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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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unphysiologischer Grenzen:
    – Temporomaxillare Arthrose aufgrund von Überbeanspruchung (selten).
    – Übermäßige Abnutzung der Zähne.
    – Gingivitis/Parodontitis: Zu geringe Kautätigkeit und Zahnfehlstellungen mit Behinderung begünstigen die Ablagerung von Zahnbelag.
    Darüber hinaus können Zahnfehlstellungen zu Verletzungen des Weichteilgewebes führen, was parodontale Erkrankungen begünstigt.
    Therapiegrundsätze

    • Kieferfehlstellung: Prognathie, Brachygnathie: keine Therapie.
    • Zahnfehlstellungen können, solange sie nur zu Verletzungen führen, ähnlich kieferorthopädisch behandelt werden wie in der Humanmedizin bei Kindern. Die häufigsten Therapien sind:
    • Umgekehrte Scherenverzahnung oder Pseudo-Prognathie: Korrektur ab dem 7. Lebensmonat durch Einsetzen einer Gaumenplatte mit Aktivatorteil.
    • Malokklusion der Fangzähne bzw. „Steilstand der Unterkiefer-Eckzähne“:Die Korrektur kann ab dem 6. Lebensmonat mit einer Kunststoffaufbeißschiene (mit einer schiefen Ebene) oder einem Aktivatorteil erfolgen.
    Zahnextraktion
    Zähne (Extraktion
).
    Zahnfehler
    Gebiss
.
    Zahnfisteln
    Prinzip

    •Die Zahnfistel ist ein Ablaufventil für den Eiter aus einem abszedierten Zahn.
    •Sie hat keine Tendenz zur Spontanheilung, auch nicht durch eine systemische Antibiotikatherapie.
    Je nach erkranktem Zahn kommt es zur Bildung einer der folgenden Fistelarten:
    • Suborbitale Fistel: Reißzahn oder 1. oberer Molar beim Hund, oberer Fangzahn bei der Katze (selten).
    • Submentale Fistel: unterer Caninus oder Reißzahn beim Hund (selten).
    • Zahnfleischfistel: Öffnet sich durch eine winzige Schleimhautöffnung, die häufig sehr schwer zu erkennen ist.
    • Fistelung aus dem Alveolarknochen: Imitiert eine Parodontaltasche.
    • Intranasale Fistel (
Rhinitis bei Zahnerkrankungen
).
    • Intraorbitale Fistel (
Augenerkrankungen bei Zahnerkrankungen
).
    Therapie

    • Zahn: Die Pulpanekrose beseitigen, je nach Fall entweder durch endodontische Behandlung oder durch Extraktion. Danach eine Spülung und Kürettage des Fistelgangs durchführen.
    • Systemisch: Antibiotikatherapie über 8 Tage.
    Zahnfleischerkrankungen
    Epulis
,
Gingivitis
,
Papillomatose des Hundes
,
Parodontose
,
Pyor rhö
.
    Zahnkaries
    Die bei Hunden selten auftretende Zahnkaries hat kurzfristig eine Pulpitis und langfristig die vollständige Zerstörung der Zahnkrone zur Folge. Sie entsteht durch eine Entkalkung, die von azidogenen Mikroorganismen aufgrund von Zucker im Futter hervorgerufen wird. Im Wesentlichen manifestiert sich Zahnkaries durch eine unnatürliche und lokalisierte Verfärbung des befallenen Zahns.
    Lokalisation
    Man unterscheidet:
    • Karies der Kaufläche, beim Hund an den Molaren und am unteren Reißzahn.
    • Karies der Zahnwurzeln, seltener an den Zahnwurzeln direkt unterhalb des Zahnfleischrands.
    Therapiegrundsätze
    Die Karies der Kaufläche kann konservativ oder chirurgisch behandelt werden:
    •Konservativ:
Endodontische Behandlungen
.
    •Chirurgisch:
Zähne (Extraktion
).
    Hinweis: Die „Zahnhalsläsionen“ bei der Katze (feline odontoklastische resorptive Läsionen, FORL) stellen keine Karies dar.
    Zahnschmelzhypoplasie
    Definition
    Diese Anomalie der Zahnschmelzbildung geht auf eine Störung der Amelogenese vor dem 3. – 4. Lebensmonat zurück. Die Ursachen sind unterschiedlich: Viruserkrankung (früher Staupe) oder eine andere schwächende Krankheit.
    Therapiegrundsätze
    Je nach Ausmaß der Läsionen:
    •Nur Zahnhygiene durch regelmäßiges Zähnebürsten, um die rasche Bildung von Zahnbelag auf dem rauen Untergrund zu verhindern.
    •Medikamentös, durch Applikation eines fluorhaltigen Zahngels zur oberflächlichen Festigung des Zahnschmelzes und Verhinderung einer Überempfindlichkeit der Zähne.
    •Dentalchirurgisch, unter Allgemeinanästhesie durch Kürettage des dysplastischenZahnschmelzes, danach Applikation eines schützenden Zahnkomposits.
    Zahnstein
    Grundlagen
    Zahnstein ist ätiologisch nicht für eine Parodontalerkrankung verantwortlich. Es handelt sich lediglich um die Mineralisation des Zahnbelags. Zahnstein enthält nur abgestorbene Bakterien. Trotzdem spielt er aufgrund seiner rauen Oberfläche eine wichtige sekundäre Rolle als Untergrund für die Ansammlung von Zahnbelag.

    • Die klinische Untersuchung präzisiert:
    • Den Schweregrad der Zahnsteindepots und ihre Verteilung:
    –Einheitlich über die gesamten Zahnreihen verteilt oder auf bestimmte Bereiche begrenzt, aber

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