The Old Republic - Vernichtung
beschämt uns Eure Weisheit, Darth Marr", sagte Vowrawn, wobei sein Tonfall zwischen Aufrichtigkeit und Hohn schwankte. „Ich schlage vor, wir vertagen diese Besprechung, damit wir alle das Für und Wider dieser wichtigen Entscheidung abwägen können."
Als die Mitglieder des Dunklen Rates den Raum verließen, konnte sich Marr nur vorstellen, wie Darth Karrid reagieren würde, wenn sie die Neuigkeit erfuhr. Er beschloss, es wäre am besten, es ihr selbst zu erzählen.
Es dauerte keine zwanzig Minuten bis Marrs Privatfähre die Zitadelle hinter sich ließ und ihn zur Landeplattform seiner Festung im Randgebiet von Kaas City brachte. Eine Ehrengarde von einem halben Dutzend imperialer Soldaten in voller Rüstung nahm stramme Haltung an, als er die Landerampe hinunterschritt, und zwei katzbuckelnde, in seine persönlichen Farben gekleidete Diener öffneten die riesigen Türen, die von der Landeplattform zu den Räumlichkeiten im Inneren führten.
In den Hallen der Burganlage, die teils als Domizil, teils als Festung diente, herrschte ein reges Treiben, bei dem Haushaltspersonal und Militärangestellte hin- und herhuschten und ihren jeweiligen Diensten nachgingen. Gebührend verneigten sie sich oder salutierten, wenn Marr an ihnen vorbeiging und sich mit ausladenden Schritten geradewegs zum Kommunikationsraum begab.
„Stellen Sie mich zu Darth Karrid durch", wies Marr die diensthabende Offizierin an.
„Sofort, mein Lord", erwiderte sie und blaffte dem dreiköpfigen Team eine Reihe Befehle entgegen.
Marr hätte es vorgezogen, Karrid die Einzelheiten über die Besprechung des Dunklen Rates persönlich mitzuteilen, aber die Zeit drängte. Er wollte mit ihr sprechen, bevor Gemunkel und Gerüchte um das Geschehene ihre Reaktion mäßigen konnten.
„Die Ascendant Spear hat unser Signal empfangen, Darth Marr", bestätigte die Offizierin. „Die Entschlüsselung kann noch ein paar Sekunden dauern."
Marr nickte zufrieden, in dem Wissen, dass kein anderes Mitglied aus dem Rat - oder irgendjemand aus der Republik -, das nun anstehende Gespräch belauschen konnte. Selbst wenn sie irgendwie das
Signal abfangen sollten, das er aussendete, wäre es unmöglich, es ohne eine Schwarzchiffre, die Kodierungsvorrichtung des Imperiums, zu entschlüsseln.
Schwarzchiffren waren vom Imperialen Geheimdienst vor dessen Zusammenbruch entwickelt worden und gehörten zu den fortschrittlichsten Verschlüsselungsmaschinen, die man je erfunden hatte. Abgesehen von jenen, die auf den fünfzehn schwersten Großkampfschiffen - einschließlich der Ascendant Spear - installiert waren, gab es nur zwei weitere: eine im Büro des imperialen Ministers für Logistik und eine im Besitz von Darth Marr.
Ein Holobild flackerte auf und materialisierte sich vor ihm, während die Chiffre das eintreffende Rücksignal entschlüsselte und Darth Karrid zeigte. Ihre helle, smaragdgrüne Haut und die langen, schwarzen Haare wurden vom Blauton des Holosignals gedämpft. Sie besaß markante, hohe Wangenknochen, einen makellosen Teint sowie eine spitze Nase und Kinnpartie. Es lag jedoch eine leicht befremdliche, reptilienartige Note in ihren exotischen Gesichtszügen, insbesondere um die kalten, loten Augen herum. Dazu wurde die herrlich symmetrische Perfektion, die für ihre Spezies so typisch war, in Karrids Fall von hervorstechenden Tätowierungen und kybernetischen Implantaten verunstaltet, die ihre gesamte linke Gesichtshälfte bedeckten. „Darth Marr", grüßte sie. „Ich habe Euren Anruf erwartet."
Anhand des Holos erkannte Marr, dass sie sein eingehendes Signal in die Abgeschiedenheit ihrer Kommandokapsel tief im Inneren der Ascendant Spear weitergeleitet hatte. Ihr Bild wurde umrahmt von dem komplizierten Netzwerk aus biomechanischen Schnittstellen, das es Karrid ermöglichte, eins mit Darth Mekhis' fantastischem Kriegsschiff zu werden: Dutzende lange, dünne Kabel schlängelten sich aus Wänden und Decke heraus und in Karrids Genick und Hinterkopf hinein. „Lasst uns allein", befahl Marr und die Kommunikationsoffizierin verließ zusammen mit ihrem Team den Raum.
„Ihr habt mit den anderen Mitgliedern des Dunklen Rats gesprochen?", fragte Karrid als sie alleine waren.
„Mit jenen, auf die es ankommt", sagte Marr.
„Und wie haben sie reagiert?"
„Sie stimmten mit mir überein, dass Ihr eine aussichtsreiche Kandidatin seid", berichtete Marr und wählte seine Worte mit Bedacht. „Doch haben einige Bedenken zum Ausdruck gebracht."
„Wer?",
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