Murmeln ging durch die Reihen der restlichen Ratsmitglieder.
Innerlich erschauderte Marr. Nicht, dass Gravus für die Position nicht geeignet gewesen wäre. Der Dunkle Lord hatte sich bei der erfolgreichen Unterwanderung des republikanischen Einsatzes zum Wiederaufbau des zerstörten Planeten Taris bewährt. Doch Gravus stand für die alten Sitten. Ehrgeizig und skrupellos hatte er sich einflussreiche Verbündete in den höchsten Kreisen der imperialen Gesellschaft geschaffen ... und ebenso viele Feinde. Ihn in den Rat zu berufen würde mit dem Wiederaufleben alter Feindseligkeiten weiteren internen Machtkämpfen Tür und Tor öffnen, und es würde nichts dazu beitragen, andere Spezies zu überzeugen, sich der imperialen Sache anzuschließen. Schlimmer noch: Seine Wahl würde Darth Karrid erzürnen. Zum Glück wurde Gravus' Sieg auf Taris dadurch geschmälert, dass seine Flotten die Kontrolle über den mineralienreichen Planeten Leritor verloren hatten, ein teurer Rückschlag für das Imperium. „Gravus war nicht in der Lage, die Republik im Mittleren Rand zurückzuschlagen", erinnerte er sie.
„Er hat sich nach Bothawui zurückgezogen, um sich neu zu formieren", entgegnete Mortis. „Bald wird er einen Gegenangriff starten und Leritor für das Imperium zurückerobern."
„Falls er damit Erfolg hat, sehe ich keinen Grund, ihn als Kandidaten abzulehnen", gab Marr widerwillig zu.
„Dann sind wir uns alle einig", drängte Mortis. „Ist Leritor erst einmal wieder in imperialer Hand, sollte Gravus ein Sitz im Dunklen Rat und die Kontrolle über die Domäne der Technologie eingeräumt werden."
Bevor jemand etwas einwerfen konnte, sprach Marr rasch weiter. „Ich sagte, ich würde ihn als Kandidaten nicht ablehnen", erklärte er mit fester Stimme. „Er sollte in Betracht gezogen werden - ebenso wie Karrid. Wir sollten uns etwas Zeit nehmen, um über beide Kandidaten nachzudenken, bevor wir eine endgültige Entscheidung treffen."
„Wieder einmal
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