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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Zoonose.
    Symptome
    Ausgesprochen vielgestaltige klinische Manifestation:
    •Nicht bzw. kaum juckende Dermatitis: silbrige Schuppung und/oder Pyodermie und/oder Knötchenbildung in der Haut (Kopf).
    •Ulzera der Haut (Nasenflügel, Ohren, Knochenvorsprünge) und Schleimhaut.
    •Übermäßiges Krallenwachstum.
    •Generalisierte Lymphadenopathie und Splenomegalie.
    •Progressive Abmagerung in Verbindung mit einer Amyotrophie (v. a. der Temporalismuskeln), was dem Tier das Aussehen eines alten Hundes verleiht.
    •Anämie.
    •Keratokonjunktivitis, Uveitis.
    •Nierenversagen (Glomerulonephritis).
    Diagnostik

    • Klinischer Verdacht:
    •Verdachtsmoment: Aufenthalt in Mittelmeerländern (es bestehen jedoch auch autochthone Leishmanioseherde).
    •Ein oder mehrere Hauptsymptome.
    •Durch Labordiagnostik auszuschließen: nichtjuckende Dermatosen, zu Anämie und Kachexie führende Erkrankungen.
    • Laborbefunde:
    • Orientierungswerte:
    –Hämogramm: Leukozytose mit Monozytose.
    –Serumeiweißelektrophorese: Hyperproteinämie mit Hypalbuminämie und Hypergammaglobulinämie (Beta-Gamma-Typ mit „Zuckerhutgipfel“). Wichtig zur Kontrolle der Wirksamkeit der Therapie.
    • Wahrscheinlichkeitsbestimmung:
    –Indirekte Immunfluoreszenz (IIF):
    –Positiv bei Verdünnungen ≥ 1/80.
    –Cave bei positiven Tieren bei 1/40 oder zweifelhaft bei 1/80 (erneute IIF nach 1 oder 2 Monaten).
    Hinweis: Es besteht keine Korrelation zwischen der Höhe des positiven Werts und dem Schweregrad der Erkrankung.
    –ELISA-Titer:
    –0 – 30 Einheiten: negativ.
    –30 – 50 Einheiten: kontrollieren.
    –> 50 Einheiten: positiv.
    • Bestätigung: Nachweis der Leishmanien:
    – Knochenmarkpunktion (zuverlässigste Methode).
    – Hautabklatsch: Ein von einem nicht ulzerierten alopezischen Hautareal entnommenes Hautgeschabsel wird mehrmals auf einen entfetteten Objektträger aufgebracht, getrocknet und danach gefärbt (May-Grünwald-Giemsa).
    – Lymphknoten- oder Milzpunktat (Zytopunktion).
    – Exzisionsbiopsie: Lymphknoten, Haut.
    Hinweis: Die PCR stellt eine sehr sensible Nachweismethode von Leishmanien-DNA dar. PCR-Untersuchungen können an Knochenmark-, Lymphknoten- und Hautbiopsien sowie an Konjunktivaltupfern durchgeführt werden und sind sowohl zur Diagnostik als auch zur Therapiekontrolle geeignet.
    Prognose
    Prinzipiell zurückhaltend, einerseits aufgrund der hohen Pathogenität der Leishmanien, andererseits wegen der Schwierigkeit, dass trotz klinischer Besserung/Heilung keine parasitologische Heilung erreicht werden kann.
    Therapie

    • Spezifisch:
    •N-Methylglucamin-Antimonat
(Glucantime
®, in einigen EU-Staaten zugelassen):
    –I m. Verabreichung von 18 – 20 Injektionen im Abstand von jeweils 48 h mit einer Dosierung von 200 – 300 mg/kg, d. h. 1 ml/kg der handelsüblichen 30 %igen Lösung, jedoch max. 20 ml. Es ist sinnvoll, die Kur mit der halben Dosis einzuleiten.
    Hinweis: Die s. c. oder i. v. Verabreichung steht ebenfalls zur Wahl.
    –In den ersten Therapietagen tritt manchmal eine Erstverschlechterung der Symptome auf (Erstverschlechterung zu Therapiebeginn mit Antimonat). Es wird dennoch empfohlen, die Therapie unverändert fortzusetzen, es sei denn sie wird wirklich schlecht vertragen (Verschlechterung bei niereninsuffizienten Patienten).
    –Eine Therapie mit
Glucantime
® sollte erst begonnen werden, wenn die Nierenwerte im Normbereich liegen.
    •Pentamidin
(Pentacarinat
® [H. M.]):
    –Nur tief i. m. verabreichen: 15 – 20 Injektionen im Abstand von jeweils 48 – 72 h.
    –Mit 2 mg/kg der handelsüblichen Lösung pro 10 kg beginnen.
    –Allmählich auf 3 mg (1 ml/15 kg) und auf 4 mg (1 ml/10 kg) erhöhen.
    •Allopurinol (div. H. M.) zur Ergänzung der vorgenannten Therapie: 10 – 30 mg/kg/d.
    •Vergleichbar effektiv wie die Kombination von
Glucantime
® und Allopurinol sowie zur oralen Therapie der Leishmaniose beim Hund in endemischen Ländern zugelassen ist Miltefosin.
    •Eine Kortikoidtherapie ist zwar generell kontraindiziert, jedoch trotzdem sinnvoll bei immunvermittelten Augen- oder Nierenerkrankungen.
    • Kontrolle des an Leishmaniose erkrankten Hundes:
    •Jährlicher oder halbjährlicher indirekter Immunfluoreszenztest.
    •Vor allem Kontrolle der Eiweißelektrophorese (normalisierte Werte bedeuten eine günstige Prognose, erneute Veränderungen eine Wiederaufnahme der Therapie).
    Leptospirose des Hundes
    Definition
    Für Menschen und sehr viele Tierarten ansteckende, virulente

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