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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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Persönlichkeitswandlung. Nachdem sie mit den Aufschrieben abgeschlossen hatte, setzte sie sich im Schneidersitz auf das weiche flauschige Fell, das vor dem Bett auf dem Fußboden lag. Mit verschränkten Armen und geschlossenen Augen konzentrierte sie sich auf ihr Inneres, auf ihre einzelnen Körperteile und auf das Kind, das in ihr heranwuchs. Alles, was sie unternahm, war instinktiv und seitdem sie so handelte, erfuhr sie ein Gefühl, das sie zuvor nie verspürt hatte. Ein Gefühl, das sie nicht zu beschreiben vermochte, da es weder warm noch wohlig war und doch intensive Ströme durch ihren Körper flossen.
    Durch die Meditationsübungen schöpfte sie Kraft. Die Sonne war längst schon aufgegangen, als sie Helen gegenüber am Frühstückstisch saß. Reichlich bedeckt mit allerlei Köstlichkeiten wirkte er sehr appetitlich.
    „Gut geschlafen?“, fragte Helen und lächelte. Sie freute sich sehr über die Anwesenheit Chrissies und hoffte insgeheim, dass Chrissie und das Kind ihre Heimat hier bei ihnen finden würden.
    „Ich träume viel“, erwiderte Chrissie und lächelte zurück. „Und du?“
    „Wenn Bill nicht da ist, schlafe ich nie so gut.“
    „Zwei Tage noch, dann ist Bill wieder hier – oder?“ Chrissie schenkte sich einen Tee ein. „Ich bin froh, dass deine Wunden so gut verheilen“, setzte sie noch hinzu und goss auch Helen Tee in die Tasse.
    Helens Glück war unbeschreiblich. Der Arzt hatte bei einer Untersuchung festgestellt, dass die Nägel nur um Millimeter wichtige Arterien und Sehnen verfehlten, ansonsten wäre sie für den Rest ihres Lebens behindert gewesen. Zwischenzeitlich konnte sie wieder normal gehen und ihre Hände normal benutzen, ohne Schmerzen dabei zu haben. Lediglich die Narben erinnerten noch daran – Narben, die Helen zu überspielen wusste, denn in ihrem Inneren litt sie immer noch unter traumatische Zustände, die sie jedoch nicht offenbaren wollte.
    Die Frage, ob das Kind von Bill oder von Harry Bansly gezeugt wurde, wollte sie sich selbst nicht beantworten. Bill ließ sie in seinem Glauben, dass es von ihm war, woran sie selbst jedoch immer wieder starke Zweifel hegte. Im Gegensatz zu Chrissies Verfassung in Bezug der Schwangerschaft fühlte Helen sich oft unwohl und sie neigte dazu, sich hin und wieder vor Übelkeit übergeben zu müssen.
    „Hast du Lust auf einen Spaziergang?“, fragte Helen. „Chaco braucht seinen gewohnten Auslauf.“
    „Ich liebe Chaco“, seufzte Chrissie und warf ihren Blick auf den Dalmatiner, der scheinbar faul vor dem Kaminofen lag und vor sich hin döste. Als er seinen Namen hörte, spitzte er die Ohren.
    Eine halbe Stunde später verließen Chrissie, Helen und der Dalmatiner das Anwesen. Gegenüber der Villa Tanner befanden sich mehrere Häuser. Chrissie registrierte noch die Person, die soeben eines der Häuser verließ, dachte sich aber nichts dabei.
    Sie erkannte ihn nicht. Frank Garden folgte ihnen in sicherem Abstand.
    Eine Zeitlang stumm liefen sie nebeneinander her, bis Helen die Bemerkung machte: „Du bist ein sehr tapferer Mensch“, flüsterte sie.
    Chrissie musterte sie, erwiderte aber nichts.
    „Ich habe größten Respekt vor dir“, fügte Helen hinzu.
    „Euch habe ich sehr, sehr viel zu verdanken. Ohne dich und ohne Bill – ich weiß nicht, ob ich das alles je geschafft hätte.“
    „Können wir offen reden?“, fragte Helen. Chrissie spürte die Unsicherheit in ihrer Stimme.
    „Ja, ich bitte darum.“
    „Ich habe das schreckliche Erlebnis noch längst nicht verkraftet“, gestand Helen. „Ich quäle mich und frage mich ständig, wie so etwas überhaupt geschehen konnte.“
    „Du leidest“, erwiderte Chrissie. „Du hast Angst – stimmt’s?“
    „Ja, ich habe Angst und ich weiß nicht wovor.“ Helen atmete tief durch. „Mit Bill kann ich nicht darüber reden; eigentlich kann ich mit niemanden darüber reden außer mit dir, Chrissie.“ Helens Augen füllten sich mit Tränen. „Das was ich dir nun sage, ist die Wahrheit.“ Mehrmals hintereinander atmete Helen tief durch. „Harry Bansly hat mich mehrmals vergewaltigt und ich bin mir sicher, das Kind ist von ihm.“ Sie stockte, nahm nochmals tief Luft und sprach dann weiter: „Und ich habe sehr viel über Henriece nachgedacht. Über das, was er sagte. Henriece ist in meinen Augen ein besonderer Mensch. Er ist jemand, der die Dinge, wie sie geschehen, von einer ganz anderen Perspektive aus betrachtet und beurteilt und ich bin der Überzeugung, dass er in

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