The Penthouse (Pulverfass) (German Edition)
fragen sich vermutlich, ob Sie auch nach der Rede noch stolz auf ihr Land sein können. Sollte Präsident Pierce tatsächlich die nationale Sicherheit in die Hände einer privaten Sicherheitsfirma geben…was wird dann geschehen?
„Pah! Stolz…auf was denn?“
Der Kopf von Singers Nachbar lief rot vor Zorn an.
„Was hat uns diese sogenannte „Überlegenheit“ denn eingebracht? Was hat es uns gebracht, dass wir unsere Köpfe in jede Krise stecken mussten? Kriege, Tote, Feinde und vor allem Schulden!“
Die Staatskasse ist leer. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind verschuldet. Stellt sich da nicht die Frage, wie man gegen die Schulden vorgehen kann? Sie vielleicht sogar bekämpfen? Sich jedes Jahr aufs Neue zu verschulden mag vielleicht die letzten Jahrzehnte funktioniert haben, doch auch hier ist irgendwann einmal Schluss. Der letzte Krieg gegen den Iran hat Milliarden von Dollars verschlungen. Dollars, die wir eigentlich überhaupt nicht hatten und dennoch ist es geschehen. Das Militär, der ganze Stolz der Nation, ist der Teil, der uns immer tiefer und tiefer in die Krise stürzt. Der Militäretat ist gigantisch aufgeblasen, obwohl er in den letzten Jahren sukzessiv gesenkt wurde. Anstatt die Wirtschaft stärker zu stützen, die Bildung zu erhöhen, bessere Jobs zu schaffen oder Infrastrukturen zu verbessern, haben wir lieber Krieg gegen den Terror geführt. Wir haben lieber den Konflikt außerhalb unserer Grenzen angenommen und die Augen vor den Problemen innerhalb der Grenzen zu lösen. Eine Abwärtsspirale, die schon erste Anzeichen im Vietnamkrieg abgesondert hatte, nur um bei der Invasion von Afghanistan seinen traurigen Höhepunkt zu erleben. Haben wir etwas dagegen unternommen? Nein…haben wir nicht und dafür müssen wir jetzt die Konsequenzen tragen.
„Harte, aber wahre Worte“, brüllte jemand von ganz hinten. „Die Weltpolizei? Wie können wir so etwas sein, wenn wir noch nicht einmal die Probleme bei uns daheim lösen können?“
„Halt die Schnauze, wir wollen weiterhören“, funkte ein anderer dazwischen.
„Morgen ist der Tag aller Tage. Morgen können wir unsere Unabhängigkeit verlieren. Die Unabhängigkeit, für die viele Menschen ihr Leben lassen mussten, um diese überhaupt zu erreichen. Der Independence Day, der Tag an dem unsere Nation ergründet wurde, könnte morgen abgeschafft werden.
Wir müssen uns mittlerweile aber fragen…wäre es nicht besser so?
So hart es für manche klingen mag: Wäre dies nicht der letzte Strohhalm, nachdem wir greifen können? Wir haben unser Militär verkleinert, wir haben unsere Truppen im Ausland reduziert, wir haben sogar ganze Basen außerhalb geschlossen und mehrere Flugzeugträger im Hafen behalten, nur um Kosten zu senken. Wäre da nicht der nächste Schritt, die teure Nationalgarde abzuschaffen?
Die Vereinigten Staaten von Amerika werden von Leid, Gewalt und Hoffnungslosigkeit geprägt. Niemand weiß, wie es weitergehen soll. Ist es da so falsch, wenn Präsident Pierce dort weiter macht, wo er zuvor angefangen hat? Die Kosten zu senken?
Ist dies der Preis, den wir wählen müssen, um unser Land wieder auf Vordermann zu bringen? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Privatisierung nichts Schlechtes sein muss, auch wenn es gewisse Gefahren mit sich bringt.
Doch eine Frage sollte sich jeder Bürger stellen: Wie weit sind wir bereit zu gehen?
Das war ein kurzer Zwischenbericht von Alicia Rikes, Washington D.C.
Chris blickte immer noch gebannt auf den Bildschirm, selbst als die Barkeeperin das Gerät schon wieder leiser gestellt hatte. Die Tage in vollkommener Abgeschiedenheit, nur mit dem Alkohol als Freund, hatten ihn nicht erkennen lassen, wie schlecht es wirklich um sein Heimatland bestellt war. Sicher, er hatte von den Problemen gehört, doch war sein vernebeltes Hirn nie in der Lage gewesen, stimmige Schlüsse zu ziehen und zu erkennen, dass die USA am Abgrund steht.
Dennoch wusste er auch nach wie vor nicht, wieso ihn dieser mysteriöse Anrufer nach Washington D.C. geschickt hatte und weshalb es so dringend war. Wie so oft in den letzten Stunden kam ihm in den Sinn, dass er einfach nur einem blöden Scherz auf dem Leim gegangen war.
Aber der Kerl kannte meinen Namen und er wusste, wer Ramon war. Nein…kein Scherz. Ich spüre, dass ich richtig gehandelt habe. Ich bin da etwas auf der Spur…nur weiß ich noch nicht, wie diese aussieht.
„Gott, jetzt stellt euch alle nicht so an! Wollt ihr euren Kindern diesen
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