Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition)
Klasse«, sagte Woody. » Vielleicht kennt er Jessie Finn.«
» Das müssen wir herausfinden«, erklärte Theo. » Im Augenblick ist es unsere Aufgabe, alles über die beiden in Erfahrung zu bringen.«
Chase ging nach oben, um seinen Laptop zu holen. Woody nahm sein Handy heraus und rief seinen Bruder Tony an, erwischte aber nur die Mailbox. Theo versuchte es bei Griff, aber der hatte den Namen des Neuntklässlers, der auf dem schwarzen Markt 0-4 Tablets für fünfzig Dollar vertickte, noch nicht herausgefunden. Griff versprach, es weiter zu versuchen.
Mrs. Whipple, die ebenfalls Anwältin und eng mit Mrs. Boone befreundet war, brachte ihnen einen Teller Kekse und Milch. Sie erkundigte sich nach dem Chemiereferat, und die drei behaupteten, gut voranzukommen.
Als sie gegangen war, rief Chase die Website der Strattenburg Highschool auf.
» Es gibt dreihundertzwanzig Neuntklässler«, sagte er nach einigen Minuten. » Ratet mal, wie viele Jessie heißen?«
» Vier«, vermutete Woody.
» Drei«, meinte Theo.
» Zwei«, erwiderte Chase. » Jessie Finn und Jessie Neumeyer. Griff muss uns unbedingt den Namen liefern.«
» Das habe ich ihm schon gesagt«, erklärte Theo.
» Griff«, zischte Woody. » Der Kerl kriegt von mir eins auf die Fresse, wenn ich ihn das nächste Mal außerhalb des Schulgeländes erwische. Springt mir dieser Dödel doch tatsächlich ins Genick. Nicht zu fassen!«
» Jetzt mach aber mal halblang«, sagte Theo. » Im Augenblick ist Griff unser Verbündeter. Außerdem hat er sich entschuldigt. Genau wie Baxter.«
» Bei mir hat sich Baxter nicht entschuldigt. Ich würde gern sein Auge sehen. Ist bestimmt schon grün und blau.«
Chase ging zu Google Earth und gab die Adresse der Finns in der Edgecomb Street nahe der Schule ein. Dann zoomte er auf das Wohnhaus der Familie. Theo und Woody stellten sich hinter ihn, sodass alle drei den Bildschirm sehen konnten. Die Finns wohnten in einem zweistöckigen weißen Holzhaus, das sich kaum von den anderen in ihrer Straße unterschied. Besondere Merkmale waren nicht zu entdecken. Im Garten war ein kleines aufgestelltes Schwimmbecken zu erkennen, hinten am Zaun befand sich ein Geräteschuppen. Das war ganz nett zu wissen, aber nur von begrenztem Wert.
Theos Handy vibrierte in seiner Tasche. Er holte es heraus, klappte es auf und las die Displayanzeige. » Das ist Griff.«
Griffs Schwester hatte endlich Kontakt mit Benny aufgenommen. Benny hatte Gordy angerufen, der schließlich widerwillig mit dem Namen des Jungen, der die 0-4 Tablets verkaufte, herausgerückt war: Jessie. Den Nachnamen kannte er nicht und wusste auch sonst nicht viel über ihn. Griff versicherte Theo, dass seine Schwester die Gründe für ihr Interesse an Jessie für sich behalten hatte, und Theo betonte noch einmal, wie geheim die Sache war.
» Das ist doch mal ein Fortschritt«, stellte Woody fest.
» Warum gehen wir nicht zur Polizei?«, fragte Chase. » Die kann mit den beiden Jessies aus der Neunten reden und herausfinden, wer versucht, das Zeug zu verkaufen.«
» Dafür ist es zu früh«, sagte Theo. » Einmal angenommen, es ist Jessie Finn. Was wird er tun, wenn ihn die Polizei zur Rede stellt? Zugeben, dass er irgendwo gestohlene Computer und Handys versteckt hat? Auf die Knie fallen und ein Geständnis ablegen? Bestimmt nicht. Er wird alles abstreiten, und wenn die Cops nichts von dem Diebesgut bei ihm finden, können sie gar nichts tun. Wenn er Angst bekommt, lässt er das Zeug verschwinden.«
» Theo hat recht«, stimmte Woody zu. » Wir müssen ihm das Ding abkaufen. Dann übergeben wir es der Polizei, damit sie die Seriennummer überprüft.«
» Wie kommen wir an ihn ran?«, wollte Chase wissen.
» Das ist die große Frage«, sagte Theo. » Wir könnten mit Gordy anfangen. Wenn er bereit ist, uns zu helfen, kann er Kontakt mit Jessie Finn aufnehmen und den Tablet- PC kaufen.«
» Ich kenne diesen Gordy nicht«, wandte Woody ein, » aber ich kann mir kaum vorstellen, dass er so dumm ist. Warum sollte der sich darauf einlassen? Wir können kaum erwarten, dass er für uns einen Tablet kauft, von dem er weiß, dass er aus einem Einbruch stammt, damit wir mit dem Ding zur Polizei laufen.«
» Er wird keine Schwierigkeiten bekommen«, sagte Theo. » Nicht wenn er zur Aufklärung einer Straftat beiträgt.«
» Vergiss es«, sagte Woody.
» Ich glaube, Woody hat recht«, stimmte Chase zu.
» Was ist mit deinem Bruder Tony?«, fragte Theo.
» Bist du sicher, dass er
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