The Old Republic - Vernichtung
eine Gemeinschaftsmission unter voller Zusammenarbeit von Militär, den Jedi und dem SID."
„Der SID steht zu Ihrer Verfügung", versicherte ihm der Direktor, auch wenn er im Stillen skeptisch blieb. Gemeinschaftsmissionen waren in der Theorie eine großartige Sache, aber in der Praxis verwandelten sie sich gerne in Revierkämpfe, bei denen sich die unterschiedlichen Beteiligten darüber zerstritten, die ganze Ihre einzustreichen und alle Schuld abzuwälzen.
„Ich weiß, was Sie denken", sagte Jace. „Aber die Sache ist zu groß, als dass sie irgendjemand alleine bewältigen könnte. Der einzige Weg, es zustande zu bringen, ist Zusammenarbeit." Der Oberbefehlshaber stand auf und kam mit raschem Schritt um den Schreibtisch herum. Er nahm Marcus mit den kräftigen Händen fest bei dessen Schultern, sodass der stählerne Griff beinahe schmerzte. Dann beugte er sich vor und kam mit dem Gesicht ganz nahe. Der starre Blick schien sich tief in sein Gegenüber hineinzubohren, als wolle er Herz und Verstand des Direktors ausloten. „Erzählen Sie mir nicht, was ich hören will", beharrte er. „Ich glaube, wir können es schaffen, und Sie müssen es unbedingt auch glauben. Stehen Sie hinter mir, Marcus? Wirklich und wahrhaftig hinter mir?"
„Ich stehe hinter Ihnen", schwor der Direktor, nachdem die schiere Intensität und Überzeugungskraft des Kommandanten seine Vorbehalte weggefegt hatten.
„Guter Mann", sagte Jace, während er den Griff löste, ihm auf die Schultern klopfte und sich wieder aufrichtete. „Ich wusste, ich kann mich auf Sie verlassen." Er ging zurück hinter seinen Schreibtisch und nahm wieder im Sessel Platz. „Ich werde Ihnen alles, was ich über die Spear und Darth Karrid habe, zukommen lassen", erklärte er. „Geheime Berichte über Militärgefechte, an denen die Spear beteiligt war, vertrauliche Beurteilungen von Karrids Ausbildern und den Meistern an der Jedi-Akademie. Alles. Gehen Sie es eingehend durch, und schicken Sie mir eine Liste der Agenten, die Sie für diesen Job empfehlen. Ich will diese Dossiers nächste Woche vorliegen haben."
„Jawohl, Sir", entgegnete Marcus.
„Vergessen Sie nicht - diese Sache hat oberste Priorität", sagte Jace. „Die Ascendant Spear ist die allergrößte Bedrohung für die Republik, unsere Flotten und unsere Bürger. Ich habe vor, sie zu vernichten, und ich will, dass Sie mir zeigen, wie."
KAPITEL 6
„DAS IST UNERHÖRT!", rief Darth Ravage. „Darth Malgus war ein Verräter, der versucht hat, den Thron des Imperators an sich zu reißen! Und nun erwartet Ihr von uns, seiner Schülerin einen Sitz im Dunklen Rat zu gewähren?"
Darth Marr, ranghöchstes Mitglied des Dunklen Rates, hatte nicht vor, in gleicher Weise auf Ravages aggressiven Wutausbruch zu reagieren. Stattdessen schätzte er bedächtig die Reaktionen der anderen sechs Mitglieder ab, die sich in der Sitzungskammer tief in der Zitadelle des Imperators auf Dromund Kaas versammelt hatten. Im Gegensatz zu Ravage bewahrten sie Ruhe, auch wenn ihren Mienen klar anzusehen war, dass sie seine Vorbehalte teilten. „Keiner von uns kann den anderen etwas abverlangen", versicherte ihnen Marr. „Doch darf ich Euch daran erinnern, dass sich Darth Karrid gegen Malgus gewendet hat, als dieser sich gegen uns wendete? Und durch das verfrühte Ableben von Darth Hadra ist die Domäne der Technologie verwaist. Ich ersuche Euch lediglich, sie als Kandidatin für diese Position in Betracht zu ziehen."
„Sie ist eine Falleen", wandte Darth Mortis ein. Darth Rictus, ältestes Mitglied des Rates, zeigte mit einem Nicken, dass er Mortis' Meinung teilte.
Marr unterdrückte sein Verlangen, sich über ihre Engstirnigkeit zu ereifern. Malgus war zu weit gegangen, als er versucht hatte, sich zum neuen Imperator zu erklären, aber in einem hatte er recht gehabt: Wenn das Imperium die Republik besiegen wollte, durften sie nicht länger an ihren offenkundigen Vorurteilen über geringere Spezies festhalten. Ganze Welten unterjocht zu halten, verlangte dem imperialen Militär und seinen Mitteln zu viel ab. Wesentlich effektiver war der Versuch, sie als willige Verbündete im Kampf gegen die Republik heranzuziehen. Aber Marr wusste, Streit würde den sowieso schon anfälligen
Dunklen Rat einer endgültigen Spaltung entgegentreiben. Es war nicht die Zeit für Richtungskämpfe. In der ganzen Galaxis hatte die Republik sie zum Rückzug gezwungen. Ihre einzige Hoffnung, zu überleben, bestand in einer geeinten Front.
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