The Penthouse (Pulverfass) (German Edition)
ragte.
Das Washington Monument…
Die Tür des Taxis fiel klappernd zu und Chris war froh, dem chinesischen Radiosender seines Fahrers entkommen zu sein. Vor ihm eröffnete sich der Platz, der für alle Amerikaner der Platz aller Plätze war. Tausende Touristen kamen jedes Jahr hierher, um ein wenig amerikanische Geschichte schnuppern zu können, doch heute, war dieser Platz, für das amerikanische Volk und ihren Präsidenten abgesperrt.
Sieht eher wie eine Festung aus…so soll die Rede also gehalten werden?
Über Tausend Polizisten wurden in allen Teilen rund um Washington D.C. abgezogen, um den Park zu sichern. Sicherheitskräfte, bestehend aus Reitern und Hundestaffelführer pirschten durch das Gebiet und suchten nach Gefahrenquellen, die dem Präsidenten etwas anhaben könnten.
Die weiträumigen Gebiete, in denen man das Lincoln Memorial erreichen konnte, wurden abgesperrt, und wie Festungseingänge bewacht. Lange Menschenschlangen standen vor einer Vielzahl von montierten Scannern, die jeden Besucher durchleuchteten.
Wirkt eher wie nach dem 11. September…ich dachte wir hätten das hinter uns…
Es dauerte fast eineinhalb Stunden, bis sich die Schlange so weit nach vorne gearbeitet hatte, dass nun auch Singer solch einen Scanner passieren konnte. Die Polizisten wirkten angespannt und hatten sichtlich Sorge, wie der Pulk reagieren könnte, wenn die Ansage des Präsidenten negativ ausfallen könnte.
Innerhalb des gesperrten Gebiets erkannte er Soldaten der Nationalgarde, die mit voller Ausrüstung Wache standen und bereit waren, eine mögliche Katastrophe zu verhindern. Heerscharen von Sanitätern warteten nur darauf, bei einem Massenaufstand erste Hilfe leisten zu können.
Beruhigend wirkte dieser Aufmarsch der Nationalgarde nicht.
Wenn hier irgendjemand eine richtige Dummheit macht, wird das hier ein echtes Desaster…
Nicht nur die aufgeheizte Atmosphäre sorgte Chris, sondern auch der Umstand, dass er den Anrufer in dieser großen Menschenmenge irgendwie finden musste.
Oder er findet mich…
Direkt vor den Treppenstufen in das Lincoln Memorial, dort wo der einflussreichste aller amerikanischen Präsidenten auf seinem steinernen Thron residierte, war eine imposante Bühne errichtet worden, auf dem Präsident Pierce im Schatten seines Vorgängers seine Rede halten wollte. Schwarz gekleidete Leute mit dunklen Sonnenbrillen – höchstwahrscheinlich Agenten des Secret Service - hatten dort ihre Stellung bezogen und warteten auf ihr „Paket“, wie das Staatsoberhaupt im Sicherheitsslang genannt wurde.
Polizisten mit Helmen, Schilden und Gummiknüppeln bewaffnet, bildeten eine undurchdringliche Mauer zwischen dem Rednerpult und dem Versammlungsplatz.
Aus weiter Ferne dröhnte das Rauschen eines Helikopters dem Ort der Versammlung entgegen. Über Chris‘ Rücken zog sich eine Gänsehaut. Noch heute, bewirkten Helikoptergeräusche bei ihm ein ungutes Gefühl. Es erinnerte ihn immer an die Szenen im Kornfeld und die Kreise, die er aus dem Himmel erblickt hatte.
Ich mache dass hier alles nicht für mich, sondern für Ramon…Ich werde alles tun, um den Grund für dein Verschwinden heraus zu finden…
Das Rattern nahm an Laustärke zu und kurz darauf wurde die weiß-blaue Silhouette des Hubschraubers sichtbar, der den vielleicht mächtigsten Mann der Welt als Passagier transportierte. Neben ihm saß aller Voraussicht nach Logan Bishop, Kopf der Black Crow, der vermutlich direkt nachfolgend in dieser Rangliste stehen dürfte. Sein Einflussbereich erstreckte sich über alle Krisengebiete dieses Planeten und unter gewissen Umständen auch bald über den gesamten amerikanischen Boden.
Eine Polizeieskorte brauste mit eingeschaltetem Blaulicht unter dem fliegenden Gefährt hinweg, um einzugreifen, sollte irgendetwas geschehen.
Ohne Probleme erreichte der Hubschrauber seinen Zielort und verlor kontrolliert an Höhe. Mit einem leichten Wackeln setzte er auf einem schnell errichteten Landeplatz neben der Bühne auf und vier Leute des Schutzpersonals rannten geduckt an die Kabine, öffneten die Schiebetür des Passagierabteils, nur um danach den Insassen den Weg freizumachen.
Präsident Jake Pierce stieg als Erstes aus, begleitet von einem lauten Buhen vieler Zuschauer. Eine kleinere Gruppe Menschen jubelte, doch ging dies im Geschrei der wütenden Bürger unter. Der Afroamerikaner glättete seine Krawatte und winkte dem Pulk sichtlich nervös zu. Ihm war anzusehen, dass er nicht richtig wusste, wie er der
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