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The Old Republic - Vernichtung

The Old Republic - Vernichtung

Titel: The Old Republic - Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Karpyshyn
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- geheim zu halten. Sich ihm ganz offen zu nähern, zeugte nicht gerade von Diskretion, andererseits war es nicht ungewöhnlich, dass ein General der Republik und ein Jedi-Meister ganz unter sich Strategien besprachen, daher würde ihre Bitte wohl kaum Verdacht erregen.
    „Ihr habt Meisterin Shan gehört", blaffte Jace. „Alle Mann raus."
    Sowohl die Soldaten im Zelt als auch das halbe Dutzend Offiziere, die ihm im Feld als Berater zur Seite standen, bewegten sich mit typisch militärischer Bestimmtheit und räumten das Zelt in wenigen Sekunden.
    „Was gibt es, Satele?", fragte Jace, und verzichtete auf die förmliche Anrede, die er vor den anderen benutzte.
    Sie hörte die Sorge und Unruhe aus seiner Stimme heraus. Noch hatte sie ihm nicht gesagt, dass sie schwanger war. Nur dank ihrer starken Verbindung zur Macht konnte sie das nur wenige Tage alte Leben in ihrem Körper wachsen spüren. Es würden noch Monate vergehen, bevor der Körper irgendwelche äußeren Anzeichen ihres Zustand zeigen würde. Jace musste etwas aus ihrem Gesichtsausdruck herausgelesen haben - nach sechs Monaten, in denen sie ihre intimsten Augenblicke miteinander geteilt hatten, war es schwer, irgendetwas voreinander zu verbergen. Doch Satele war nicht gekommen, um ihm von ihrer Schwangerschaft zu erzählen. Noch nicht. Es gab noch etwas anderes, um das sie sich zuerst kümmern musste. „ Wie ich höre, entsendest du Truppen hinauf in die Berge, um nach den Imperialen zu suchen, die während der Schlacht geflohen sind."
    Jace nickte. „Ein paar von ihnen haben sich ergeben, als wir ihre Reihen durchbrochen haben, aber die meisten versuchen, sich zu den Raumhäfen nahe Gell Mattar durchzuschlagen, um vom Planeten zu fliehen."
    „Lass sie ziehen", sagte Satele. „Du brauchst sie nicht wie Tiere hetzen."
    „Wenn sie sich den Patrouillen ergeben, werden wir ihnen nichts antun."
    „Aber das wissen sie nicht", erinnerte ihn Satele. „Sie werden aus Furcht um ihr Leben kämpfen, und deinen Leuten wird nichts anderes übrig bleiben, als zurückzuschlagen. Ruf die Patrouillen zurück, und viele Leben werden verschont bleiben."
    „Ich werde keine feindlichen Soldaten davonkommen lassen, damit sie zum Imperium zurückkehren und wir ihnen dann in einer anderen
    Schlacht auf einem anderen Planeten wieder entgegentreten müssen!", protestierte er.
    „Wie viele von ihnen werden denn wirklich zum Imperium zurückkehren?", hielt Satele dagegen. „Die meisten werden sich auf andere Planeten davonstehlen und im Zivilleben verschwinden."
    „Diese Entscheidung obliegt mir, nicht dir." meinte er.
    „Diese Entscheidung beruht auf Wut und Hass", warnte ihn Satele.
    „Natürlich tut sie das!", brüllte Jace. „Du hast gesehen, zu was sie fähig sind. Du hast den Tod und Schrecken gesehen, den sie über unschuldige Welten gebracht haben. Wir sollten sie hassen! Sie sind unsere Feinde!" Eine plötzliche Stille trat ein, in der sie der Zorn seiner Worte für einen Moment zum Schweigen brachte. Dann kam Jace um den Tisch herum und legte Satele seine Hände auf die Schultern. „Es tut mir leid, Satele. Ich meinte es nicht so, wie es sich anhört. Aber ich kann nicht tun, was du tust. Ich kann den Schmerz nicht einfach beiseitewischen, den das Imperium verursacht hat."
    „Rache wird deinen Schmerz nicht lindern, Jace."
    „Als der Krieg gerade erst begonnen hatte, führte ich eine Liste mit allen Freunden, die ich im Kampf habe fallen sehen ", erzählte ihr Jace. „Jede Nacht vor dem Schlafengehen habe ich ihre Namen aufgezählt und versucht, mich an ihre Gesichter zu erinnern, habe mich an ihr Andenken geklammert. Mit dem Voranschreiten des Krieges wurde diese Liste immer länger, und nach ein paar Jahren war sie zu lang für mich, um sie noch jede Nacht herunterzubeten. Dann wurde sie zu lang, um mich an alle zu erinnern. Hunderte und Aberhunderte guter Männer und Frauen, deren Leben das Imperium ausgelöscht hat." Er hielt kurz inne, ehe er fortfuhr: „Jeder imperiale Soldat, der nicht gefangen genommen oder getötet wird, ist einer, der dieser Liste vielleicht einen weiteren Namen zufügt. Deshalb habe ich meine Patrouillen hinausgeschickt. Deshalb müssen wir den Feind hetzen wie Tiere. Ich schulde es den Namen auf dieser Liste."
    Satele blieb still, während er sprach. Sie wusste, Jace war loyal, aber sie hätte sich nie träumen lassen, dass die Loyalität gegenüber seinen gefallenen Freunden der Katalysator für solchen Hass sein würde.

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