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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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Bukett wunderschöner weißer Rosen geschmückt wurde, die an den Rändern der Obsthaine wie Unkraut wachsen. Der große Mann hatte die freche, schlagfertige Teenagerin in sein Herz geschlossen. Ihr Tod geht auch ihm sehr nahe.
    »Herr, wir bitten dich, dass du unsere verlorenen Freunde und Nachbarn aufnimmst«, ertönt jetzt Joshs Stimme vom Zaun her, und der Wind zerrt an seinem olivfarbenem Parka, der seine gewaltigen Schultern bedeckt. Sein tief eingeschnittenes Gesicht ist vor Tränen ganz feucht.
    Josh ist baptistisch erzogen worden, und obwohl er mit den Jahren den Großteil seiner religiösen Erziehung hinter sich gelassen hat, wollte er diesen Morgen einige Worte sprechen, hat sogar die anderen darum gebeten. Baptisten geben nicht viel darauf, für die Toten zu beten. Sie glauben, dass die Gerechten im Augenblick des Todes gen Himmel fahren, während die Nichtgläubigen sofort in die Hölle kommen. Und trotzdem wollte Josh das Wort ergreifen.
    Noch am Morgen hat er Lilly getroffen, sie kurz in die Arme genommen und ihr etwas Besänftigendes zugeflüstert. Aber er wusste, dass irgendetwas nicht stimmte. Etwas ging in ihr vor, das tiefer als nur Trauer saß. Sie fühlte sich leblos in seinen gigantischen Armen an. Ihr schlanker Körper erbebte immer wieder wie ein verletzter Vogel. Sie hat kaum etwas gesagt, nur darauf bestanden, dass sie allein sein wollte. Zur Beerdigung war sie nicht aufgetaucht.
    »Wir bitten dich, bring sie an einen besseren Ort«, fährt er fort, und sein tiefer Bariton überschlägt sich beinahe vor Ergriffenheit. Die Aufräumarbeiten haben tiefe Spuren in ihm hinterlassen. Er versucht, sich zusammenzureißen, aber seine Emotionen lassen seine Stimmbänder erstarren. »Wir bitten dich, dass du … du …«
    Er kann nicht weitermachen, dreht sich weg, lässt den Kopf hängen und seinen Tränen freien Lauf. Er kriegt keine Luft mehr, kann nicht an diesem Ort bleiben. Ohne wirklich zu wissen, was er tut, entfernt er sich von der Menge, weg von dem grässlichen, sanften Weinen und den vielen Stoßgebeten.
    Heute hat ihm etwas gefehlt, selbst inmitten der Trauer der Beerdigung. Die Tatsache, dass Lilly Caul nicht dabei ist, tut ihm weh, aber er kann es kaum glauben, dass auch Chad Bingham weit und breit nicht zu sehen ist.
    »Alles klar bei dir?« Lilly steht am Rand des Lagerplatzes und reibt sich nervös die Hände. Keine fünf Meter hinter ihr ist Chad Bingham.
    Der drahtige Mann mit der John-Deere-Kappe antwortet mit einem Schweigen. Er steht einfach nur da, an der Baumgrenze, den Kopf gesenkt mit dem Rücken zu ihr. Seine Schultern hängen herab, als ob das Gewicht der Welt auf ihnen ruhen würde.
    Kurz bevor die Beerdigung begann, überraschte Chad Bingham Lilly, indem er bei ihr im Zelt auftauchte, um ein paar Worte mit ihr zu wechseln. Er meinte, dass er ein paar Sachen ins Lot rücken wolle. Beteuerte ihr, dass er sie nicht für Sarahs Tod verantwortlich machte, und Lilly glaubte ihm, als sie den herzzerreißenden Blick in seinen Augen sah.
    Deshalb ist sie ihm auch hierher gefolgt, an den nördlichen Rand des Camps, zu einer kleinen Lichtung inmitten der dichten Bäume. Sie ist keine zwanzig Quadratmeter groß, der Boden mit Kiefernnadeln übersät. Um sie herum liegen mit Moos bewachsene Steine. Über ihnen rauscht das Blattwerk, welches das graue Tageslicht in dicken Strahlen einlässt. Die kalte Luft riecht nach Zerfall und Tierkot.
    Die Lichtung ist weit genug vom Lager entfernt, dass man sie nicht einsehen kann.
    »Chad …« Lilly will etwas sagen, will ihm beichten, wie sehr es ihr leid tut. Es ist das erste Mal, seit sie ihn kennt, dass sie ihn als ganz normalen, zerbrechlichen Menschen sieht. Anfangs war sie wegen seiner Affäre mit Megan entsetzt, insbesondere da er es ganz offen vor den Augen seiner Frau mit ihr getrieben hat. Jetzt aber zeigt er Schwäche, Furcht, Emotionen, ist verwirrt und von dem Verlust seiner Tochter am Boden zerstört.
    Mit anderen Worten: Er ist nicht mehr und nicht weniger als jeder andere auch, und Lilly verspürt eine Welle der Sympathie für ihn. »Willst du darüber reden?«, fragt sie endlich.
    »Yeah, vielleicht schon … vielleicht aber auch nicht … ich weiß nicht.« Er dreht ihr noch immer den Rücken zu. Seine Stimme entweicht ihm wie aus einem undichten Wasserhahn – stoßweise. Die Trauer, die auf seinen Schultern lastet, lässt ihn im Schatten der Kiefern erzittern.
    »Es tut mir so leid, Chad.« Lilly nähert sich ihm,

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