The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen und Bestrafung) (German Edition)
ergoss, schluckte ich genauso wie sie es tat. Ich leckte über meine Lippen, damit ich die letzten Tropfen seiner imaginären Säfte auf meinem Körper aufnehmen konnte. Und dann passierte mir das Missgeschick.
Ich stöhnte.
Erschrocken schlug ich mir auf den Mund und versuchte weitere Geräusche davon abzuhalten, auch noch zu entwischen. Doch es war zu spät: Zachery hatte es gehört.
Er hob den Blick, sah zur Tür und ein wissendes Lächeln huschte über sein Gesicht, bevor er sich vollkommen seinem petit mort ergab. Vollkommen panisch sah ich zu, dass ich von dieser verdammten Tür wegkam. Mir war es egal, ob meine Füße anderer Meinung waren und ob sie mit dem Teppich eine ernsthafte Beziehung eingegangen waren, ich nahm sie in die Hand und lief als wäre der Leibhaftige hinter mir her. Ich stolperte, doch ich hielt mich aufrecht, und noch während ich die breite Treppe hinunter lief, öffnete sich der Knoten meines Bademantelgürtels.
In diesem Moment war es mir egal, wie viele Kollegen jetzt wohlmöglich sehen konnten, wie ich ohne Kleidung aussah. Es war vollkommen uninteressant, ob jemand meine offensichtliche Erregung mitbekam oder nicht, und wie ich im Nachhinein damit umgehen würde müssen. Mir war alles egal. Ich musste nur weg von dieser Tür.
Wie eine Furie rannte ich die Stufen hinunter und versuchte dabei angestrengt, mich nicht auf die Nase zu legen. Irgendwie schaffte ich es in die Küche, und bevor ich diese betrat, legte ich den Rest an Anstand, den ich noch in den Knochen hatte, an den Tag und band den Mantel zu. Dieses Mal mit einem Doppelknoten. Noch einmal wollte ich nicht Gefahr laufen, unbekleidet durch diese Hallen zu laufen. Die Küche war noch schwach beleuchtet, und obwohl ich den frühen Nachmittag hier herinnen schon verbracht hatte, kam ich erst jetzt dazu, sie mir genauer anzusehen. Auf der Seite, an der ich heute schon gestanden hatte, um dieses herrliche Sandwich zu genießen, war der Bereich hochmodern eingerichtet. Es erinnerte an eine Großküche. Kalt wirkende Geräte mit metallisch glänzenden Oberflächen, so poliert, dass man sich drin spiegeln konnte. Töpfe und Pfannen aus Kupfer hingen griffbereit von einer Dunstabzugshaube.
Dann kam die Tür zum Garten und mit ihr ein strikter Stilbruch. Alles, was nach dieser Tür kam, schien aus dem viktorianischen Zeitalter übrig geblieben zu sein. Eine große ovale Feuerstelle, die im fahlen Licht der schwachen Beleuchtung wie ein riesiges Maul aussah, und die als Feuerschutz eine aus rotem Backstein gemauerte, kniehohe Mauer aufwies, lud nicht gerade ein, um sich davor zu setzen und an kalten Wintertagen die Wärme zu genießen. Ein langer Holztisch mit abgenutzter Arbeitsfläche stand davor und an diesem saß Mr. Smith. Er war in etwas vertieft, dass von meiner Position aussah, wie ein Haushaltsbuch. Als er mich bemerkte, sah er auf. „Kann ich etwas für Sie tun, Madame Sinclair?“ Was hatte er nur mit seiner Madame? Noch etwas verwirrt von meiner Beobachtung und meiner eigenen Erregung, lehnte ich mich an den Tisch. Was wollte ich eigentlich? Eine heiße Milch? Wer brauchte nach so einer Sache eine Milch? „Haben Sie etwas, das die Nerven beruhigt und stärker ist als ein Rotwein ist?“, fragte ich ihn und er sah mich prüfend an, während er sich aufrichtete. Dann nickte er, ging in einen Nebenraum und kam mit einer Flasche sehr altem Bourbon und einem Glas in der Hand zurück. „Eis?“ Ich schüttelte den Kopf. Mit fahrigen Bewegungen öffnete ich den Verschluss und schenkte mir ein. Einen Fingerbreit, so wie es sich gehörte. Doch bevor ich mir den Drink gönnte, bereitete ich mich auf die Geschmacksexplosion vor. Ein beinahe unmögliches Unterfangen. Denn auf das Brennen im Mundraum und dem Feuer in der Kehle ist man nie vorbereitet. So erging es mir auch in dieser Nacht. Der Bourbon hatte kaum meine Lippen berührt, da meinte ich schon zu spüren, wie sich mein Zahnfleisch auflöste. Tapfer schluckte ich die brennende Flüssigkeit herunter und kam aus dem Husten nicht mehr heraus. Mr. Smith beobachtete mich schmunzelnd. „Sie scheinen nicht viel Erfahrung mit Hochprozentigem zu haben.“ Ich grinste schräg und schüttelte den Kopf. „Aber es gibt immer diesen einen Zeitpunkt …“
„Ja, den gibt es wohl.“ Ich schenkte mir erneut ein, dieses Mal aber vergaß ich meine Zurückhaltung und füllte das Glas bis zum Rand. „Das sollte für heute und vor allem für mich reichen“, sagte ich und schob ihm
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