Therapielexikon der Kleintierpraxis
Untersuchung (Zuverlässigkeit fraglich).
•Biopsie nach Trepanation oder durch explorative Rhinotomie.
•Prognose: ungünstig.
• Therapie:
•Chirurgie: Eine Kürettage ist unumgänglich, muss aber unbedingt kombiniert werden mit einer Strahlentherapie (interessant bei Epitheliomen, weniger wirkungsvoll bei Fibrosarkomen) oder einer Chemotherapie mit Vincristin (div. H. M.), Bleomycin (div. H. M.), Doxorubicin (div. H. M.)
(
Chemotherapie
).
•Adenokarzinome können mit Fluorouracil (div. H. M.) behandelt werden: 150 – 300 mg/m 2 in 250 ml isotoner Kochsalzlösung. Eventuellem Erbrechen vorbeugen.
Laryngotracheale Tumoren
Dieselben Zellarten, zusätzlich Mastozytom, Chondrosarkom, Osteosarkom, Leiomyom.
• Symptome:
•Dyspnoe.
•Blasen.
•Stimmveränderung.
•Präskapuläre Lymphadenitis.
• Therapie: Chirurgie, je nach Zelltyp des Tumors in Kombination mit Strahlentherapie oder Chemotherapie.
Lungentumoren
Meist Metastasen.
Primäre Tumoren sind beim Hund selten, bei der Katze äußerst selten.
Sie sind praktisch immer maligne:
•Papilläre oder bronchoalveoläre Adenokarzinome.
•Lymphome, malignes Histiozytom.
•Epidermoide Epitheliome.
•Anaplastische Epitheliome.
•Lungentumoren metastasieren meist in Pleura, Bronchiallymphknoten, Röhrenknochen, Leber, Niere, Herz, Gehirn.
15 – 20 % der Fälle sind von einem Cadiot-Ball-Syndrom (hypertrophe Osteoarthropathie) begleitet (
Osteopathie (hypertrophe
)).
• Diagnostik:
•Röntgenuntersuchung.
•Punktion zur Zytologie, zytologische Untersuchung der pleuralen Flüssigkeit oder von Flüssigkeit, die nach bronchoalveolärer Spülung während einer endoskopischen Untersuchung gewonnen wurde.
•Biopsie bei einer Endoskopie.
Nach Ermittlung der Ausdehnung (CT) kann evtl. ein (meist nur palliativer) chirurgischer Eingriff erfolgen (partielle oder totale Lobektomie).
• Therapie:
•Lobektomie.
•Chemotherapie: Cisplatin (div. H. M.) (
Chemotherapie
).
Tumoren des Rückenmarks und seiner Anhangsgebilde
Tumoreigenschaften
• Lymphosarkome der Katze: Ataxie und progressive Paralyse der Hintergliedmaßen bei thorakolumbaler, subdural oder extradural gelegener Lokalisation.
• Primärtumoren:
•Neurofibrosarkome.
•Meningiome.
•Astrozytome.
• Metastasen:
•Gesäugetumor.
•Hämangiosarkom.
•Adenokarzinom der Prostata.
•Myelom.
Symptome
Manchmal asymmetrisches, medulläres Kompressionssyndrom mit langsamer Entwicklung in Richtung progressiver Verschlechterung. Schmerz, Ataxie, Parese.
Primäre Wirbeltumoren (Osteosarkom, multiples Myelom, Fibrosarkom, Chondrosarkom, Hämangiosarkom) können klinisch den sekundären Tumoren gleichen. Meist ist der Schmerz viel deutlicher und die Entwicklung in Richtung Paralyse schneller. Diese Tumoren liegen extradural.
Bei intraduralen, aber extramedullär gelegenen Tumoren handelt es sich meist um Meningiome oder Neurofibrosarkome.
Intramedullär gelegene Tumoren sind meist Astrozytome.
Diagnostik
•Liquorpunktion:
•Mäßiger Proteingehalt.
•Pleozytose.
•Manchmal neoplastische Zellen (selten).
•Röntgenuntersuchung.
•Eine Myelographie ist erforderlich, um das Vorliegen eines Tumors bestätigen und um eine intra- oder extradurale Lage bestimmen zu können.
•CT oder MRT sind hilfreich, um die lokale Infiltration vor einer chirurgischen Exstirpation genau darstellen zu können.
Therapie
Chirurgisch bei extramedullären Tumoren. Bei medullären Tumoren kann nur eine palliative, dekomprimierende Chirurgie durchgeführt werden.
Beim Lymphom, das bei der Katze häufig vorkommt, kann eine
Chemotherapie
eingesetzt werden.
Die Strahlentherapie stellt bei manchen Tumoren eine interessante begleitende Therapie dar.
Falls unmöglich: Euthanasie.
Tumoren des Verdauungstrakts
Tumoren der Maulhöhle
Masse in der Maulhöhle, Halitosis, Blutungen, Schluckbeschwerden.
Die meisten Tumoren der Maulhöhle sind im Bereich des Oropharynx lokalisiert.
• Benigne: Epulis, Papillome, die meisten Tumoren des Zahnkeims (Ameloblastom).
• Maligne: Stachelzellkarzinom, Fibrosarkom, Melanom, Osteosarkom.
•Melanome: frühzeitige Metastasierung.
•Epitheliome: frühzeitige Metastasierung der Epitheliome von Tonsillen und Zunge.
• Diagnostik: Die meisten Tumoren der Maulhöhle sind maligne.
•Sorgfältige Untersuchung der Lymphknoten (v. a. der retropharyngealen).
•Röntgenuntersuchung der Lunge (von rechts und links).
•Biopsie oder
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