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The Walking Dead: Roman (German Edition)

The Walking Dead: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Bonansinga , Robert Kirkman
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die von Norden her immer näher rollen. »Sieht nach Regen aus.«
    »Das ist gut«, meint April und zwinkert Penny zu. »Zeig ihm warum, Kleine.«
    Das Mädchen ergreift die Hand seines Vaters und zerrt ihn quer über das Dach. »Schau mal, Daddy. April und ich haben einen Garten gemacht, um Gemüse anzubauen.«
    Sie zeigt ihm das kleine, behelfsmäßige Gärtchen mitten auf dem Dach. Es dauert einen Augenblick, ehe Philip versteht, dass er vor vier zusammengebundenen Schubkarren steht, denen die Räder fehlen. In jeder Wanne liegt eine etwa fünfzehn Zentimeter dicke Schicht Erde, aus der bereits einige Triebe ragen. »Das ist ja prima«, lobt er Penny und drückt ihre Hand. Dann wendet er sich an April. »Das ist wirklich prima.«
    »War Pennys Idee«, erwidert April, und der Stolz spiegelt sich in ihren Augen wider. Sie deutet auf eine Reihe Eimer. »Außerdem sammeln wir jetzt Regenwasser.«
    Philip saugt April Chalmers hübsches, etwas zerschrammtes Gesicht, ihre meerblauen Augen und die aschblonden Haare, die offen über die Schultern ihres mitgenommenen Wollpullovers mit Zopfmuster hängen, förmlich in sich auf. Er kann sich nicht von ihr abwenden. Selbst als Penny anfängt zu erzählen, was sie alles anbauen möchte – unter anderem Zuckerwattepflanzen und Kaugummibüsche –, kann Philip nur an eines denken: So wie April sich zu Penny gekniet und ihr konzentriert zugehört, wie sie die Hand auf Pennys Rücken gelegt hat, der liebevolle Gesichtsausdruck, die lockere Art und Weise, wie die beiden miteinander umgehen, das Gefühl der Zusammengehörigkeit – all das signalisiert etwas Tieferes als lediglich den gemeinsamen Wunsch zu überleben.
    Philip traut sich kaum, das Wort zu formulieren, und trotzdem überwältigt es ihn auf dem windgepeitschten Dach: Familie.
    »Oh! Entschuldigung!«
    Die schroffe Stimme kommt von der Feuertür hinter ihnen auf der anderen Seite des Dachs. Philip dreht sich um und entdeckt Tara in einem ihrer schmuddeligen hawaiianischen Fummel. Finster blickend steht sie da und hält einen Eimer in der Hand. Ihr Gesicht mit den riesigen Wangen und den geschminkten Augen sieht noch düsterer und verdrießlicher als gewöhnlich aus. »Wäre es zu viel verlangt, wenn sich jemand beizeiten dazu herablassen könnte, mir zu helfen?«
    April steht auf und dreht sich um. »Ich habe doch gesagt, dass ich gleich da bin.«
    Offensichtlich hat Tara Wasser aus den Toiletten geholt. Philip überlegt, ob er sich einmischen soll, entscheidet sich aber dagegen.
    »Das war vor einer halben Stunde«, knurrt Tara. »In der Zwischenzeit habe ich einen Eimer nach dem anderen durch die Gegend geschleppt, während ihr euch hier oben vergnügt und Sesamstraße spielt.«
    »Tara, bitte … Reg dich ab«, stöhnt April. »Warte noch einen Augenblick, und ich bin sofort bei dir.«
    »Wunderbar! Wie auch immer!« Eingeschnappt macht Tara eine Kehrtwende und verschwindet genervt im Haus.
    April senkt den Blick. »Es tut mir leid, aber sie ist noch nicht so weit. Sie muss noch immer daran denken … Du weißt schon …«
    Aprils Miene lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass es viel zu lange dauern würde, all die Dinge aufzulisten, die ihrer Schwester gerade auf die Nerven gehen. Philip ist nicht auf den Kopf gefallen. Er weiß, dass es kompliziert ist und Eifersucht und Rivalität zwischen den beiden ebenfalls mit im Spiel sind. Vielleicht wird das Ganze ja noch verschlimmert, da sich April während ihrer Trauer um ihren Vater nicht ausschließlich um Tara kümmert.
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, meint Philip. »Aber da gibt es etwas, das ich dir sagen möchte.«
    »Ja?«
    »Ich wollte dich eigentlich nur wissen lassen, dass ich unheimlich dankbar bin, wie du dich um meine Tochter kümmerst.«
    April lächelt. »Sie ist einfach großartig.«
    »Ja … Das ist sie … Und du bist auch nicht so schlecht.«
    »Oh, vielen Dank!« Sie lehnt sich zu ihm und gibt ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange, der seine Wirkung nicht verfehlt. »Und jetzt muss ich wirklich hinunter, sonst erschießt mich meine Schwester noch.«
    April verlässt die beiden, während Philip wie vom Donner gerührt zurückbleibt.
    Als Kuss war es nichts Besonderes. Philips verstorbene Frau Sarah war eine ausgezeichnete Küsserin. Verdammt – seit Sarahs Tod hat Philip die Dienste von Prostituierten in Anspruch genommen, die sich mehr ins Zeug legten. Auch diese Frauen haben Gefühle, und Philip fragte für gewöhnlich

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