The Penthouse (Pulverfass) (German Edition)
hier ist mindestens ebenso wichtig.
James Gardner war sich nicht sicher, ob er das überhaupt glaubte, aber er bildete es sich zumindest ein. Er sah auf die Uhr.
Die nächste halbe Stunde würde der Präsident mit seinem Helikopter am Lincoln Memorial landen und seine Rede an die Nation halten.
Dann wäre auch kurz darauf sein Arbeitstag vorbei und er könnte zu Hause die Füße hochlegen und sich wieder für seinen Job im Straßenverkehr am nächsten Tag bereit machen.
Der beschissene Mittelpunkt meines erbärmlichen Lebens…auf Streife gehen, vielleicht das Morddezernat, so etwas wollte ich machen und nicht diesen verfluchten Verkehr dirigieren.
Ein Hupen ließ ihn zum zweiten Mal innerhalb nur weniger Augenblicke wieder hochschrecken.
„Hey Officer, schöner Tag heute, nicht wahr?“
Neben ihm hatte ein weißer Van geparkt. Jason’s Vegetables, Fresh food everyday prangte in verschlungenen grünen Lettern an der Fahrertür.
„Mhm. Endlich kein Regen heute“, sagte Gardner.
„Sie sind sicher schon ganz aufgeregt wegen der Geschichte am Lincoln Memorial“, erwiderte der Fahrer des Vans.
„Sicher doch. Sie nicht?“
„Ach, wissen Sie, ich habe durchaus andere Sorgen, mit denen ich mich befassen muss“, antwortet er und zeigte lächelnd mit seinem Daumen nach hinten in den Lieferraum.
Der Polizist schaute auf sein Klemmbrett, auf dem die Lieferungen für das Institut in seinem Rücken aufgelistet waren.
„Also ich sehe hier keine Daten über eine Gemüselieferung.“
„Nicht schon wieder. Dieser Idiot aus der Verwaltung muss anscheinend wieder die Übermittlung der Lieferbestätigung verpennt haben. Heute wird immer Gemüse für die Kantine geliefert, ich bin nur aufgrund der Sperren auf den Straßen ein wenig spät dran.“
Der Angestellte von Jasons’s wirkte leicht gehetzt. Er leckte mit seiner Zunge über eine feine Narbe links unter seinem Kinn und strich sich mit der rechten Hand durch die schulterlangen Haare.
„Können Sie für mich nicht eine Ausnahme machen? Ich bin auch schneller wieder weg, als Sie schauen können. Mein Boss zieht mir das Fell über die Ohren, wenn ich mit der gesamten Lieferung wieder zurückkomme.“
„Mhm“, entgegnete der sichtlich verunsicherte Officer erneut.
Ihm wurde aufgetragen, niemanden durchzulassen der entweder auf dem Klemmbrett versehen worden war oder einen gültigen Ausweis für das entsprechende Gebäude vorzeigen konnte.“
„Einen Ausweis haben Sie nicht?“
Der Kerl mit den langen Haaren zuckte mit den Schultern. „Hey, ich bin hier nur der Fahrer. Keine Ahnung, ob sich der Chef um so etwas jemals gekümmert hat. Ich habe jedenfalls nie etwas dergleichen in die Hand gedrückt bekommen.“
„Tja, dann stehen wir hier vor einem Problem. Ohne Ausweis können Sie hier vermutlich nicht passieren. Ich werde nähere Auskünfte einholen müssen.“
Ein rascher Blick auf die Uhr und dann nickte der Fahrer langsam.
„Wenn es nicht anders geht…“
Gardner wollte sich schon umdrehen, um einige ruhige Sekunden für sein Schultermikro zu haben, als sich die Person hinter ihm räusperte.
„Officer, ich frage mich, ob Sie mir hier kurz helfen könnten?“
„Mit Sicherheit“, meinte er, froh etwas zu tun zu haben und trat näher an das Fenster des Vans heran.
„Ist wirklich nichts gegen Sie als Mensch, aber mein Zeitfenster wird knapp“, knurrte der Mann im Wagen und hob ein Objekt auf Stirnhöhe.
Bevor James Gardner auch nur bemerkte, was es war, drückte sein Gegenüber schon ab und die Kugel der schallgedämpften Pistole bohrte sich in sein Hirn.
In weniger als einer Sekunde entwich jegliches Leben aus dem 22-Jährigen.
Der Gesichtsausdruck versteinerte mit einer überraschten Miene, als der leblose Körper nach hinten wegsackte.
Der langhaarige Kerl hielt sein Opfer am Kragen fest und zog ihn behände durch das geöffnete Fenster seines Lieferwagens.
Mit einem Pochen schlug die Leiche im leeren Stauraum auf und jegliche Spuren des gelangweilten Cops an der Straßenecke zwischen der Constitution Avenue und der 23rd Street waren vom Erdboden verschwunden.
Mister Black fühlte sich nicht gerade wohl in seiner grünen Arbeiterlatzhose, die seinen aktuellen Status als Gemüseverkäufer zementieren sollte. Es zwickte an allen Ecken und Enden und vor allem war es unter seiner Würde, so einen… billigen Fummel zu tragen.
Und dieser dämliche Koffer, den ich durch die Gegend schleppen muss…
Er sehnte sich noch immer nach
Weitere Kostenlose Bücher