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The Walking Dead 2: Roman

The Walking Dead 2: Roman

Titel: The Walking Dead 2: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga , Wally Anker
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Schweigen, dann ertönt Stinsons Stimme in der Dunkelheit: »Okay, ich mach’s.«
    Bob folgt dem Governor durch eine Tür in den Bauch des Stadions unter der Rennstrecke, dann eine schmale Metalltreppe hinab und durch einen langen Flur. Ihre Schritte hallen in dem düsteren Licht wider. Über ihnen glühen die von einem Generator gespeisten Notlampen.
    »Endlich habe ich es geschnallt, Bob«, erklärt der Governor und fummelt an einem Ring mit Dietrichen und Generalschlüsseln herum, der an einer Kette an seiner Hose fest gemacht ist. »Was wir hier brauchen, ist Unterhaltung!«
    »Unterhaltung?«
    »Bob, die Griechen hatten Theater … Die Römer den Zirkus.«
    Bob hat keine Ahnung, was der Mann da faselt, folgt ihm aber gehorsam und wischt sich den trockenen Mund ab. Er braucht einen Drink, und zwar bald. Unwirsch knöpft er seinen olivfarbenen Parka auf, denn auf seiner Stirn erscheinen die ersten Schweißperlen von der stickigen, modrigen Luft in den Gewölben.
    Sie kommen an einer verschlossenen Tür vorbei, und Bob hätte schwören können, dass er das eindeutige Schlurfen und Stolpern von wiederbelebten Toten vernommen hat. Außerdem vermischt sich jetzt der Geruch verwesenden Fleisches mit der modrigen Luft. Bobs Magen verkrampft sich.
    Der Governor führt ihn zu einer metallenen Tür mit einem schmalen Fenster am Ende des Korridors, das mit einer Blende verdeckt ist.
    »Die Bewohner müssen bei Laune gehalten werden«, murmelt der Governor und hält vor der Tür an, sucht nach dem richtigen Schlüssel. »Nur so bleiben sie fügsam, lenkbar, kontrollierbar.«
    Bob steht direkt neben dem Governor, als der einen dicken Metallschlüssel ins Schloss steckt. Kurz bevor er ihn umdreht, wendet er sich noch einmal an Bob. »Wir hatten so unsere Probleme mit der National Guard. Gar nicht so lange her. Die haben gedacht, die könnten hier herrschen, nach Herzenslust schalten und walten, die Leute wie Dreck behandeln … Die haben gedacht, die könnten sich hier ihr eigenes Königreich aufbauen.«
    Bob nickt zwar, sagt aber nichts. Er ist verwirrt, außerdem ist ihm übel.
    »Habe ein paar von ihnen hier unten auf Eis gelegt.« Der Governor zwinkert ihm zu, als ob er einem Kind verrät, wo die Süßigkeiten versteckt sind. »Am Anfang waren es noch sieben«, seufzt der Governor. »Jetzt sind nur noch vier übrig … Die gehen weg wie warme Semmeln.«
    »Wie warme Semmeln?«
    Der Governor schnieft und schaut plötzlich betreten zu Boden. »Die haben ihr Leben für etwas Höheres gegeben, Bob. Mein Baby … für Penny.«
    Plötzlich weiß Bob, was der Governor damit sagen will, und es wird ihm ganz anders.
    »Wie auch immer …« Der Governor dreht sich wieder der Tür zu. »Ich hab schon immer gewusst, dass sie so oder so von Nutzen sein könnten … Jetzt aber ist mir schlagartig klar geworden, wozu sie bestimmt sind.« Der Governor lächelt. »Gladiatoren, Bob. Zum Wohl unserer kleinen Gesellschaft.«
    Dann passiert eine ganze Reihe von Sachen auf einen Schlag: Der Governor nimmt die Blende vom Fenster und schaltet das Licht an. Durch das Sicherheitsglas beginnen die Neonröhren an der Decke zu flackern und tauchen eine dreißig Quadratmeter große Zelle in ekliges Licht. Ein riesiger Mann, der nichts weiter trägt als zerrissene Unterwäsche, liegt von Kopf bis Fuß mit Blut besudelt am Boden. Sein Mund ist schwarz, die Zähne aufgerissen. Mit grässlicher Grimasse schnappt er in der Luft, beißt, was nicht zu beißen ist.
    »Das ist aber schade.« Der Governor runzelt die Stirn. »Sieht ganz so aus, als ob es einen von ihnen erwischt hat.«
    In der Zelle – die Geräusche werden durch die dicke Metalltür gedämpft – machen die anderen Gefangenen einen Aufstand, reißen an ihren Ketten, flehen darum, von diesem Zombie befreit zu werden. Der Governor greift in die unergründlichen Tiefen seines schwarzen Mantels und bringt einen mit Perlen bestückten .45er Colt hervor. Er vergewissert sich, dass er noch genügend Munition hat, und murmelt: »Bob, du bleibst hier. Bin gleich wieder da.«
    Er öffnet die Tür, tritt in die Zelle, als ihn plötzlich ein Mann von hinten anspringt.
    Barker stößt einen Urschrei aus, als er den Governor anfällt. Die Kette lässt nicht nach, aber Barker zerrt mit einer solchen Wucht daran, dass der Ankerstein in der Wand lose wird. Der Governor, völlig überrascht, stolpert, lässt den .45 Colt aus der Hand gleiten, fällt zu Boden. Er keucht, und die Waffe bleibt in

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