Therapielexikon der Kleintierpraxis
unterscheiden.
Diagnostik
•Lokale Symptome (Wärme, Schmerzhaftigkeit).
•Allgemeinsymptome (Abgeschlagenheit, Lethargie, Anorexie, Fieber).
•Veränderungen der Milch.
•Bakteriologische Milchuntersuchung (Nachweis zahlreicher extra- und intrazellulärer Bakterien).
Therapie
•Antibiotikatherapie: Ampicillin, Penicillin-Streptomycin, Spiramycin (div. H. M.) über 8 – 10 d, Cephalosporin
(Rilexine®:
30 mg/kg/d, auf 2 Dosen verteilt), Chinolone
(Marbocyl®: 2
mg/kg, 1 × tgl.).
•Lokale Behandlung: feuchtwarme Umschläge zur Abszessreifung, Abszessspaltung bzw. Abtragen nekrotischen Gewebes, lokale Wundreinigung mit Wasserstoffperoxid oder Aluminiumpuder.
Mastose
Definition
Die Mastose ist eine Fibroadenomatose des Gesäuges mit Zystenbildung. Die Zysten können zum Teil sehr voluminös sein. Vor allem die Katze ist betroffen.
Synonym: polyzystische Mastopathie.
Therapie
Die Ablation der betroffenen Gesäugekomplexe ist der Zystenpunktion vorzuziehen, da sowohl Infektionen als auch Rezidive zu befürchten sind.
Maulhöhle (Ulzera)
Lokalisationen: auf Gaumen und Zunge.
Auf dem Gaumen
Im hinteren Abschnitt. Wenn die Ulzera sehr oberflächlich liegen und klar begrenzt sind, sind sie gelegentlich symptomlos. Manchmal zusammen mit Zahnläsionen zu beobachten (Karies, beginnender Eiterausfluss aus einem Molar oder mehreren Molaren).
Die Therapie umfasst:
•Spiramycin
(Suanatem
®) p. o. über 15 d.
•Evtl. Behandlung erkrankter Zähne.
Auf der Zunge
An ihrem Rand. Verursacht durch Verletzungen durch einen Zahn: fehlstehender Zahn, Zahnstumpf, Kronenfraktur. Extraktion oder Abschleifen der einschneidenden Zahnbereiche.
Mediastinitis
Ursache der Mediastinitis ist meist eine bakterielle Infektion, verursacht durch Ösophagusruptur (Fremdkörper) oder Traumata im Halsbereich (Bissverletzung).
Symptome
•Fieber mit Leukozytose.
•Dyspnoe und Thoraxschmerz.
•Stimmveränderungen bei Beteiligung des N. recurrens.
•Ist der Ösophagus betroffen, muss das Vorliegen einer Dysphagie in Betracht gezogen werden.
Radiologische Diagnostik
Luft im Mediastinum auf der Leeraufnahme erlaubt das Abgrenzen mediastinaler Organe, die normalerweise nicht darstellbar sind. Durch Kontrastmittelröntgen lassen sich Ösophagusläsionen gut nachweisen. Das Kontrastmittel sollte wasserlöslich sein, um bei Diffusion in das Mediastinum nicht zusätzlich zu reizen. Die Endoskopie gibt Aufschluss über das Vorliegen von Fisteln.
Therapie
Ösophagus (Fremdkörper
),
Ösophagitis
.
Zusätzlich zu einer Antibiotikatherapie ist eine chirurgische Intervention meist unumgänglich. Sowohl der Zugang als auch das Legen von Drainagen sind aufgrund der engen anatomischen Verhältnisse oft schwierig und von der Lokalisation des Fremdkörpers oder der Fistel abhängig. Das Ausmaß der Schleimhautnekrosen im Ösophagus ist für die Prognose entscheidend.
Mediastinum (Pathologie)
Mediastinale Erkrankungen werden in drei Kategorien unterteilt:
•Primäre Erkrankung eines mediastinalen Organs (v. a. Lymphknoten und Thymus).
•Mediastinale Lokalisation einer Allgemeinerkrankung (v. a. Lymphosarkom).
•Sekundäre Veränderungen bei Erkrankungen benachbarter Organe (Pleura, Lunge, Speiseröhre oder Herz).
Symptome
•Mediastinale Erkrankungen werden aufgrund ihrer unspezifischen Symptomatik und der schwer zugänglichen Lage oft spät diagnostiziert.
•Die klinischen Symptome sind sehr unterschiedlich: respiratorisch (Dyspnoe, Husten, Erguss), digestiv (Dysphagie), neurologisch (Horner-Syndrom, Stimmveränderungen).
•Bei der Katze kann gelegentlich eine mediastinale Umfangsvermehrung im kranialen Thorax palpiert werden.
Ergänzende Untersuchungen
• Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen sind unverzichtbar, obwohl die Strahlungsdichte der Region eine direkte Beurteilung der mediastinalen Organe nicht erlaubt.
• Bei der Interpretation sind zu beachten:
•Lageveränderungen des Mediastinums (Seitenverschiebung) und/oder Größenveränderungen.
•Gasansammlung.
•Ein umschriebener röntgendichter Bereich lässt einen raumfordernden Prozess vermuten. Seine Abklärung erfordert das klassische Vorgehen: Blutuntersuchungen, Zytologie der Ergussflüssigkeit, Biopsieentnahme (möglichst unter Durchleuchtung oder Ultraschallkontrolle) und histologische Untersuchung.
Die Computertomographie ist zur Exploration des Mediastinums die Untersuchungsmethode der
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