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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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chirurgische Analgesie
    Diese Methode besteht in der Ausschaltung der Schmerzempfindung durch Unterbrechung der Nervenleitfähigkeit an ihren Nervenendigungen (Lokalanästhesie), entlang der Nervenbahnen (Leitungsanästhesie) oder an den Rückenmarkwurzeln (Peridural- und Subduralanästhesie). Im weiteren Sinne erhält man eine Lokalanästhesie durch Infiltration eines Leitungsanästhetikums in das Gewebe. Lidocain wird in Konzentrationen zwischen 0,5 und 2 % verwendet. Die Infiltrationsanästhesie kann linear unter die Haut (flächige Infiltration) erfolgen, oder man kann das Operationsfeld damit umspritzen (zirkuläre Infiltration).

    • Bei Schleimhäuten erfolgt die Anästhesie durch Instillation oder Aufsprühen eines Anästhetikums zur transdermalen Applikation (Bindehautanästhesie, Larynxanästhesie) oder durch Applikation eines Anästhesiegels (Larynx- und Trachea-Anästhesie bei Endotrachealintubationen).
    • Die Leitungsanästhesie wird bei Caniden selten eingesetzt. Vorgehen: Von einem leicht tastbaren Punkt im Bereich des Verlaufs des jeweiligen Nervs aus wird das perineurale Gewebe mit einer konzentrierten Lösung des gewünschten Anästhetikums infiltriert.
    • Die Epiduralanästhesie ist einfach auszuführen. Sie ermöglicht operative Eingriffe an der Rute, der Perinealregion sowie an den äußeren Geschlechtsorganen beim weiblichen Tier. Die Lumbosakralregion wird rasiert. Durch Bewegung der Rute wird die interkokzygeale Vertiefung ertastet. Die Kanüle wird schräg nach vorne zum knöchernen Boden des Rückenmarkkanals eingeführt und dann um 1 – 2 mm zurückgezogen. 0,5 – 3 ml 2 %ige Lidocainlösung werden injiziert.
    Vorsichtsmaßnahmen
    In jedem Fall sind die Lokal- und Regionalanästhesien eine gute Ergänzung der Neuroleptanalgesie und der Allgemeinanästhesie, die die Operationssicherheit vergrößern. Bei der Katze und bei Zwerghunderassen sollte man wegen der direkten Toxizität der Lokalanästhetika besonders vorsichtig sein. Die sichere Dosis von Lidocain liegt bei 20 mg/kg KGW.
    Lungenemphysem
    Definition
    Permanente Überdehnung der Alveolen mit Zerstörung der Alveolarsepten. Beim Hund ist das Emphysem meist als Folge von Exspirationsstörungen im Bereich einer partiellen oder vollständigen Bronchialobstruktion lokalisiert („air trapping“). Das Emphysem ist daher eine Folgeerscheinung chronischer Bronchopneumopathien und Tumoren.
    Symptome

    •Dyspnoe mit angestrengter Exspiration (evtl. auch Inspiration).
    •Häufig trockene Krepitationsgeräusche während der Inspiration hörbar (evtl. damit einhergehende bronchiale Rasselgeräusche).
    •Husten, der mit der chronischen Bronchitis zusammenhängt (seine Intensität nimmt wegen fehlender parietaler Elastizität mit zunehmenden Veränderungen der Lunge ab).
    Röntgendiagnostik
    Nur bei ausgeprägtem Emphysem:
    •Vermehrte Darstellung der Luft und vermehrte Lungentransparenz, i. d. R. über die 1. Rippe hinaus, am Brusteingang, an der Zwerchfellkuppel, zwischen Herz und Zwerchfell, Herz und Sternum. In Seitenlage erscheint das Zwerchfell abgeflacht.
    •I. d. R. weitere bronchopulmonale Veränderungen im Zusammenhang mit der initialen Erkrankung.
    Prognose
    Abhängig von der Ursache und einer eventuellen Rechtsherzinsuffizienz.
    Therapie
    Keine spezifische Therapie.
    Wichtig ist die Bekämpfung der
Insuffizienz (chronische respiratorische
) und der
Bronchitis (chronische
), sofern vorhanden.
    Lungenfibrosen (interstitielle Pneumopathie)
    Anatomisch und radiologisch unterscheidet man zwei Hauptformen der Lungenfibrose.
    Lokalisierte Fibrose (pulmonale Sklerose)
    Bindegewebiger Umbau des Lungengewebes, v. a. von Lokalisationen einer Bronchopneumonie. Eine Therapie gibt es nicht. In diese Kategorie fällt auch die „extensive peribronchiale Fibrose“ als Begleiterscheinung chronischer Bronchitiden, die wie Bronchitiden zu behandeln ist.
    Systemische interstitielle Fibrose
    Verdickung der Alveolarwände, die sich auf die gesamte Lunge auswirkt und somit einer systemischen Erkrankung entspricht (Kollagenose). Klinische Folgen sind Dyspnoe und trockene Rasselgeräusche. Bei Belastung wird das Tier zyanotisch.
    Die Erkrankung scheint bei Hunden selten aufzutreten und fand insbesondere bei den starken vaskulären Kollagenosen, die beim Hund auftreten, keine Erwähnung (LED). Sie behindert den Gasaustausch zwischen Alveolen und Kapillaren und führt zu einer
Insuffizienz (chronische respiratorische
). Die Diagnose erfolgt anhand

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