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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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entfernt. Zack's Place.«
    »Kein Lokal für einen Jungen wie dich, Babalugah. Du bist noch nicht alt genug zum Trinken.«
    Nick schüttelte empört den Kopf. »Ich bin zweiundzwanzig«, schrieb er.
    »Ich kann ein paar Bier trinken, ohne deshalb zusammengeschlagen & ausgeraubt zu werden, oder?«
    Baker las das mit einem gallig amüsierten Gesichtsausdruck. »In Shoyo kannst du das offenbar nicht. Was treibst du hier, Junge?«
    Nick riß den ersten Zettel vom Block, knüllte ihn zusammen und liess ihn auf den Fußboden fallen. Bevor er seine Antwort schreiben konnte, fuhr ein Arm durch das Gitter, und eine stählerne Hand packte ihn an der Schulter. Nicks Kopf fuhr hoch.
    »Meine Frau putzt die Zellen«, sagte Baker, »und ich sehe keinen Grund, warum du deine dreckig machen mußt. Wirf das ins Klo.«
    Nick bückte sich, zuckte vor Rückenschmerzen zusammen und hob die Papierkugel vom Boden auf. Er ging zur Toilette, warf sie hinein und sah Baker mit hochgezogenen Brauen an. Baker nickte. Nick kam zurück. Diesmal schrieb er länger, der Bleistift flog über das Papier. Baker überlegte, daß es ziemlich knifflig sein mußte, einem taubstummen Kind Lesen und Schreiben beizubringen, und daß dieser Nick Andros im Oberstübchen ganz gut ausgestattet sein mußte, wenn er es kapiert hatte. Es gab Jungs hier in Shoyo, Arkansas, die es nie richtig kapiert hatten, und mehr als ein paar davon waren regelmäßig in Zack's Place. Aber das konnte ein Junge, den es gerade in die Stadt verschlagen hatte, natürlich nicht wissen.
    Nick schob den Notizblock durch das Gitter.
    »Ich bin herumgereist, bin aber kein Landstreicher. Gestern habe ich für einen Mann namens Rieh Ellerton gearbeitet, ungefähr sechs Meilen westlich von hier. Ich habe die Scheune saubergemacht und einen Wagen Heu auf den Boden geschafft. Letzte Woche habe ich in Watts, Okla, einen Zaun gezogen. Die Männer, die mich zusammenschlugen, haben meinen ganzen Wochenlohn. «
    »Bist du sicher, daß du für Rieh Ellerton gearbeitet hast? Das kann ich nachprüfen, weißt du.« Baker hatte Nicks Erklärung abgerissen, sie zur Größe eines Geldbörsenfotos zusammengefaltet und in die Hemdtasche gesteckt.
    Nick nickte.
    »Hast du seinen Hund gesehen?«
    Nick nickte »Welche Rasse?«
    Nick bat mit einer Geste um den Notizblock. »Großer Dobermann«, schrieb er. »Aber lieb. Nicht böse.«
    Baker nickte, wandte sich ab und ging wieder in sein Büro. Nick stand am Gitter und sah ihm ängstlich nach. Wenig später kam Baker mit einem großen Schlüsselbund zurück, schloß die Tür der Arrestzelle auf und schob sie in ihrer Schiene zurück.
    »Komm mit ins Büro«, sagte Baker. »Möchtest du frühstücken?«
    Nick schüttelte den Kopf und verdeutlichte durch Gesten Eingießen und Trinken.
    »Kaffee? Hab' ich. Milch und Zucker?«
    Nick schüttelte den Kopf.
    »Du trinkst ihn wie ein Mann, was?« Baker lachte. »Komm mit.«
    Baker wandte sich ab, und Nick konnte nicht verstehen, was er redete, da Baker ihm den Rücken zugekehrt hatte und Nick seine Lippen nicht lesen konnte. »Mich stört die Gesellschaft nicht. Ich hab'
    Schlafstörungen. Ist inzwischen so schlimm, daß ich keine Nacht mehr als drei oder vier Stunden schlafen kann. Meine Frau meint, ich soll zu so 'nem sauteuren Doktor in Pine Bluff. Wenn's so weitergeht, mach' ich das vielleicht. Ich meine, sieh dir das an - es ist fünf Uhr morgens, noch nicht mal hell draußen, und ich futtere Eier und fettige Fritten von der Raststätte an der Straße.«
    Beim letzten Satz drehte er sich um, und Nick bekam gerade noch »...Raststätte an der Straße« mit. Er zog die Brauen hoch und zuckte die Schultern, um seiner Verwirrung Ausdruck zu verleihen.
    »Nicht wichtig«, sagte Baker. »Jedenfalls nicht für einen jungen Kerl wie dich.«
    Im Büro schenkte Baker ihm aus einer riesigen Thermosflasche schwarzen Kaffee ein. Das halbgegessene Frühstück des Sheriffs stand auf der Schreibunterlage auf dem Tisch, und er zog es zu sich herüber. Nick schlürfte Kaffee. Die Lippen taten ihm weh, aber der Kaffee war gut.
    Er tippte Baker auf die Schulter, und als der aufsah, deutete Nick auf den Kaffee, strich sich den Bauch und zwinkerte ihm ernst zu. Baker lächelte. »Das will ich meinen. Den macht meine Frau Jane.«
    Er schob sich ein halbes gebratenes Ei in den Mund, kaute und zeigte mit der Gabel auf Nick. »Du bist ganz gut. Wie die Pantomimen. Ich wette, du hast kaum Schwierigkeiten, dich verständlich zu machen,

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