The Old Republic - Vernichtung
Gnost-Dural den Turbolift betrat, der ihn in das schwarze Herz des Ungetüms bringen sollte, spürte der Jedi in der Folge eine regelrechte körperliche Übelkeit. Er spüre jedoch auch, dass er sich seinem Ziel näherte.
Während er immer tiefer in die Eingeweide des Schiffes fuhr, wurde das klaustrophobische Gefühl der Dunklen Seite, die von überall auf ihn niederdrückte, so stark, dass er beinahe die Soldaten nicht wahrgenommen hätte, die gleich vor der Tür des Turbolifts auf dem Korridor warteten. Im letztmöglichen Augenblick gewährte ihm die Macht eine plötzliche Vorahnung der tödlichen Falle. Er zog sein grün leuchtendes Lichtschwert vom Gürtel, ließ sich zu Boden fallen und blieb bäuchlings liegen, als der Turbolift auf der untersten Ebene der Spear zum Stehen kam.
Die Blasterschüsse der Wachen zerfetzten die Türen des Turbolifts, noch während sie sich zur Seite schoben, und schlugen als Querschläger auf Hüfthöhe über Gnost-Dural Kerben in die Wand. Der Jedi reagierte, indem er mit der Macht zustieß und die vier Soldaten in schweren Panzerrüstungen mehrere Meter den Korridor hinunterschmetterte. Noch bevor sie richtig auf dem Boden lagen, war er schon wieder aufgesprungen, stürmte auf sie zu und schleuderte ihnen dabei sein Lichtschwert entgegen. Die herumwirbelnde Klinge traf den vordersten seiner Gegner, schnitt sich durch den Brustpanzer seiner Kampfrüstung tief in den verwundbaren Körper darunter.
Die überlebenden drei Wachen versuchten gar nicht erst, sich aufzurappeln, sondern schossen liegend vom Boden aus mit ihren Blastern wild darauf los. Der Kel Dor wich zur Seite aus, sprang hoch und setzte einen Fuß auf halber Höhe gegen die Wand, um sich zu einem hohen, die Decke berührenden Sprung abzustoßen. Dabei zog er die Arme dicht an die Brust, sodass sein Körper in einer perfekten Parallele zum Boden um die eigene Achse rotierte.
Die unerwartete Aktion überrumpelte die Soldaten und ihre Schüsse zischen unter ihm hinweg. Er landete mit beiden Füßen mitten zwischen seinen immer noch bäuchlings am Boden liegenden Gegnern, während das Lichtschwert, zurückgerufen von der Macht, wieder in seiner Hand landete. Mit einer Drehung zur Seite wich er knapp den Schüssen des nächstgelegenen Soldaten aus, während er mit raschen Paraden die Schüsse der anderen beiden wirkungslos zur Seite ablenkte. Der harte Absatz seines Stiefels krachte auf den behelmten Kopf des Mannes zu seinen Füßen nieder. Gleichzeitig nutzte er die Macht, um die beiden anderen in die Luft zu heben und gegen die Decke zu schmettern, bevor er sie wieder zu Boden fallen ließ. Vorübergehend benommen waren nun alle drei wehrlos, als ihnen eine schnelle Folge von Hieben und Stichen seines Lichtschwertes den Rest gab.
Gnost-Dural war klar, dass Verstärkung nicht lange auf sich warten lassen würde, und so rannte er den Korridor entlang, schlug sich durch die Tür an dessen Ende hindurch und stand nun Darth Karrid und ihren beiden Schülern Auge in Auge gegenüber. Sie standen in einer großen, kreisrunden Kammer: seine ehemalige Padawanschülerin in der Mitte, zu ihrer Rechten ein Mensch und zu ihrer Linken eine reinblütige Sith. Hinter Darth Karrid konnte er eine große Kristallkugel sehen und an der Seitenwand eine kleine Steuerkonsole. Ansonsten war der Raum völlig leer. Seine Gegner trugen alle drei schwarze Rüstungen und jene wilden Gesichtstätowierungen, die bei Anhängern der Dunklen Seite so häufig zu sehen waren. Sie hatten ihre Lichtschwerter gezückt und eingeschaltet, deren schimmernde Klingen den spärlich beleuchteten Raum in ein blutrotes Zwielicht tauchten. Ganz offensichtlich hatten sie ihn erwartet, wobei er nicht sagen konnte, ob sie seine Präsenz durch die Macht gespürt hatten oder einfach nur von den Wachen vor der Türe gewarnt worden waren.
„Ich wusste, Ihr würdet eines Tages kommen, um mich zu holen, Gnost-Dural", sagte Karrid und zog die Lippen zu einem erwartungsvollen Lächeln zurück. „Aber selbst Ihr solltet Euch hüten, mich hier auf meinem Schiff herauszufordern."
„Ein Jedi verfolgt die Dunkle Seite, ganz gleich, wo sie sich zu verstecken versucht", antwortete er.
„Edel und töricht wie eh und je", höhnte sie. „Ihr ahnt ja nicht, um wie vieles stärker ich geworden bin. Malgus hat mir wahre Stärke gezeigt." Mit jedem Wort wurde ihre Stimme langsam lauter. „Er hat mich auf den Pfad zu wahrer Größe geführt. Er offenbarte mir Geheimnisse, denen
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