Therapielexikon der Kleintierpraxis
puerperalis
Metritis (akute
).
Die puerperale Metritis ist eine akute Gebärmutterentzündung. Sie tritt in der 1. Woche post partum auf und steht meist im Zusammenhang mit der Retention von Plazenta oder verwesenden Früchten.
Metrorrhagie
Definition
Blutung aus dem Uterus.
Blutungen aus der Gebärmutter sind abgesehen vom Proöstrus der Hündin pathologisch. Sie müssen von Blutungen aus der Vagina (Verletzungen, Tumoren) und dem Harntrakt (Harnblase) abgegrenzt werden.
Therapie
Je nach Ursache:
• Iatrogene Metrorrhagie als Folge hochdosierter Östrogengaben. Die Behandlungsaussichten mit Progestagenen sind gut, es besteht jedoch die Gefahr einer Pyometra.
• Eine Subinvolution der Insertionsstellen der Plazenta kann bis zur 16. Woche post partum zu blutigem Ausfluss führen.
•Oxytocin: 2 IE s. c. alle 3 h über 3 d.
•Eine Antibiotikatherapie ist bei Infektion zu empfehlen.
•Die Ovariohysterektomie ist bei Therapieversagen unumgänglich.
• Primäre Metrorrhagie: verlängerte Blutung des Proöstrus oder Blutungen, die bis zu 10 – 15 Tage nach Östrusende auftreten. Progesteron, 0,5 mg/kg i. m., 2 – 3 × im Abstand von 2 d (cave: synthetische Progestagene erhöhen das Pyometrarisiko), sowie prophylaktische Antibiotikatherapie (Colistin, Penicillin) über 8 d.
• Uterustumoren und Veränderungen am Ovar: Ovariohysterektomie.
• Infektiös bedingte partielle oder totale Aborte
(E. coli, Pasteurella
). Antibiotikatherapie (Amoxicillin/Clavulansäure oder Trimethoprim-Sulfonamid-Kombinationen). Evtl. kann durch die Therapie ein Totalabort verhindert werden.
Metrorrhagie (primäre)
Metrorrhagie
.
Milchbildung (Versiegen der)
Pseudogravidität
.
Milzerkrankungen
Aufgaben der Milz
Die Milz reinigt das Blut von überalterten Erythrozyten, beinhaltet bestimmte Zellreserven und ist bei der immunologischen Reifung mancher Zellen von Bedeutung.
Die Milz des Hundes kann ihr Volumen unter bestimmten physiologischen (im Schlaf, in der Narkose) und pathologischen Bedingungen stark erhöhen und durch Kontraktion dem Blutstrom große Zellmengen zuführen.
Sie kann 10 – 20 % des Blutvolumens speichern.
Die wichtigsten Erkrankungen
•
Splenomegalie
.
•Hypersplenismus.
Die Milz kann außerdem im Zusammenhang mit immunologisch bedingtem Zellabbau stehen: hämolytische Anämien und Thrombozytopenie.
•Ruptur (
Milzruptur
).
•Tumoren, meist Primärtumoren, die vom Endothel ausgehen (Hämangiosarkom). Es kommt zum akuten Abdomen mit Hämoperitoneum. Auch Lymphome und verschiedene Sarkome kommen vor.
Diagnostik
•Röntgenuntersuchung.
•Ultraschall: ermöglicht eine Beurteilung der Größe und der Parenchymstruktur.
•Ultraschallgeführte Punktion (Blutungsrisiko beim Hämangiosarkom).
•Untersuchung der Blutzellen.
Milzruptur
Eine Milzruptur ist ein chirurgischer Notfall und verlangt eine Laparotomie (Gefäßnaht, Total- oder Teilexzision) und eine Infusionstherapie. Eine Milz normaler Größe rupturiert nur infolge großer perkutaner Gewalteinwirkung (Autounfall). Eine hypertrophierte oder pathologisch veränderte Milz (Hämangiosarkom) rupturiert jedoch sehr viel leichter.
Diagnostik
•Vorausgehendes Trauma oder Verletzung.
•Akutes Abdomen mit rasch eintretendem hypovolämischem Schock.
•Ultraschall.
•Abdomenpunktion: Hämoperitoneum.
Therapie
Chirurgischer Eingriff in Kombination mit medikamentöser Intensivtherapie (Bluttransfusionen).
Milztumoren
Tumoren der Milz
.
Missbildungen des Rückenmarks
Syringomyelie (Dysrhaphie
),
Spina bifida
.
Mitralinsuffizienz
Definition
Unfähigkeit der Mitralklappe, während der Auswurfphase (Systole) vollständig zu schließen. Die Gründe können eine chronische Mitralklappenfibrose (häufigste Herzerkrankung beim Hund), eine akute Mitralendokarditis oder eine kongenitale Schädigung (Mitralklappendysplasie oder Mitralregurgitation, häufig in Verbindung mit einem Atriumseptumdefekt) sein.
Endokardiose (Mitralinsuffizienz
).
Symptome
•Asymptomatisch bei gut tolerierter Insuffizienz.
•Linksherzinsuffizienz bei Dekompensation:
•Husten.
•Belastungsdyspnoe.
•Paroxysmal auftretendes akutes Lungenödem.
Weitere Entwicklung zur globalen Herzinsuffizienz (je nach Ausmaß der Mitralregurgitation).
Diagnostik
• Holosystolische Herzgeräusche, am lautesten linksseits, auf Höhe der Herzspitze, in unterschiedlichsten Lautstärken.
• Radiologie: Linksherzvergrößerung, v. a. des linken Atriums
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