Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
Vom Netzwerk:
eine genetisch bedingte Störung der enchondralen Ossifikation und des Umbaus der primären Spongiosa handeln.
    • Keine Therapie bekannt.
    Osteoporose
    Definition
    Osteopenie infolge einer unzureichenden Knochenbildung (verminderte Aktivität der Osteoblasten; = primäre Osteoporose).
    Primäre Osteoporose
    Bei Karnivoren nur ausnahmsweise zu beobachten.

    • Es ist praktisch unmöglich, eine primäre Osteoporose experimentell durch Fütterungseinschränkungen zu verursachen (beträchtliche Proteindefizite inbegriffen). Dennoch ist es wahrscheinlich, dass bestimmte Allgemeinerkrankungen des Welpen (Staupe) oder chronische Erkrankungen des Verdauungssystems von einer primären Osteoporose begleitet werden, wobei diese angesichts der weitaus auffälligeren anderen Symptome jedoch unbemerkt verläuft.
    • Sie könnte bestimmte, bei großen Rassen während des Wachstums auftretende Osteopathien erklären, die trotz besonders gut adaptierter Fütterung beobachtet wurden. Diese Hypothese wurde jedoch nicht eindeutig belegt.
    Altersosteoporose
    Dieses beim Menschen weit verbreitete Krankheitsbild hat kein klinisches Äquivalent bei den Karnivoren. Eine Langzeittherapie mit Kortikoiden kann zwar eine Osteoporose auslösen, sie ist jedoch im Verhältnis zu anderen, weitaus schlechter tolerierten Nebenwirkungen zweitrangig.
    Osteoporose (juvenile)
    Osteopathie, gekennzeichnet durch eine Osteopenie infolge der gleichzeitigen Verminderung von Osteoidgewebe und dessen unzureichender Mineralisation. Die Ursache ist eine verstärkte Osteolyse, die durch eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen hervorgerufen wird. Die Erkrankung wird ausgelöst durch ein Kalziumdefizit in der zugeführten Nahrung (ausschließliche Fleischfütterung) und weiter verschlechtert durch zu hohe Gaben von Vitamin D.
    Die Erkrankung ist deutlich im Rückgang begriffen, seit es kommerzielle Fertigfuttermittel für Haustiere gibt.
    Symptome

    • Beim Hund tritt die juvenile Osteoporose hauptsächlich bei großen Rassen ab dem 3. Lebensmonat auf.
    •Schlechter Allgemeinzustand.
    Es überwiegen Funktionsstörungen , die mit Schmerzhaftigkeit verbunden sind:
    –Unklare Lahmheit.
    –Hinterhandschwäche, in schweren Fällen eine Paralyse vortäuschende permanente Seitenlage.
    –Schmerzen bei Palpation an den Diaphysen.
    •Später auftretende Skelettdeformationen:
    –Deformation der Diaphysen.
    –Kyphose/Lordose.
    –Bänderschwäche (als Folge mangelnden Muskeltrainings) und daher Tendenz zur Plantigradie.
    • Bei der Katze:
    •Weitaus seltener.
    •Starke Schmerzhaftigkeit, die eine Palpation erschwert.
    •Deutliche Deformation der Wirbelsäule und des Beckens. Wachstumsverzögerung.
    Röntgenuntersuchung
    Unverzichtbar:
    •Verdünnung der Kortikalis und verminderte Knochendichte.
    •Häufig „Grünholzfrakturen“ und Verbiegungen.
    •Deformation der Wirbelsäule.
    •Auf der Lateralaufnahme keilförmiges Becken.
    Labordiagnostik
    Wenig gebräuchlich.

    • Blutwerte: nicht von praktischer Bedeutung, da die Blutwerte einschließlich des Kalziumspiegels nur selten verändert sind.
    • Dagegen kann die Bestimmung der Hydroxyprolinwerte (vorzugsweise im 24-Stunden-Urin) Hinweise auf eine verstärkte Osteolyse liefern. Es sind keine echten Referenzwerte vorhanden, daher Vergleich mit Kontrolltier erforderlich.
    Therapie
    Allgemeine Maßnahmen
    Auf jeden Fall muss der Kalziumgehalt des Futters an den Bedarf der Karnivoren angepasst werden (500 mg Ca 2+ /kg/d), und das Verhältnis Ca : P muss bei 1,2 liegen.
    Hinweis: 1 g elementares Kalzium (Ca 2+ ) ist enthalten in:
    •2,5 g Kalziumkarbonat.
    •2,8 g Kalziumchlorid.
    •11 g Kalziumglukonat.
    •12 g Kalziumheptoglukonat.

    • Umstellung der Ernährung:
    •Keine ausschließliche Fleischfütterung mehr, da Fleisch nur sehr wenig Kalzium im Verhältnis zu Phosphor enthält (Ca : P = 0,05).
    •Fütterung ausgewogener Rationen, entweder selbst zubereitet oder entsprechendes Fertigfutter (
Ernährung des Hundes
).
    •Allmähliche Wiedereinführung von Milchprodukten, die aufgrund ihres Kalziumgehalts und als Träger von Mineralstoffen doppelt von Bedeutung sind.
    • Kalziumsubstitution:
    •Die verschiedenen Kalksalze variieren stark in ihrem Kalziumgehalt: Kalziumkarbonat scheint sich am besten für den Hund zu eignen, darüber hinaus ist es sehr kostengünstig.
    •Nur die orale Darreichungsform ist wirksam, vorausgesetzt, es bestehen keine Verdauungsstörungen und

Weitere Kostenlose Bücher