Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
los?“
Die Getränke wurden serviert und Moody fuhr erst fort, als die Bedienung den kleinen Raum verlassen hatte.
Er dachte nach, wie er dem sanften Jungen das Gesehene so schonend wie möglich beibringen konnte. Er wollte keinen Schwächeanfall provozieren. „Als ich Tornado fand, war seine Mutter auf eine äußerst unangemessene Art und Weise ungehalten und hat ihn attackiert ...“ Fassungslos nahm Biscuit zur Kenntnis, dass Kai sich wieder gelassen dem roten Strohhalm seines Longdrinks widmete. Vollkommen unbeeindruckt. Kai sah auf. „Was?“
Vielleicht muss ich deutlicher werden. „Sie hat ihn vollkommen außer sich und wahrscheinlich unter Drogen mit einem Schuh verprügelt, während ein Mann aus Tornados völlig verwüsteten Zimmer trat und ...“
Plötzlich schien Kais Interesse geweckt: „Der Mann kam aus Fort Knox?“
„Ähh … es sah mir eher wie Fort Besenkammer aus.“
Kai schüttelte den Kopf und presste die Lippen aufeinander, dann bemerkte er leise: „Das ist nicht gut.“
„Und das mit seiner gewalttätigen Mutter? Ist das etwa gut?“, brachte Biscuit mit verhaltenem Zorn hervor.
Kai winkte ab. „Glaub mir, das mit Fort Knox ist viel schlimmer.“
Biscuit seufzte. Er würde nicht nachfragen. Er wollte es gar nicht so genau wissen. Er wollte nicht wissen, warum das sensible Bürschchen nicht mit der Wimper zuckte, wenn er hörte, wie eine Junkie-Mutter auf ihren eigenen Sohn eindrosch, nachdem sie sein Zimmer auseinandergenommen hatte. Unfassbar, dass dieser Tatbestand einem fragilen Wesen wie Kai nicht einmal müde zucken ließ. Er. Wollte. Es. Nicht. Wissen. War er so eine Pussy, weil ihm zum Heulen zumute war, wenn er sich die Worte und die Schläge der Frau vor Augen führte? „Fazit: Er wohnt vorübergehend bei mir“, fasste Biscuit nüchtern zusammen.
Ein unheilvolles Funkeln erglomm in den dunklen Augen. „Und was habe ich damit zu tun?“
Jede Menge, mein Freund, glaub mir. „Nun, er möchte aber lieber weiter in diesem Drecksloch bleiben, wenn du weiterhin dort wohnst.“
Kai schluckte. „Und jetzt?“
„Ich habe gegenüber meiner Wohnung ein Studio gemietet.“ Er brachte die Tatsache, den Raum einschließlich des gesamten Gebäudes zu besitzen nicht über die Lippen, angesichts dessen, was er heute gesehen hatte. „Nichts Besonderes, ein Raum, eine Kochzeile und ein Klo. Keine Dusche. Wenn du möchtest, überlasse ich dir das Zimmer für kleines Geld.“ Er wollte ihn nicht mit einem gratis Wohnrecht beschämen.
Kai blinzelte perplex, unfähig etwas sinnvolles zum Gespräch beizusteuern.
„Dann sage ich was dazu. Ohne dich gibt es für mich keinen Tornado. Und ohne deine Zusage muss er bei einer vollständig Wahnsinnigen leben. Und ich schätze bei dir zu Hause sieht es nicht besser aus. Es liegt eine Win-Win Situation für alle Beteiligten vor.“
„ Wie hoch ist denn die Miete?“, erkundigte Kai sich argwöhnisch.
„ Bist du mit einhundertfünfzig einverstanden?“
„ Das wäre … großartig.“
„ Wenn du einverstanden bist, habe ich allerdings noch eine Bitte an dich.“
Kai errötete und sein Herz raste, als Moody ihm seinen Wunsch unterbreitete. Er konnte lange nichts sagen, sein Mund war trocken und hastig zog er an seinem Strohhalm, bevor er Biscuit in den Tiefen seines Seins zu erfassen versuchte.
Kai schloss die Augen und antwortete mit zittriger Stimme: „Nichts, wirklich absolut nichts in der Welt würde ich lieber tun.“
„Kein Wort, bis ich dir Bescheid gebe, versprochen?“ Moody schien erleichtert.
Kai nickte in sein Glas. Oh Mann. Was für ein Tag. Was für ein Leben. Danke, Tornado fürs nicht-verraten-haben.
Biscuit pfiff beschwingt, als er sein Büro betrat. Er fühlte sich wie ein Kind im Süßwarenladen, jetzt wo er seinen Spaß am Spiel, das erste Mal seit Jahren mit einer Wucht fühlte, von der er nicht geahnt hatte, überhaupt noch über sie zu verfügen. Er schloss seinen Raum ab, setzte sich auf seinen Bürostuhl, zerrte seinen Schwanz aus der Hose und legte den Kopf an die Lehne des Ledersessels, während er sich in aller Ruhe genussvoll selbst befriedigte und abwechselnd blondes und schwarzes Haar vor seinem inneren Auge sah.
Tornado würde ausflippen, wenn er mich sehen könnte! , dachte er und lachte leise.
Tornado schlurfte durch die Wohnung und sammelte die überall herumliegenden Klamotten ein - der Duft eines T-Shirts, das vor dem Bett zusammengeknüllt lag, machte ihn scharf - und war
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