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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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zur Verfügung stellt, zu beißen, zu zerstückeln oder zu schlucken, selbst unverdauliche Dinge: kleine Plastik- oder Gummigegenstände, Glaswolle, Karton, Teppich, Tapete, Sackleinwand, Polyurethanschaum, Faden, Stoff etc.
    •Fremdkörper können auch Nahrungsmittel sein: Hundekroketten, Johannisbrot, Nussstücke etc.
    Symptome

    •Selten, vor allem zu Beginn auftretendes Erbrechen, häufig unklare Symptome.
    •Anorexie, Schwäche, reduzierter Allgemeinzustand, Dehydratation.
    •Speicheln, die Tiere kratzen sich im Bereich des Mauls
    •Fehlender Kotabsatz kommt nicht systematisch vor, manchmal schwarze Fäzes oder unregelmäßiger Kotabsatz.
    •In schweren und chronischen Fällen: subikterische Schleimhäute, Hypothermie, Bradypnoe.
    Diagnostik

    • Klinisch: Schmerzen bei abdominaler Palpation, bei anästhesierten Frettchen häufig leicht palpierbarer intestinaler Fremdkörper.
    • Röntgenologisch: Nachweis eines Magen- oder Darmverschlusses. Eine gashaltige Dilatation ist immer pathologisch.
    • Anfertigen eines Notprofils: Hämatokrit, Harnstoff, Serumglukose, Gesamtprotein.
    Therapie

    • Chirurgisch: Gastrotomie oder Enterotomie. Anders als bei Hund und Katze muss immer eine transversale Naht durchgeführt werden, um Stenosen zu vermeiden.
    • Begleitende Medikamente: unbedingte Rehydratation (Erhaltungslösung 100 – 150 ml/kg/24 h), gegen Anaerobier wirksame Breitspektrumantibiose (Amoxicillin, Metronidazol, Cephalosporine, Gyrasehemmer).
    Fütterung
    Siehe Gewichtsschwankungen, Verdauungssystem
Allgemeine Eigenschaften der Frettchen (Anhang Frettchen)
.
    Verdauungsphysiologie
    Das Frettchen ist ein reiner Fleischfresser. Sein Verdauungsapparat ist speziell an die Verdauung von Fleisch angepasst. An die Verdauung von pflanzlichen Fasern und Kohlenhydraten ist er dagegen schlecht angepasst.
    Das Frettchen besitzt einen kurzen und sehr undifferenzierten Verdauungskanal. Es fehlen Zäkum und Ileozäkalklappe. Daher verläuft die Verdauungspassage schnell, in durchschnittlich 3 Stunden, beim Jungtier eher in kürzerer Zeit. Dies hat wichtige Folgen: Das Frettchen muss häufig fressen (durchschnittlich zehn kleine Mahlzeiten/Tag), da es eine natürliche Neigung zu einer Hypoglykämie hat. Verlängertes Fasten ist ein Aggressivitätsfaktor. Eine weitere Konsequenz ist, dass ein kurzer Nahrungsentzug von durchschnittlich 2 – 3 Stunden, und nicht 12 Stunden wie beim Hund, vor einem chirurgischen Eingriff ausreichend ist. Schließlich hat die kurze Passagezeit zur Folge, dass für die enzymatische Verdauung, die bakterielle Synthese und die Synthese von Nährstoffelementen wenig Zeit bleibt. Daher sollte protein- und fettreich, aber rohfaserarm gefüttert werden.
    Das Frettchen nimmt im Durchschnitt 140 – 190 g halbfeuchtes Futter täglich auf; das Futter muss ständig zur freien Verfügung stehen.
    Nährstoffbedarf

    • Wasserbedarf: Das Frettchen trinkt durchschnittlich 75 – 100 ml Wasser täglich. Der Wasserbedarf hängt von mehreren Faktoren ab, namentlich vom Trockenmassegehalt des Futters sowie seinem Energie- und Proteingehalt. Amerikanische Studien haben ergeben, dass das Frettchen 2,8 g Wasser/g aufgenommenes Trockenfutter trinken muss, gleichgültig, ob das Wasser unter das Futter gemischt oder getrennt gereicht wird. Auch die Jahreszeit hat eine große Bedeutung: Das Frettchen trinkt im Sommer durchschnittlich 14- bis 27-mal täglich und im Winter 7- bis 12-mal täglich. Es trinkt freiwillig nur sauberes und frisches Wasser, andernfalls schränkt es die Aufnahme ein. Ungenügende Wasseraufnahme ist gefährlich, es kann Nierenprobleme (mangelnde renale Filtration, erhöhter Harnstoffwert) und Urolithiasis (Harnsteine) auslösen.
    • Dauer der Verdauungspassage: 2 – 3 Stunden, kürzer bei jungen Tieren.
    • Nährstoffbedarf: ähnlich wie bei Nerz und Katze.
    •Proteine: 34 – 47 %.
    •Fett: 10 – 28 %.
    •Kohlenhydrate: 22 – 24 %.
    •Erhaltungsenergie: 200 – 300 kcal/kg/d.
    •Energiebedarf für Wachstum und Fortpflanzung: 5000 kcal/kg Futtermittel.
    •42 g TM/kg beim Männchen.
    •49 g TM/kg beim Weibchen.
    • Mängel: bei Ar ginin und Thiamin.
    • Essentielle Aminosäure: Arginin, evtl. Taurin.
    Anpassung der Fütterung an den physiologischen Zustand
    Während Trächtigkeit und Laktation
    Es ist ratsam, Futter für heranwachsende Katzen zu verabreichen (mit einem Proteingehalt von 35 – 45 %) oder dem herkömmlichen Futter Milch zuzufügen (allerdings mit dem Risiko

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