The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
Tragödie zu sterben, ohne sein Lied gesungen zu haben. Noch schlimmer ist es, dass wir selbst schuld daran sind – wir bringen uns selbst zum Schweigen . Doch trotz des schrecklichen Preises, den wir bezahlen, verlassen wir die Komfortzone nicht. Warum nicht?
Weil wir von einer typischen Eigenschaft unserer Zeit geleitet werden: dem Bedürfnis nach sofortiger Belohnung. Die Komfortzone sorgt im gegebenen Augenblick für Wohlgefühl. Wen kümmert es, welcher Preis in Zukunft dafür fällig wird! Aber der Zahltag kommt unausweichlich und sorgt für den stärksten Schmerz überhaupt – die Erkenntnis, sein Leben vergeudet zu haben.
Wir werden heute dazu erzogen, sofortige Belohnung zu erwarten oder gar zu fordern. Und wir sind außerordentlich geschickt darin, das zu rechtfertigen. Statt zuzugeben, dass wir Schmerz vermeiden, reden wir uns selbst ein, dass wir uns moralisch richtig verhalten. Vinny war zu der Überzeugung gekommen, dass er sich nicht »verkaufen« würde. Wir halten schließlich an einer verzerrten Sicht der Dinge fest, aus der heraus Vermeidung richtig erscheint, vielleicht sogar mutig oder idealistisch. Das ist das größte Vergehen überhaupt – uns selbst zu belügen. Sie macht Veränderung unmöglich.
All das erklärte ich Vinny. Als er zu begreifen begann, warum er so festsaß, ging es ihm schon ein wenig besser. Er dankte mir und eilte zur Tür.
»Nicht so hastig«, sagte ich. Vinny sah sich bestürzt um. »Es freut mich, dass es Ihnen besser geht«, sagte ich, »aber wenn wir es dabei belassen, ändert sich nichts; dann sitzen Sie weiterhin in Ihrer Komfortzone fest. Wollen Sie den Preis dafür zahlen?«
»Wenn Sie mich jetzt gehen lassen, ja«, sagte Vinny halb im Scherz. Aber er setzte sich wieder hin. Zum ersten Mal sah ich in seinen Augen die Hoffnung aufkeimen, dass sein Leben besser sein könnte als bisher.
Die höhere Kraft: Das Vorwärtsstreben
Es gibt Menschen, die sich weigern, ein Leben mit Einschränkungen zu führen. Sie nehmen ungeheure Schmerzen auf sich – von Ablehnung und Misserfolg bis hin zu gelegentlichen Augenblicken der Verlegenheit und Angst. Auch sie haben mit dem lästigen Schmerz der Selbstdisziplin zu kämpfen und müssen sich zwingen, Dinge zu tun, von denen wir alle wissen, dass wir sie tun sollten – sich mehr bewegen, sich gesund ernähren oder sich gut organisieren. Da sie nichts vermeiden, können sie sich ihren höchsten Zielen widmen. Sie scheinen lebendiger zu sein als wir anderen.
Sie haben etwas, das ihnen die Kraft verleiht, Schmerz auszuhalten – ein Zielbewusstsein. Was sie in der Gegenwart tun, hat ungeachtet der Schmerzen, die es bereitet, seinen Sinn mit Blick auf die Zukunft. Der Vermeider ist nur an sofortiger Belohnung interessiert; die Zukunft kümmert ihn nicht.
Zielbewusstsein rührt nicht vom Nachdenken über die Zukunft her. Es stellt sich durch das Handeln ein, das uns in Richtung Zukunft treibt. Im Augenblick dieses Handelns aktivieren wir eine Kraft, die stärker ist als der Wunsch, Schmerz zu vermeiden. Wir nennen sie die Kraft des Vorwärtsstrebens .
Sie ist die erste der fünf höheren Kräfte, von denen in diesem Buch die Rede ist. »Höhere« Kräfte heißen sie, weil sie auf einer Ebene existieren, auf der das Universum alles ordnet und erschafft und diesen Kräften eine geheimnisvolle Macht verleiht. Sie sind unsichtbar, aber ihre Auswirkungen sind überall zu sehen. Das gilt vor allem für die Kraft des Vorwärtsstrebens.
Sie ist die Lebenskraft selbst. Alles Lebendige entfaltet sich zielgerichtet in eine Zukunft hinein – vom Einzeller über die Arten bis hin zum gesamten Planeten. Dylan Thomas nannte sie »die Kraft, die durch die grüne Kapsel Blumen treibt«. Die kontinuierliche Existenz des Lebens über Jahrmillionen hinweg legt Zeugnis ab von der unbesiegbaren Kraft des Vorwärtsstrebens.
Diese Kraft hat auch Ihr Leben berührt. Sie haben Ihr Leben als hilfloser Säugling begonnen, sind jedoch in bemerkenswert kurzer Zeit auf die Füße gekommen und haben Gehen gelernt, und zwar trotz zahlloser schmerzhafter Rückschläge. Beobachten Sie einmal ein Kind, das gerade laufen lernt. Egal, wie oft es hinfällt, es steht immer wieder auf. Seine Zielgerichtetheit ist erstaunlich; es hat sich die Kraft des Vorwärtsstrebens zu eigen gemacht.
Von dieser Kraft getrieben, entwickeln Kinder die Grundfähigkeiten, die sie zum Heranwachsen brauchen. Da sie bei allen Kindern identisch ist, kann man davon ausgehen, dass
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