Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
gegen Halsbänder?“
Tornado schüttelte mit deutlichem Ekel den Kopf, bevor er herausplatzte: „Dieser Halsbandscheiß ist der größte und hohlste Mist. Oh sieh her, er hat mir ein Halsband geschenkt! Ich bin also etwas gaaanz besonderes, bestellt schon mal das Aufgebot “, äffte er die fiktive Stimme eines verzückten Bottoms nach und fuhr fort: „Dabei ist das der letzte Bullshit. Ein Halsband heißt gar nix, aber alle tun so, als handele es sich um verfickte Eheringe. Ich mag das Symbol nicht … das ist wie Rosenblätter und Kerzenschein, um jemanden ins Bett zu bekommen, der nicht merken soll, dass es nur darum geht. Jeder kann das.“ Er hielt kurz inne. „Rein funktional ist gegen Halsbänder natürlich nichts einzuwenden.“
Biscuit versuchte ernst zu blicken und unterdrückte ein Grinsen. Tornado hatte nicht ganz Unrecht und insgeheim war er froh an keinen Romantiker geraten zu sein. Er war gespannt, wie sich das Gespräch entwickeln würde. „In Ordnung. Keine romantischen Halsbänder, nur funktionelle. Warum wirst du nicht gerne gefesselt?“
Einen kurzen Moment breitete sich Verzweiflung in den blauen Augen aus, bevor Tornado angestrengt auf seine Hände starrte und erwiderte: „Es ist nicht so, als würde ich nicht irgendwie drauf stehen. Aber mit gefesselten Händen kann ich dich nicht umbringen, wenn du schlimme Dinge machst.“
„Dafür gibt es Safewords“, merkte Biscuit an.
Tornado lächelte grimmig. „Ja, richtig. Aber Safewords sind wie beten: Kann sein, es klappt, kann sein, dass nicht. Ich müsste jemandem dafür vertrauen. Richtig vertrauen.“
Biscuit zögerte einen Moment, dann fragte er: „Und mir würdest du nicht trauen?“
„ Nein.“
„ Wem würdest du trauen?“
„ Kai.“ Die Antwort kam wie aus der Pistole geschossen.
Während Biscuit seinen Kaffee trank, begriff er, dass Tornado schlechte Erfahrungen gemacht haben musste, auch wenn er es nicht offen aussprach. Das war schlecht. Genau diese Art Verantwortung, hatte ihn zu seinem Entschluss gebracht, nur noch in einem abgesteckten Zeitrahmen gegen Geld seinen Vorlieben zu frönen. „Okay. Das sehe ich ein. Keine Fesseln. Den dritten Punkt können wir abhaken. Ich brauche keine ausgedachten Titel. Allerdings ist der vierte Punkt auf deiner Liste nicht verhandlungsfähig. Ich verzichte nicht darauf, mit einem Bottom zu schlafen.“
Sie sahen sich an, wie Geschäftsmänner, die einen Vertrag aushandelten.
Tornado lenkte ein: „Ich habe nicht gesagt, ich mach's nicht. Nur, dass ich Angst habe.“
Der Verstand des Kochs arbeitete schnell, um die beste Entscheidung für seinen nächsten Schritt zu treffen. Und neben vielen anderen Überlegungen, die sich hinter den trägen Augen von Tornado unbemerkt vollzogen, bestand sein Fazit darin, nicht viel nachzudenken, sondern seinem Impuls zu folgen. Er kam auf seine nackten Füße, umrundete die Theke, griff Tornados Hand und führte ihn aus der Küche, durch den kurzen Flur, der alle Räume miteinander verband und schob die Tür zu seinem Schlafzimmer auf.
Seitdem Biscuit ihn an die Hand genommen hatte und er wusste, was geschehen würde, pochte Tornados Herz und seine Handflächen überzog ein dünner Schweißfilm. Er wollte fliehen und bleiben gleichzeitig. Ihm wurde ein wenig übel vor Angst und Erregung. Aber er folgte, setzte einen Fuß vor den anderen und spulte in seinem Hirn das gute, alte Scheiß-drauf-Mantra ab.
Tornado kam sich lächerlich vor, weil er sich auf dem Weg von Küche zu Schlafzimmer in ein Häufchen Elend verwandelt hatte.
„ Ich möchte nicht wissen, welche Grausamkeiten du dir ausmalst.“
Tornado versuchte selbstbewusst zu lächeln, aber brachte nur ein nervöses Zucken zustande, bis Biscuit ihn an sich zog und die Arme um ihn legte. Wieder einmal bemerkte Tornado, wie er mit seinen ein Meter siebenundsiebzig lächerlich klein gegen den bestimmt eins-fünfundneunzig-Riesen war. Selbst Kai war größer als er.
„Schschsch ... keine Sorge. Ich habe verstanden, was du mir gerade gesagt hast ...“ Tornado fühlte seinen schnellen Herzschlag an Moodys Brust schlagen, der sein Kinn kippte, um seinen Mund auf Tornados zu senken. Und da waren sie wieder. Die Lippen, die ihn dazu brachten, zu glauben, sein Mund sei ein neu entstandenes Geschlechtsteil. Biscuits Zunge stieß gegen seine und Tornados Hose wurde eng. Ohne Hast, aber auch ohne Zögern fuhr sie über seine Zähne, spielte mit dem sensiblen Lippenbändchen und fuhr
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