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The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen und Bestrafung) (German Edition)

The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen und Bestrafung) (German Edition)

Titel: The Rigger - Fesseln der Lust (Rosen und Bestrafung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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geschmückt, über allem lag Musik und in der Luft lag der verführerische Duft von gegrillten Meeresfrüchten. Mit einem Lächeln auf den Lippen schwenkte sie nach rechts und begab sich in das Getümmel. Tagsüber, wenn hier die Ströme der Touristen hindurchwalzten, brauchte man bis zur Stadtmauer höchstens zehn Minuten. Heute Nacht dauerte es beinahe eine Stunde, bis Samira die steilen Steinstufen erreicht hatte, die hinauf auf den Fried führten. Sie trippelte die Stufen hinauf und bewunderte sich einmal mehr, dass sie dazu überhaupt in der Lage war. Auf diesen Absätzen! Samira musste immer wieder Besuchern des Festes ausweichen, die ihr entgegen kamen und einige von denen drehten sich tatsächlich zu ihr um, wie sie schmunzelnd feststellte. Ein besonders Enthusiastischer gab ihr sogar einen Klapps auf den Po und pfiff ihr hinterher. Sie spielte die Empörte, aber dieser Klapps war der Beweis, dass ihr Outfit so funktionierte, wie es sollte. Sie hatte die obersten Stufen der Mauer erreicht und lehnte sich an die steinerne Wand, damit sie St. Malo von hier oben betrachten konnte. Die alten Gebäude, die während des letzten Krieges weitestgehend zerstört wurden, aber durch eine Initiative der Bewohner der Stadt wieder originalgetreu aufgebaut worden waren, wurden durch Scheinwerfer beleuchtet, die die alten Gemäuer in ein sanftes Licht tauchten. Bunte Fackeln in den Gassen sorgten dafür, dass der Betrachter das Gefühl hatte, tatsächlich in einem mittelalterlichen Spektakel gefangen zu sein. Samira sah auf ihre Uhr. Eigentlich müsste ihre Verabredung für heute Abend schon längst eingetroffen sein. Aber sie wusste, dass Jean-Pierre schlimmer als die eitelste Frau war und dementsprechend lange vor dem Spiegel brauchen würde. Sie nutzte die Zeit, die ihr schwuler Freund vertrödelte, und schaute einer Gauklertruppe zu, die gerade damit begonnen hatte, ihren Feuerschlucker anzufeuern. Die Flammen aus seinem Mund schossen in den dunklen Himmel und das Publikum applaudierte fasziniert. „Hey, du willst mir wohl die Show stehlen“, hörte sie Jean-Pierre neben sich sagen. Samira hob die Arme, drehte sich vor ihm und verbeugte sich dann, wie die Gaukler es vor ihrem Publikum getan hatten. „Klar doch … Die heißesten Kerle gehören mir heute Nacht.“ Sie lachte, begrüßte ihn mit einem petit bisou und nahm ihn dann bei der Hand. „Nun komm schon“, rief sie vergnügt, „ich hab Durst und Lust zu tanzen.“ Jean-Pierre folgte ihr lachend. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg über den Kai, der eigentlich keiner war. Es war eine Brücke aus Stein, die bei Flut vom Meer umspielt wurde. Jetzt – bei Ebbe – konnte man die Felsbrocken sehen, die den Schiffen mit ihren Holzrumpf vor Hunderten von Jahren bei stürmischem Wetter den Garaus gemacht hatten. Kleine Inseln lagen frei vom Wasser und man konnte – mit passendem Schuhwerk – bequem über das Watt spazieren. Der Privatier hatte sich nicht lumpen lassen und auf jeder dieser kleinen Inseln Fackeln installieren lassen, die nun im beginnenden Abendlicht, gespenstig vor sich hin flackerten und dem Fort einen theatralischen Rahmen verliehen. Das Fort National, das der Stadt St. Malo vorgelagert war, war in grauen Vorzeiten ein Gefängnis der übelsten Sorte und so rankten sich die grausamsten und fürchterlichsten Geschichten um diesen Ort, der heute Abend hell beleuchtet seine Gäste begrüßte. Heutzutage war das Fort nicht mehr als eine Ruine, in dessen Mitte sich ein Grashügel erhob, auf dem man eine Bar und eine kleine Bühne für die Live-Musiker befestigt hatte. Das runde Gemäuer barg viele Nischen, in denen sich bereits einige Pärchen miteinander vergnügten oder sich kleinere Grüppchen gebildet hatten, die aufgeregt miteinander diskutierten. Samira und Jean-Pierre begrüßten einige Bekannte, doch sie hielten sich nicht lange bei ihnen auf. Sie wollten Eroberungen machen, heute Nacht. Flirten, bis die Luft brennen würde und vielleicht … vielleicht würden sie in der Schwüle der Nacht nicht allein nach Hause gehen. Jean-Pierre besorgte Getränke und Samira hatte sich in einem der Gänge positioniert, von dem sie die beste Aussicht auf das Geschehen hatte. Es gab eine Öffnung, ja beinahe war es ein Fenster, aber es war vergittert und so konnte sie sich lasziv gegen die Metallstäbe lehnen, ohne direkt aufzufallen. Samira begutachtete die anwesenden Männer und mit einem Schmunzeln stellte sie fest, dass wohl eher Jean-Pierre heute

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