Thekenwelt - Apéritif pour trois (German Edition)
Laune in der Wohnung an - zumindest zwei der Drei. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, klebten ihre Körper aneinander, als wären sie nur kurze Zeit dafür geschaffen, unabhängig voneinander zu überleben. Tornado war in ihrer Mitte, Kai hatte die Arme um seine Brust gelegt und küsste seinen Hals, während Biscuits Lippen mit seinen verschmolzen. Tornado glaubte durchzudrehen.
„ Okay“, bemerkte er in einer atemlosen Kusspause. „Ihr hattet euren Spaß, haha, sehr lustig. Aber jetzt sagt mir, was ich machen muss, damit das aufhört!“
„ Was würdest du denn dafür tun?“, forderte Biscuit ihn heraus.
„ Ich würde betteln, auf die Knie fallen, dir meinen Arsch geben, mich auspeitschen lassen … Egal! Hauptsache ihr hört auf damit! Ich platze!“
„ Ich finde deine Vorschläge ziemlich … öde“, erwiderte Biscuit.
„ Ich putz auch morgen mit Spitzenschürzchen!“ War das kreativ genug?
„ Davon habe ich nichts, wenn ich arbeiten muss, aber nett zu wissen, was du so alles freiwillig machst.“
Kai grinste.
„Lass mich nachdenken. Eigentlich wollte ich dich ja mindestens bis übermorgen in diesem Zustand lassen, aber mir ist eine interessantere Lösung eingefallen.“ Er machte eine Pause.
„ Jetzt sag schon!“, drängte Tornado ihn. Er wusste: Dieses wirklich zuvorkommende Haifischlächeln auf Biscuits Gesicht bedeutete nichts Gutes für ihn.
„ Du nimmst dir einen Stift und schreibst eine Din A 4 Seite darüber, warum ich dir verbiete zu masturbieren, wieso du dich daran halten wirst und wie ich dir dabei helfen kann, diese Regel nicht zu brechen. Und zwar ohne die Worte Scheiße, Fuck, Arschloch, Wichser, Blutbad, Halsumdrehen und Mach-ich-nicht.“ Zufrieden verschränkte Biscuit die Arme hinter dem Kopf. Tornados Kinnlade klappte herunter. Er würde garantiert keinen Aufsatz verfassen. Nicht hier und nicht jetzt. „I-i-ich … kann gar nicht schreiben!“, lautete die erste Ausrede, die ihm einfiel. „Ich bin Analphabet.“
Kai und Biscuit sahen sich an und brachen in Gelächter aus.
Kai betrachtete seinen Freund, der verzweifelt dastand und seinen typischen Tornado-Blödsinn verzapfte und ohne zu überlegen rutschte ihm heraus: „Ich liebe dich.“
Das anschließende Schweigen war raumgreifend. Es war das erste Mal, dass er es ausgesprochen hatte. Tornado starrte ihn wortlos und fast ein bisschen betreten an. Kai spürte einen Augenblick heftige Traurigkeit, dieselben Worte nicht aus Tornados Mund zu hören, aber schluckte seine Gefühle. Tornado liebte ihn, das wusste er, ob er es hörte oder nicht.
Tornado sah ihn lange an. Sein Herz klopfte schneller als üblich, dann fiel sein Blick auf Biscuit. Er hatte seine Entscheidung getroffen. „Okay, gebt mir nen Stift und einen Zettel und ich mach es.“ Das war fast , als hätte er es auch gesagt, oder?
Biscuit reichte ihm das Schreibzeug und Tornado setzte sich an den Tisch, senkte den Stift ein paar mal auf das Papier, um ihn kurz darauf wieder zu heben und schließlich die ersten Worte zu schreiben.
Kai und Biscuit, die aneinander geschmiegt auf dem Sofa saßen, sahen ihm zu, wie er etwas ausstrich, dann eine lange Passage kritzelte, in die Luft starrte, leise fluchte und weiterschrieb.
„ Fertig“ Triumphierend hielt er das Blatt in die Höhe.
„ Fein. Kai, lies vor.“
„ Nicht laut lesen!“ Tornado hielt sich die Ohren zu.
„ Da, egal, was du verzapft hast, der Zettel ohnehin über dein Bett gepinnt wird, solltest du dich lieber an deine eigenen Worte gewöhnen.“ Biscuit hob mit verhaltener Freude eine Braue und nickte daraufhin Kai zu, der mit seiner leisen Stimme zu lesen begann: „Ich darf mir keinen runter holen, weil mein Schwanz Biscuit gehört ...“ Kai hob den Kopf. „Soll ich die durchgestrichenen Verwünschungen auch vorlesen?“
„ Nein. Was durchgestrichen ist, steht da nicht.“
„Mein Schwanz gehört deshalb Biscuit, weil er wirklich ziemlich gut weiß, wie er mit ihm umgehen muss. Nicht nur mit meinem Schwanz. Wenn ich alleine bin und mir einen wichsen will, dann denke ich an Biscuit und das macht mich glücklich. Auch wenn ich es nicht gerne sage, aber am liebsten würde ich warten, bis er zu mir kommt und mir gibt, was ich brauche, andererseits kann ich aber auch nicht zulassen, dass er weiß, wie das für mich ist. Das weiß der alte Fuchs ziemlich genau und ich bin auch nur halb so blöd, wie ich aussehe. Der Grund warum ich mir keinen runter holen darf ist also:
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