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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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zurück.
    Sie dürfen nicht sterben, ging es ihm durch den Kopf, während er das Athamé aus der Tasche nahm. Mit jedem Tod gewinnt er an Macht...
    Henriece war es egal, was Bill dachte. Ob er ihm nun folgte oder nicht, war ihm völlig gleichgültig!
    Auf direktem Weg begab er sich in Arnolds Wohnung.
    „Die Scherben werden sie anlocken“, sprach er mit sich selbst. Ein seltsames Gefühl überkam ihn, als er den Wohnzimmertisch betrachtete. Immer noch befanden sich leichte Kreidespuren darauf.
    Direkt neben dem zerbrochenen Fenster kauerte er sich an das Mauerwerk und lauschte. Einige Minuten verstrichen, da näherten sich leise Schritte hinter ihm. Doc Wesley betrat den Raum.
    „Du kennst dich in Harbourn aus?“, sprach Wesley ihn leise an und hockte sich neben ihn.
    „Ich habe schon sehr viel Zeit hier verbracht.“
    „Ich habe dich noch nie gesehen – wie kommt das?“
    „Die Wälder interessierten mich“, sagte Henriece, ohne ihn dabei anzusehen. „Und die Geschichten von Harbourn.“
    „Die Geschichten?“ Doc Wesley tat erstaunt.
    „Die, die erzählt werden.“ Nun schweifte sein Blick auf ihn. „Kennst du sie denn nicht?“
    „Welche Geschichten meinst du denn?“
    Nun zogen sich Henrieces Augenbrauen zusammen. „Die vom Teufel, Joseph. Ich meine die Geschichten vom Teufel.“
    „Vom – Teufel?“ Wesley sah ihn verwirrt an. „Deswegen kamst du hier her?“ Ein flüchtiges Lächeln verzog seine Mundwinkel. „Einige von hier glauben daran, die meisten aber nicht.“
    „Jede Geschichte hat einen wahren Kern“, entgegnete Henriece. „Für mich ist Harbourn ein besonderes Dorf. Es ist mystisch – und es hat eine seltsame Vergangenheit.“
    „Wie – meinst du das?“
    „Harbourn verändert sich nicht. Nichts in diesem Dorf verändert sich. Es ist noch genau so, wie vor einhundert, zweihundert oder auch fünfhundert Jahren.“
    „Ja, das stimmt.“ Doc Wesley sah ihn ganz genau an. Die Spuren an seinem Hals waren nicht zu übersehen. „Bill hat mich darum gebeten, nach dir zu sehen“, sagte er dann. „Er schilderte mir, was vorhin passiert ist.“
    „Bill ist ein korrekter Mensch“, entgegnete Henriece. „In seinem Job ist er mit Sicherheit einer der besten. Doch das hier, das ist eine ganz andere Welt. Das hier ist tiefgründig. Das, was hier passiert, hat seinen Anfang schon zu einer Zeit genommen, als das Dorf noch mittelalterlich war – oder auch schon früher.“
    „Was weißt du noch?“ Wesley zeigte sich erstaunt.
    Henriece sah ihm direkt in die Augen. „Ich weiß nichts“, sagte er. „Ich ahne nur, wissen tu ich es nicht.“
    „Und was ahnst du noch?“
    „Dass wir es mit diesem Teufel zu tun haben, von dem die Alten erzählen.“
    „Wer – erzählt?“ Nun starrte Wesley auf ihn. „Mit wem – hast du dich unterhalten?“
    „Mit dem Dorfältesten –“
    „Mit Charles?“
    „Ich weiß nicht, wie er heißt.“ Henriece spielte mit dem Athamé, „Ich traf ihn beim Spazierengehen. Er dachte, mir damit Angst machen zu können. Ich hatte so den Eindruck, er wolle erreichen, dass ich nicht mehr hier herkomme.“
    „Charles Dean“, flüsterte Wesley. „Ein verrückter alter Mann. Er hält sich für einen Wächter. Er meint, irgendetwas bewachen zu müssen, was es in Harbourn nicht gibt.“
    „Was – nicht gibt?“ Henriece betrachtete die Zeichen auf dem Athamé. Sie waren sonderbar und sie drückten Sonderbares aus.
    „Charles leidet unter Wahnvorstellungen“, fuhr Wesley fort. „Er ist fast hundert Jahre alt. Da kann so etwas schon vorkommen. Was genau hat er denn gesagt?“
    „Dass der Leibhaftige hier beheimatet ist und jeden Fremden in sein Erdloch schleifen wird.“
    „Ja, das ist typisch.“ Wesley musste grinsen. „Charles macht mit seinen Schauergeschichten jedem Angst. Hat er noch mehr erzählt?“
    „Dass er diesem Wesen schon einmal begegnet ist“, sagte Henriece und begann nun, mit der Dolchspitze vorsichtig seine Fingernägel zu reinigen. „Allerdings hat er bei mir nur das Gegenteil erzeugt.“ Henriece gab sich so, als würde er sich beiläufig mit dem Doc unterhalten, doch ließ er ihn nicht eine Sekunde lang aus den Augen.
    „Charles hat viel durchgemacht“, erwiderte Wesley. „Seine Söhne arbeiteten für Christoph Larsen. Sie sind alle nacheinander tragisch ums Leben gekommen.“
    Henriece hielt inne. Nun betrachtete er auffällig die Symbole auf dem Dolch. Doc Wesley folgte seinem Blick.
    „Hast du so etwas schon einmal

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