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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Darmparasiten.
    •Parenterale Injektionen (Kalziumglukonat) enthalten nur geringe Mengen an Mineralstoffen und sind daher nicht ausreichend. Dennoch kann ihnen eine kurzfristige analgetische Wirkung zugeschrieben werden.
    •In Anbetracht der starken Fragilität des Knochengerüsts sollte die Bewegung des Tiers vor allem in den ersten Therapiewochen eingeschränkt werden, wenn der Patient beginnt, sich besser zu fühlen. Bei Grünholzfrakturen wird dagegen von Gipsverbänden abgeraten (Risiko einer starken Amyotrophie und Osteolyse). Stattdessen sollten bevorzugt elastische Bandagen verwendet werden.
    Medikamentöse Therapie

    • Die anabole Wirkung von Steroiden (und ihre wahrscheinlich hemmende Wirkung auf die PTH-Sekretion) unterstützt langsam, aber nachweislich die Einlagerung von Kalzium ins Knochengewebe. Östrogene sind ungeeignet.
    • Der Einsatz stärkerer Anabolika sollte sich auf sehr schwere Fälle beschränken,da Anabolika zu einem vorzeitigen Schluss der Wachstumsfugen bei gleichzeitig vermindertem Größenwachstum führen.
    • Der Gebrauch von Calcitonin ist umstritten:
    •Hohe Dosierungen führen zu einer paradoxen sekundären PTH-Sekretion infolge einer Hypokalzämie, einer „Knochendemineralisation“, und einer raschen Inaktivierung des Calcitonins durch die Bildung von Antikörpern.
    •Niedrig dosiert kann Calcitonin jedoch sinnvoll sein.
    •Abgesehen von Sonderfällen ist vom Einsatz von Kortikoiden und Analgetika abzuraten, da sie schnell zur Abnahme der Schmerzen führen und dadurch zu stärkerer Bewegung verleiten, während die Knochenmineralisation noch nicht abgeschlossen ist.
    Therapiegrundsätze
    Schwere Form

    •Dekubitus-Wunden durch häufiges Umlagern des Tiers vermeiden, ebenso eine Mazeration der Haut durch den Urin.
    •Verabreichung von magenverträglichen Antiparasitika.
    •Kalziumgabe:
    •Kalziumkarbonat: 3 g/kg/d.
    •
Calcium Sandoz 500 mg
® (H. M.): 1 Tbl./5 kg/d über 8 d, danach 1 Tbl./10 kg auf Dauer.
    •Die Therapie sollte innerhalb der ersten 3 Tage allmählich eingeleitet werden, um osmotisch bedingte Durchfälle zu vermeiden.
    •Das Pulver kann mit Quark vermischt werden, der anfangs jedoch nur in kleinen Mengen verabreicht wird, die täglich erhöht werden. Auf diese Weise wird die Darmflora nicht gestört. Echte Unverträglichkeiten von Milchprodukten bei Karnivoren sind selten.
    •Käfigruhe für 2 Wochen, bis das Tier wieder lebhafter wird.
    Gemäßigte Form

    •CO 3 Ca: 2 g/kg/d.
    •Testosteron (div. H. M.): 1 – 2 mg/kg, 3 × im Abstand von 15 d.
    Othämatom
    Definition
    Das Othämatom ist die beim Hund am häufigsten vorkommende traumatische Erkrankung des Ohrs. Es entsteht durch heftiges Schütteln der Ohren, meist infolge von Juckreiz. Diese Art von Veränderung wird meist bei Hunden mit Hängeohren beobachtet. Hervorgerufen wird sie durch eine akute oder chronische Entzündung aufgrund von Parasiten, Zecken oder Fremdkörpern im äußeren Gehörgang. Normalerweise ist ein Othämatom auf derInnenseite des Ohrs zu beobachten. Es entsteht durch eine Verletzung der zentralen Ohrmuschelarterie. Die Blutung kommt zum Stillstand, wenn der innere Druck ebenso hoch wie der arterielle Druck ist.
    Therapie
    Wichtig sind die Identifikation der Ursache, eine gute Adaptation von Haut- und Knorpelschichten, die Verhinderung der bindegewebigen Organisation des Hämatoms und die Prophylaxe von Rezidiven. Die Therapie kann sowohl konservativ als auch chirurgisch erfolgen.

    • Bei der konservativen Therapie erfolgen eine aseptische Aspiration des Hämatominhalts sowie ein Druckverband am Ohr nach der Punktion. Bildet sich erneut ein Hämatom, ist eine chirurgische Therapie indiziert. Chronische, noch nicht bindegewebig organisierte Othämatome können durch Einsetzen einer Zitzenkanüle nach Stichinzision längs des Bindegewebes entleert werden. Ein Druckverband für 5 – 7 Tage verringert das Rezidivrisiko. Dennoch treten bei diesen beiden konservativen Therapiemethoden nicht selten Rezidive auf.
    • Die chirurgische Therapie ist bei größeren, chronischen Othämatomen indiziert. Nach Inzision der Haut über dem Othämatom auf der Innenseite des Ohrs wird das Hämatom ausgeräumt und die Wundhöhle gespült. Mit parallel verlaufenden, penetrierenden, U-förmigen Heften aus nicht-resorbierbarem monofilem Nahtmaterial wird die Haut entlang der Mittelachse des Ohrs und in Richtung des Gefäßverlaufs der Arterien und Venen am Ohrknorpel fixiert. Eine mit

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