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The Old Republic - Vernichtung

The Old Republic - Vernichtung

Titel: The Old Republic - Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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würden sie sie für eine Heuchlerin halten.
    Und wenn sie wüssten, dass sie ihr ganzes Leben lang so getan hat, als würde ich nicht existieren, fragte sich Theron, würde es das Ganze besser oder schlimmer machen?
    Die Umgebungssensoren des Gebäudes auszuschalten und die Mauer zu erklimmen, dauerte nur ein paar Minuten und gab Theron dazu Gelegenheit, die kaputte Schulter zu trainieren. Er hatte sie die vergangenen Tage über geschont. Nun wurde es Zeit zu schauen, wie weit sie geheilt war. Als er die Beine über die Brüstung von Sateles Balkon im dritten Stock schwang, hatte er zufrieden festgestellt, dass seine Schulter sich bestens erholt hatte. Sie war noch etwas schlaff, aber ansonsten fühlte sie sich gut an. Noch eine Woche und sie könnte wieder 100 Prozent leisten.
    Die gläserne Schiebetür, die vom Balkon in die Wohnung führte, stand trotz der kühlen Nachtluft weit offen. Satele erwartete ihn eindeutig. Als er die Wohnung betrat, erhob sie sich aus dem Sessel, in dem sie es sich bequem gemacht hatte. Sie trug die schlichte, braune Robe einer Jedi, die Kapuze zurückgeschlagen. Durch ihr schulterlanges, braunes Haar zogen sich silbergraue Strähnen, die ihr ein majestätisches Aussehen verliehen. Theron erkannte in ihren Zügen kaum Familienähnlichkeit, aber er sah auch nicht so genau hin. Ihre Haut war überraschend rein und glatt. Obwohl sie deutlich auf die Sechzig zuging, sah sie mindestens zwanzig Jahre jünger aus. Liegt das an der Macht, die sie durchströmt oder einfach nur an guten Genen?
    „Danke, dass Ihr gekommen seid", sagte sie. „Bitte, tretet ein und schließt die Tür."
    Theron kam ihrem Wunsch nach, schob die Balkontür zu und ließ den Blick durch die Wohnung schweifen. Das Apartment war voll möbliert und dekoriert - nichts allzu Verschwenderisches oder Opulentes, aber offensichtlich waren mehr als nur ein paar Credits ausgegeben worden. „Ich dachte, die Jedi halten nichts von materiellen Gütern."
    „Das Apartment war bereits eingerichtet, als ich es bezog", erklärte Satele. „Und es ist wichtig, dass sich Gäste behaglich fühlen. Haltet Ihr wirklich weniger von mir, weil ich nicht in einer leeren Hütte lebe und außer den Kleidern am Leib und einer Meditationsmatte nichts mein Eigen nenne?"
    „Auf diese Art hat Meister Zho den Großteil seines Lebens verbracht", meinte Theron.
    „Er war nie ein Großmeister. Er genoss ein einfacheres Leben. Es gibt bestimmte Erwartungen und Verpflichtungen, denen ich nachkommen muss, selbst wenn sie dem entgegenstehen, was ich für mich selbst aussuchen würde."
    „Ihr wolltet mich sprechen", sagte Theron, um das Thema zu wechseln, und fügte nach einer kurzen Pause mit zynischem Ton hinzu, „Mutter."
    „Du hast alles Recht der Welt, auf mich wütend zu sein", erwiderte Satele mit ruhiger Stimme, in der jedoch ein Hauch von Kummer mitschwang. „Ich erwarte nicht, dass du vollkommen verstehst, warum ich dich weggeben musste, aber du solltest wissen, dass es das Schwierigste war, das ich je getan habe."
    „Wolltest du mich deshalb sehen?", fragte Theron. „Um mir zu sagen, dass du einen Fehler gemacht hast?"
    „Das habe ich nicht gesagt", entgegnete sie. „So schwer es auch war, aber dich wegzugeben, war die richtige Entscheidung. Ich würde es wieder tun."
    Theron seufzte. „ Ich verstehe das besser, als du glaubst", sagte er und seine Stimme wurde sanfter. „Ich bin nicht wütend auf dich. Ich respektiere, was du getan hast. Du hast um der Republik willen ein Opfer gebracht."
    „Und um deinetwillen, Theron", sagte Satele und machte einen Schritt auf ihn zu, um ihm eine Hand auf den Arm zu legen. „Ich wusste, Ngani Zho würde dich gut aufziehen. Mit ihm warst du besser dran, als du es mit mir gewesen wärst."
    Theron entzog sich nicht ihrer Berührung, doch er versteifte sich unbehaglich. Als sie dies spürte, wich sie zurück, ohne jedoch den gelassenen Gesichtsausdruck zu ändern.
    „Wenn ich sehe, was aus dir geworden ist", fuhr Satele fort, „dann weiß ich, dass ich mich richtig entschieden habe. Ngani Zho wäre stolz auf dich. Ich bin stolz auf dich."
    „Ich brauche deine Anerkennung nicht", sagte Theron, achtete aber darauf, in seiner Stimme keine Gehässigkeit mitschwingen zu lassen.
    „Natürlich nicht", sagte sie, wandte sich ab und ging zurück in die Mitte des Zimmers, wo sie sich wieder zu ihm umdrehte. „Du bekommst sie trotzdem."
    „Gibt es sonst noch etwas, das du mir sagen wolltest?", fragte Theron.

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