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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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felis),
Haarlinge
(Lignognathus setosus)

    •Juckreiz mit krustigen, papulösen und haarlosen Läsionen am Körper.
    •Flohkot und/oder Nissen.
    •Die bei Hunden und Katzen anwendbaren Präparate sind auch beim Frettchen anwendbar: Imidacloprid
(Advantage
® Katze 10 mg/kg, 0,1 ml/kg), Selamectin
(Stronghold
® 10 – 12 mg/kg), Fipronil
(Frontline®),
Lufenuron
(Program F®,
30 – 45 mg/kg, larvizid), Imidacloprid und Moxidectin
(Advocate
® Katze < 4 kg, 0,1 ml/kg).
    Dermatophyten
(Trichophyton mentagrophytes, Microsporum canis)

    •Runde, haarlose, verkrustete und entzündete Läsionen, die mit denen bei der Katze vergleichbar sind. Selten.
    •Diagnose anhand von Haarproben oder Schuppen, Untersuchung mit der Wood-Lampe, Kultur, Biopsie, mikroskopischer Sporennachweis.
    •Therapie: Bäder mit 0,2%iger Enilconazol-Lösung, Lufenuron 60 – 100 mg/kg p. o., 3 × im Abstand von 15 d, Ketoconazol 10 – 30 mg/kg/12 h.
    Sarkoptesräude
(Sarcoptes scabiei)

    •Sarkoptesräude kommt bei Frettchen selten vor. Übertragung entweder durch direkten Parasitenkontakt oder durch Hund und Katze.
    •Sie äußert sich in starkem Juckreiz, haarlosen, verkrusteten und hyperämen Stellen auf der Haut. Es gibt generalisierte oder auf die Gliedmaßenextremitäten und manchmal auf den Kopf beschränkte Formen. An den Krallen finden sich schwarze Krusten.
    •Therapie: Ivermectin (500 μg/kg, Spot-on oder s. c., 2 × im Abstand von 15 d, Injektionslösung kann umgewidmet werden als Spot-on), Selamectin
(Stronghold
® 10 – 12 mg/kg, Spot-on, 2 × im Abstand von 15 d).
Advocate
® (s. o. Flohbefall).
    Dermatosen (virale und bakterielle)
    Virale Dermatitiden
    Staupe
.
    Bakterielle Dermatitiden

    •Abszess, tiefe Pyodermie: Folge eines Bisses. Die Therapie von Abszessen ist identisch mit derjenigen bei der Katze.
    •Sekundär zu einer kutanen Parasitose.
    Diabetes mellitus
    Ätiologie

    •Spontaner Diabetes mellitus kommt selten vor. Meist ist er sekundär zu einer Pankreatektomie zwecks Exstirpation eines Insulinoms.
    •Hervorgerufen durch Insulinmangel, Insulinresistenz oder ein Glukagonom.
    Diagnostik

    •Verdachtsdiagnose bei Polydipsie/Polyurie in Verbindung mit Leistungsabnahme und Abmagerung trotz Appetit.
    •Der Diabetes ist mit einer Glukosurie (und in schweren Fällen mit einer Ketonurie) und einer Hyperglykämie (> 400 mg/dl oder 22 mmol/l) vergesellschaftet.
    •Die Diagnose kann bei niedrigem Seruminsulin (< 35 pmol/l, entsprechend < 5 μU/ml) in Kombination mit einer Hyperglykämie gestellt werden.
    Therapie

    •Abhän gig von der Höhe der Hyperglykämie und vom klinischen Kontext. Eine Hyperglykämie kommt üblicherweise 1 – 2 Wochen nach einer Pankreatektomie vor. In der Praxis wird Insulin substituiert, wenn der Serumglukosewert bei mehreren Messungen ≥ 300 mg/dl liegt.
    •Injektionen mit Retardinsulin
(Caninsulin®)
oder Insulin Semilente in einer initialen Dosis von 0,1 IE/24 h. Es wird zu Behandlungsbeginn dringend zur stationären Aufnahme geraten. Anschließende Dosiserhöhung in Abhängigkeit vom Blutglukosewert (in Stufen von 0,25 – 0,5 IE) und notfalls 2-mal tägliche Applikation.
    Diarrhö
    Durchfälle kommen beim Frettchen häufig vor und ihr Auslöser ist oft komplex. Das Frettchen, ein reiner Fleischfresser, hat einen sehr undifferenzierten, einfachen, kurzen Verdauungskanal mit kurzer Passagezeit (im Durchschnitt 2 – 3 Stunden). Die Pathologie des Verdauungstrakts ist ein weites Feld mit sehr unterschiedlicher Ätiologie. Alle Erkrankungen des Verdauungstrakts können sich durch akute, chronische oder intermittierende, hämorrhagische oder nichthämorrhagische, mit oder ohne komplizierende bakterielle Sekundärinfektionen äußern.
    Anamneseerhebung

    •Alter des Frettchens, Datum des Zugangs.
    •Umgebung: freie Haltung oder Käfighaltung, Freigang, Transporte, Art der Einstreu.
    •Veränderter oder unveränderter Allgemeinzustand, Abmagerung oder nicht.
    •Art der Kontagiosität.
    •Fütterun gsweise: Trockenfutter, herkömmliches Futter.
    •Beschaffenheit der Fäzes: Volumen, Konsistenz, Farbe, Häufigkeit, Zeitdauer.
    Da Frettchen neugierig sind und gerne wühlen, muss, besonders bei Jungtieren unter 2 Jahren, an erster Stelle immer an einen intestinalen Fremdkörper gedacht werden, der unter anderem mit Anorexie, Erbrechen und abdominalem Schmerz einhergehen kann. Stoff, Kunststoffteile, Baumwolle, Plastik, Gummi, Hygiene- und Haushaltsartikel etc. werden oft verschluckt.

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