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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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Decke.
    Bob braucht einen Drink. Und zwar schnell. Seine Hände fangen bereits an zu zittern. In der letzten Zeit hat er immer wieder Flashbacks von seiner Zeit beim Militär gehabt, als er noch im Marine Hospital Corps stationiert gewesen war.
    Vor elf Jahren ist er in Afghanistan gewesen und hat Bettpfannen im Camp Dwyer gewechselt. Das scheint jetzt Millionen Jahre her zu sein. Eigentlich hätte es ihn auf das hier vorbereiten sollen. Schon damals hat Saufen ihn über Wasser gehalten, und sie haben ihn mit Biegen und Brechen aus der Medizinschule in San Antonio entlassen, weil er dort auch schon über die Stränge geschlagen hat. Jetzt kommt der Krieg ihn immer wieder besuchen. Die mit Granatsplitter durchlöcherten Körper im Nahen Osten waren nichts gegen die Schlachtfelder, welche dieser Krieg hinterließ. Bob träumt noch manchmal von Afghanistan – die Untoten mischen sich plötzlich unter die Taliban, und die toten, kalten, ergrauenden Arme sprießen wie Bäume aus den Zeltwänden der mobilen Krankenhäuser.
    Aber Lilly Caul wieder zusammenzuflicken ist etwas ganz anderes für Bob – es ist viel schlimmer als ein Sanitäter nach einer Schlacht zu sein oder die Überreste einer Zombie-Attacke aufzuräumen. Bingham hat sie ordentlich zugerichtet. Soweit Bob es ausmachen kann, hat sie mindestens drei gebrochene Rippen, eine schlimme Quetschung des linken Auges – welche vielleicht eine innere Blutung und mit etwas Pech sogar das Ablösen der Netzhaut zur Folge haben könnte – wie auch eine ganze Anzahl heftiger Verletzungen und Platzwunden im Gesicht. Bob traut sich nicht so recht auch nur so zu tun , als ob er ihr helfen könnte. Weder seine Vorräte noch seine eigenen Fähigkeiten sind ausreichend. Aber Bob ist der Einzige weit und breit, der sich auch nur annähernd mit so etwas auskennt. Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als ihr aus Bettlaken, gebundenen Büchern und Bandagen eine Schiene für ihre Rippen zu basteln und seine dahinschwindenden Reserven von Desinfektionscreme auf ihre oberflächlichen Wunden zu schmieren. Lillys Augen machen ihm am meisten Sorgen. Er wird sie beobachten müssen, um sicherzugehen, dass sie auch vernünftig verheilen.
    »Da, das war es schon«, sagt er schließlich und tupft ein letztes Mal auf ihrer Lippe herum.
    »Vielen Dank, Bob.« Lilly kann sich aufgrund der angeschwollenen Lippen nur schwer artikulieren. Ihr »S« klingt, als ob sie lispelt. »Schick die Rechnung doch bitte an meine Versicherung.«
    Bob lacht ohne große Belustigung auf und hilft ihr, die Jacke über ihr neues Korsett und die ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen Schultern zu ziehen. »Was zum Teufel ist denn da draußen passiert?«
    Lilly seufzt und setzt sich auf, um den Reißverschluss ihrer Jacke vorsichtig zu schließen. Die stechenden Schmerzen lassen sie immer wieder zusammenzucken. »Es ist etwas … Es ist alles etwas außer Rand und Band geraten.«
    Bob findet endlich seinen verbeulten Flachmann voll billigem Schnaps, lehnt sich auf seinem Klappstuhl zurück und nimmt einen großen Schluck. »Wenn es auch auf der Hand liegt: Die ganze Geschichte bringt niemandem etwas.«
    Lilly schluckt, und es kommt ihr vor, als ob sich Glassplitter in ihrem Hals befinden. Ihr kastanienbraunes Haar hängt ihr strähnig ins Gesicht. »Was du nicht sagst.«
    »Es findet in diesem Moment eine große Versammlung im Zirkuszelt statt.«
    »Wer ist alles dabei?«
    »Simmons, Hennessy, ein paar ältere Männer, Alice Burnside … du weißt schon … Alles Kinder der Revolution. Josh ist … Nun, ich habe ihn noch nie so erlebt. Der ist völlig durch den Wind. Sitzt einfach nur vor seinem Zelt wie eine Sphinx … gibt keinen Ton von sich … Starrt einfach nur ins Nichts. Meint, er wird genau das machen, was sie wollen.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Bob nimmt einen weiteren Schluck seiner Medizin. »Lilly, das alles ist so neu. Jemand hat einen Überlebenden ermordet. Diese Leute haben sich noch nie mit so etwas abgeben müssen.«
    »›Ermordet?‹«
    »Lilly …«
    »So soll das jetzt also heißen?«
    »Lilly, ich will damit doch nur sagen, …«
    »Ich muss mit ihnen reden.« Lilly versucht aufzustehen, aber der Schmerz verbietet es ihr.
    »Hey, hey, hey! Immer sachte, immer schön sachte.« Bob lehnt sich vor und hilft ihr. »Ich habe dir gerade genug Codein verabreicht, um ein Pferd lahmzulegen.«
    »Verdammt noch mal, Bob. Ich werde es nicht zulassen, wenn sie Josh dafür lynchen

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