The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen
besser es ihnen ging.
Wie in Kapitel 1 bereits erwähnt, lag mir die Skepsis im Blut – ich bin damit aufgewachsen. Meine Eltern waren Atheisten, sie glaubten an die Naturwissenschaften, nicht an Gott, und sie hätten über so etwas wie höhere Kräfte, die nicht rational erklärt werden können, nur gespottet. Für sie war das Universum (und alles, was darin geschah) nichts weiter als ein Zufallsprodukt. Kurz: Glaube war in meiner Familie ein Schimpfwort. Ich wuchs mit ihrer rationalen Weltanschauung auf und machte sie zu meiner eigenen. Gelegentlich hatte ich darunter zu leiden. Mit neun Jahren übernachtete ich einmal bei einem Freund, dessen Familie sehr religiös war. Als die Mutter meines Freundes uns zu Bett brachte, bemerkte sie, dass ich nicht betete, und fragte mich, warum nicht. In meiner Naivität sah ich darin eine gute Gelegenheit, ihr rational darzulegen, warum es keinen Gott geben konnte. Unnötig zu erwähnen, dass das meine letzte Übernachtung im Haus meines Freundes war.
Im Lauf der Jahre verfestigte sich meine Überzeugung noch. So kam es, dass mir irgendetwas fehlte, obwohl ich die Tools gut fand und mit Erfolg anwendete. Durch die Tools konnte ich meine Aufgaben besser erfüllen, und dafür war ich natürlich dankbar. Aber manche meiner Klienten machten damit Erfahrungen, zu denen ich nicht fähig war. Wenn sie die Tools vor meinen Augen benutzten, war es offensichtlich, dass sie mit etwas in Verbindung kamen, das viel größer war als sie. Ihre Gesichter strahlten vor Freude, Zufriedenheit und Selbstvertrauen in einer Weise, wie ich selbst es nie erlebt hatte. Mir gegenüber verhielt sich das Universum nach wie vor indifferent; für meine Klienten hingegen war es zu einer Quelle wirksamer Hilfe geworden. Ich hatte das Gefühl, als hätten sie im Fluge die Schallmauer durchbrochen, während ich noch mit Mühe auf dem Erdboden unter ihnen herumhumpelte.
Dies weckte eine Reihe seltsamer Empfindungen in mir. Wenn die Tools ein Schulfach gewesen wären, hätten meine Klienten bessere Noten bekommen als ich. Es war eines der seltenen Male in meinem Leben, dass ich nicht Klassenbester war. Offen gestanden kam es mir unfair vor. Sie strengten sich schließlich nicht mehr an als ich; allerdings mussten sie sich auch nicht wie ich mit inneren Zweifeln herumschlagen, die mich auf Schritt und Tritt verfolgten. Trotzdem bestärkte ich meine Klienten zu meiner eigenen Überraschung in ihren Erfahrungen. Im Stillen hoffte ich wohl, selbst so fühlen zu können wie sie.
Der Skeptiker in meinem Innern hatte allerdings andere Vorstellungen. Er attackierte das Tool Aktive Liebe , das mir mit Blick auf meine größte Schwäche gut hätte helfen müssen. Diese Schwäche war Ärger: Was auch in meinem Leben geschah, ich regte mich immer darüber auf. Ich ärgerte mich über meine Kinder, wenn sie mich nachts aufweckten, über meine Frau, wenn sie mich drängte, sie zu gesellschaftlichen Ereignissen zu begleiten, über meine Klienten, wenn sie nach Feierabend anriefen, und so weiter. Kaum war ein Ärgernis vorbei, tauchte auch schon das nächste auf. Ich nannte dies schließlich »Ärger auf der Suche nach einem Grund«.
Aber mein innerer Skeptiker konnte mich nicht davon abhalten, das Tool Aktive Liebe anzuwenden, und es half mir tatsächlich, vor allem, indem es mir immer etwas zu tun gab, sobald ich mich ärgerte. Ich spürte jedoch nie, dass universelle Liebe in mir aufwallte. Zwar wusste ich, dass es sie gab – ich hatte sie beide Male bei der Geburt meiner Kinder empfunden. Doch so tief diese Gefühle gingen, sie waren nicht das Gleiche wie eine universelle Liebe, die man aufrufen konnte, um sie all seinen Mitmenschen entgegenzubringen. Um das tun zu können, musste ich erst einmal daran glauben, dass ich von reiner kosmischer Liebe umgeben war. Aber der Skeptiker in mir hatte schon vor langer Zeit beschlossen, dass dies bloß eine romantische Fantasievorstellung war: Ich lebte in einem mechanischen Universum, und die Liebe war lediglich das Produkt eines chemischen Prozesses. Meine Skepsis sorgte dafür, dass das Tool für mich blass und theoretisch blieb.
Ich kämpfte auf die einzige Weise dagegen an, die ich beherrschte – mit echter, zäher Beharrlichkeit. Ich benutzte das Tool wieder und wieder. Ich stellte sogar meine Uhr so ein, dass sie stündlich piepste und mich daran erinnerte, dass ich das Tool anwenden wollte. So ging es monatelang.
Als ich schon alle Hoffnung aufgeben wollte, machten
Weitere Kostenlose Bücher