The Penthouse (Fundament) (German Edition)
der Fahrgast ausstieg, dabei in den nie endenden Regen hinaus trat.
Die allgegenwärtige Hitze, selbst bei so verregneten Tagen wie heut, traf ihn vollkommen unvorbereitet wie eine unsichtbare massive Wand.
Mist, ich vermisse die Klimaanlage jetzt schon.
Mit einem stumpfen Klappern schmiss er die Autotür zu und hastete mit großen Schritten unter das schützende Dach, das sich ausgiebig über ihm breitmachte.
Da hat mir der Kongo wesentlich besser gefallen.
Während die rechte Hand durch die sauber nach hinten gegelten schulterlangen Haare strich, überprüfte die linke Hand, ob der schwarze Anzug auch gut aussah und seinem Status gerecht wurde. Er warf einen angewiderten letzten Blick zurück Richtung Regen und stolzierte den roten Teppich entlang, der sich bis zum luxuriösen Eingang vor ihm ausbreitete. Der Eingang zischte leise zur Seite und enthüllte einen Eingangsbereich, der wohl selbst den Präsidenten im Weißen Haus leicht schlucken ließ. Vor ihm befand sich eine weiße Marmortreppe, die sich zu beiden Seiten des Raumes sanft geschwungen nach oben räkelte, während in der Mitte eine Statue stand, die im entferntesten an die berühmte Freiheitsstatue erinnerte. Sicherlich nicht so groß, doch mindestens ebenso pompös. Die Höhe genügte aber durchaus, um jeden Gast um ein ganzes Stück zu überragen und hatte zudem etwas Einschüchterndes, da die gemeißelte Gestalt niemand anderes darstellte, als einen der einflussreichsten Männer in Nordamerika, wenn nicht sogar der gesamten Welt. Am Fuße dieser Statue befand sich ein massiver Schreibtisch aus Ebenholz, hinter dem zwei Personen saßen, die die Eingangstür fest im Blick hatten. Als der Neuankömmling durch den Eingang trat, machten beide allerdings keine Anstalten aufzustehen.
„Willkommen Mister Black“, hieß es stattdessen nur kurz angebunden. „Der Chef erwartet sie bereits.“
Mit einem Kopfnicken versicherte Mister Black den Sicherheitskräften, dass er Verstanden hatte und trabte locker die protzige Treppe nach oben. Nun sollte erwähnt werden, dass dieser Herr nicht wirklich den unfassbar einfallsreichen Nachnamen Black trug, sondern dieses nur ein Codewort für seine Stellung innerhalb des Unternehmens signalisierte. Neben ihm gab es zudem noch Mister Gold und Mister Silver, die ebenfalls in regelmäßigen Abständen hier zum Raport erscheinen mussten. Interessanterweise konnte Black nicht sagen, wer die anderen beiden mysteriösen Gestalten waren. Die drei hatten sich zuvor noch nie gesehen und der Chef gestaltete die Treffen immer so, dass es absolut unmöglich war, seinen Kollegen im Gebäude anzutreffen. Aus welchem Grund er das tut, blieb sein Geheimnis. An der Treppe oben angekommen erblickte er den Springbrunnen, der ihn seit seinem ersten Besuch hier verzaubert hatte. Sechseckig, wie er war, wurde er in der Mitte von etwas ausgefüllt, was im Entferntesten an Grashalme erinnerte. Diese waren allerdings fest wie Stein, ließen sich aber in alle Richtungen biegen und übten eine tatsächliche Faszination auf die meisten Gäste aus. Etwas Vergleichbares hatte Black noch nie zuvor gesehen. An den Endpunkten dieser grashalmähnlichen Dinger spross das Wasser nur so hervor und fiel in einem Sprühregen leise plätschernd nach unten und verzerrten das ansonsten so klare Wasserbild in der Wanne. Hier und da konnte man zudem einen Fisch erblicken, der sich im Bassin mit geschmeidigen Bewegungen von links nach rechts bewegte. Black fragte sich noch immer, ob diese Fische tatsächlich Fleischfresser waren, wie die Gerüchteküche sie abgestempelt hatten. Ein Angestellter hätte angeblich eine Hand hineingesteckt, um einen dieser Fische zu berühren und kam anschließend mit einer Hand weniger wieder aus dem Wasser heraus.
Tzz, wie sagt man so schön? Gerüchte und Lüge sind Bruder und Schwester.
Er sah auf die Uhr und lächelte zufrieden. Pünktlich, wie immer. Als er den Knopf für den Aufzug betätigte, konnte er sein Spiegelbild in der gläsernen Tür des Aufzugsschachts sehen. Wie meine Haare wieder aussehen .
Seine rechte Hand fuhr wie automatisch durch die Haare. Die Zunge leckte sich vorsichtig über die Lippen und ertastete dabei die feine Narbe, die sich schräg unter seiner Lippe am Kinn bemerkbar machte.
Ich hasse dieses Ding. Ein so wunderbar geformtes Gesicht wie meines wird durch so eine grauenhafte Narbe entstellt. Ich weiß noch nicht einmal, woher ich die überhaupt habe.
Er war zwar der drückenden Hitze von
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