The Old Republic - Vernichtung
durch die Luft trudeln und wirbeln. Die Führungsleinen verhedderten sich, sodass der Schirm teilweise einknickte. Statt sanft zu Boden zu gleiten, wurde er immer schneller, während er mit um sich schlagenden Armen und Beinen versuchte, wieder die Kontrolle über seinen rasanten Sinkflug zu erlangen.
Zehn Meter über dem Boden entwirrten sich die Leinen wieder, und das Stoffdach entfaltete sich über ihm erneut zu voller Breite. Das bremste zwar seinen Fall, aber trotzdem stürzte Theron rasend schnell. Er presste die Beine zusammen und spannte die Knie an, als er auf den Boden schlug, um das Aufschmettern mit den starken Muskeln von Rumpf und Unterkörper abzufangen, während er gleichzeitig versuchte, sich abzurollen. Seine Zähne schlugen aufeinander, und er spürte einen stechenden Schmerz, der ihm von den Fußknöcheln bis hinauf zur Schädeldecke schoss, als sein Körper von der Wucht des Aufschlags zusammengestaucht wurde. Das Abrollen gelang auch nicht besser. Als er mit der angeschlagenen Schulter den Boden berührte, sprang der Arm aus der Gelenkpfanne. Er hätte vor Schmerz geschrien, wenn ihm der Aufschlag nicht die Luft aus der Lunge gepresst hätte, sodass er nur keuchend nach Atem ringen konnte.
Ein paar Sekunden blieb er einfach liegen, überrascht, dass er überhaupt noch am Leben war. Er zwang sich gerade dazu, sich wieder aufzurappeln, als Gnost-Dural aus der Dunkelheit der Nacht trat, um nach ihm zu sehen. Die Feststellung, dass der Jedi nach seinem sechs Stockwerke tiefen Sturz schwer hinkte, verschaffte Theron ein kleines bisschen Befriedigung. „Sieht aus, als wären wir beide heftiger gelandet als erwartet", rief er, damit der Jedi ihn über die heulenden Sirenen hörte, die jetzt die Nacht zerrissen.
„Lasst Euch helfen", sagte Gnost-Dural, als ersah, dass Therons linker Arm schlaff hinunterbaumelte.
Theron nickte und nahm sich zusammen, als Gnost-Dural seinen Arm an Ellbogen und Handgelenk nahm und die Schulter mit einer raschen Drehbewegung wieder einkugelte. Theron stieß einen lauten Schrei aus. Zum Glück übertönten die heulenden Sirenen jedes Geräusch, sodass sie sich nicht an irgendwelche Imperialen in der Nähe verrieten.
„Rettungsmannschaften reagieren auf die Explosion", sagte Gnost- Dural. „Wir müssen fort von hier. Könnt Ihr gehen?"
Theron nickte, dann stützten sich die beiden Männer gegenseitig und hinkten im Schatten davon.
KAPITEL 18
MINISTER DAVIDGE HATTE SCHWIERIGKEITEN sich auf seine Arbeit zu konzentrieren. Zum Teil lag es an dem Umzug in ein Übergangsbüro auf der Westseite des Kommandozentrums für Orbitale Verteidigung - ein unvermeidbarer Umstand in Anbetracht der Tatsache, dass sein altes Büro vergangene Nacht zusammen mit Dutzenden von anderen im Ostflügel des Gebäudes in Schutt und Asche verwandelt worden war. Die zusätzlichen Wachen vor seiner Tür- und hinter der Tür und immer dicht hinter ihm, wenn er abends nach Hause ging - halfen auch nicht gerade, obwohl er den Grund für die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen einsah.
Am beunruhigendsten war jedoch die Tatsache, dass der Minister selbst höchstpersönlich zum Ziel eines Mordanschlags geworden war. Eigentlich hatte er sich immer als ein bloßes Zahnrad in der Maschinerie des Imperiums gesehen - ein entscheidendes Zahnrad, sicherlich, aber keines, dem eine solche Aufmerksamkeit zuteilwerden könnte. Die Sith-Lords und Großmoffs stellten das Gesicht des Imperiums dar, er war bloß der Mann, der dafür sorgte, dass die Fähren pünktlich eintrafen. Er hatte immer geglaubt, dass ihn seine Anonymität schützen würde. Er war nicht wirklich Teil des Krieges - nur ein Analytiker, der über Zahlen brütete.
Diese tröstliche Illusion lag nun in Trümmern, genauso gewiss wie sein Büro mit allem Drumherum. Auch wenn er den Feinden des Imperiums gegenüber keine spezielle Böswilligkeit empfand, so machte ihm der Mordanschlag jedoch begreiflich, dass sie ihn hassten und verachteten. Das war besorgniserregend, verunsichernd, und es machte die Arbeit in der gesamten unerfreulichen Angelegenheit extrem belastend. Er hatte die jüngsten Berichte der imperialen Ermittler mehrere Male durchgelesen, hatte sich die zusammengetragenen Fakten in den vergangenen sechsunddreißig Stunden wieder und wieder angesehen und versucht, den Sinn der gesamten Angelegenheit zu erfassen - und sich darauf vorbereitet, seinen eigenen Bericht an Darth Marr zu senden.
Dem Kommunikationszimmer, das man ihm in
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