Therapielexikon der Kleintierpraxis
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Megakolon der Katze
Definition
Beim Megakolon der Katze handelt es sich um eine Dilatation des Dickdarms. Sie kann auf ein einzelnes Darmsegment beschränkt sein, aber auch den gesamten Dickdarm betreffen. Fehlende Darmperistaltik führt zur Kotretention. Das Megakolon kann angeboren oder erworben sein.
Symptome
•Progressive Kotabsatzprobleme.
•Es kommt zu Anorexie, Tenesmus, Erbrechen, Dehydratation und Abmagerung.
•Beim kongenitalen Megakolon treten die Symptome kurze Zeit nach dem Absetzen auf.
Ätiologie
• Angeboren: Fehlen der ganglionären Zellen des Meissner- und des Auerbach-Plexus (sehr selten).
• Erworben:
• Mechanische Ursache: Trichobezoare, Knochenfragmente, Perianalhernie.
• Metabolische Ursache: Dysfunktion der glatten Muskulatur (Hormonstörungen der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse).
• Neurologische Ursache:
–Cauda-equina-Syndrom.
–Feline Dysautonomie.
• Traumatische Ursache: Fraktur des Beckens oder der Hintergliedmaßen. Anorektale Stenosen.
• Tumoröse Ursache:
–Extrinsisch: Tumoren der Beckenorgane.
–Intrinsisch: Tumoren des Verdauungsapparates.
• Idiopathisch.
Diagnostik
• Klinische Diagnostik: transabdominale Palpation. Stark erweitertes, mit oft harten Kotmassen gefülltes Kolon.
• Radiologische Diagnostik: Darstellung des stark dilatierten Kolons mit Kotretention. Auch Schädigungen des Beckens oder intra- bzw. extraintestinale Umfangsvermehrungen können auf diese Weise diagnostiziert werden.
• Ultraschalldiagnostik: Untersuchung der Beckenorgane.
• Endoskopie: Nach Darmentleerung durch Spülungen mit gebrauchsfertig erhältlichen Lösungen können mittels Rektoskopie eventuelle Darmwandläsionen dargestellt und Biopsien entnommen werden.
Therapie
Behandlung der Ursache.
Medikamentöse Behandlung: im Anfangsstadium von Bedeutung.
•Mechanische Darmentleerung mittels vorsichtiger, wiederholter Spülungen im Abstand von 12 – 24 h, ggf. unter leichter Sedierung
(Microklist
® Rektaltube: 1 × tgl.).
•Laxanzien:
•Paraffinöl: 5 – 10 ml/d.
•Bisacodyl (div. H. M.): 5 mg/d.
•Laktulose (div. H. M.): 0,5 ml/kg/d auf 2 Dosen.
Nahrungsumstellung auf methylzellulosereiches Futter.
•Steigerung der Kolonmotilität: Pyridostigmin
(Kalymin
® [H. M.],
Mestinon
® [H. M.]): 0,2 mg/kg/d auf 2 Dosen.
Chirurgische Behandlung: Bei wiederholten Rezidiven nötig. Resektion des dilatierten Kolonsegments oder Totalresektion von Kolon und Zäkum. Prä-und postoperative Antibiotikatherapie obligatorisch.
Der Darm ist mit größter Vorsicht zu behandeln, insbesondere die Gefäßversorgung ist bei dem Eingriff unbedingt zu beachten. Aseptische Operationsbedingungen sind strikt einzuhalten. Als Nahtmaterial kommen feine, langsam resorbierbare Fäden (3/0 – 5/0) zum Einsatz, bevorzugt als Einzelknopfnähte.
Megaösophagus
Definition
Permanente Dilatation der gesamten Speiseröhre aufgrund herabgesetzter Motilität.
Der Megaösophagus des Hundes kann kongenital und idiopathisch sein (Entwicklungsanomalie zentralnervöser Strukturen). Der ösophagogastrische Sphinkter öffnet sich normal, sodass im Gegensatz zur Humanpathologie keine Ösophagus-Achalasie vorliegt und diesbezügliche Operationsansätze erfolglos sind.
Die Diagnosestellung erfolgt frühzeitig.
Der erworbene Megaösophagus ist die Folge neuromuskulärer Erkrankungen (Myasthenia gravis, Botulismus, Dysautonomie), muskulärer Erkrankungen (Polymyositis, Hypokortizismus, Hypothyreose, systemischer Lupus erythematodes) oder peripherer Neuropathien (Polyradikulitis, Dysautonomie).
Symptome
•Regurgitation. Tritt meist nach Stellungsänderungen mehr oder weniger zeitnah zur Futteraufnahme, aber stets prompt nach Aufnahme größerer Wassermengen auf.
•Wachstumsverzögerung und Abmagerung trotz guten oder gesteigerten Appetits.
•Evtl. Aspirationspneumonie.
•Bei sekundärem Megaösophagus evtl. Symptome der neuromuskulären Grunderkrankung, v. a. periphere Muskelschwäche bei Myasthenia gravis.
Radiologische Diagnostik
•Nativaufnahmen oder Kontrastmittelröntgen: Dilatation des gesamten Ösophagus.
•Endoskopie.
Ätiologische Diagnostik
Zahlreiche muskuläre oder neuromuskuläre Grunderkrankungen können einen sekundären Megaösophagus verursachen: Myasthenia gravis, Hypothyreose, systemischer Lupus erythematodes, Polymyositis, Polyradikulitis,Dysautonomie,
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