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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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Valgusstellung (Gliedmaßenfehlstellung nach außen).
    • Vorzeitiger Schluss der distalen Wachstumsfuge des Radius, i. d. R. mit der Folge einer Varusstellung (Gliedmaßenfehlstellung nach innen) und/oder eventuell einer Instabilität des Ellbogengelenks.
    Diagnostik
    Die durch Röntgenuntersuchung gesicherte Diagnose muss möglichst frühzeitig gestellt werden, da die ausschließlich chirurgische Therapie in der Osteotomie des Knochens besteht, dessen Wachstum sistiert hat:
    •Frühzeitige Osteotomie der Ulna bei Valgusstellung.
    •Frühzeitige Osteotomie des Radius bei Instabilität des Ellbogengelenks.
    •Spätere keilförmige Osteotomie (neue Achsenausrichtung) bei Varusstellung.
    Erfolgt die Diagnose zu spät, wird eine doppelte Osteotomie notwendig (einfach an der Ulna und keilförmig am Radius).
    Andere Lokalisationen
    Bei den anderen Röhrenknochen (Humerus, Femur und Tibia) tritt diese Störung seltener auf und ist i. d. R. iatrogen bedingt. Man beobachtet entweder ein ungenügendes Längenwachstum (bei vollständigem „Schluss“ der Wachstumsfuge) oder eine Abweichung (bei partiellem „Schluss“).
    Warzen
    Definition
    I. d. R. benigne, beim Hund häufig, bei der Katze seltener vorkommende kutane Neubildungen. Ihre Ätiologie ist ungeklärt. Allerdings wurde für bestimmte Fälle eine Virusinfektion verantwortlich gemacht. Warzen sind meist bei alten Tieren zu finden. Beim Hund sind Rüden häufiger betroffen als Hündinnen. Für Cocker und Terrier besteht eine Rasseprädisposition.
    Man findet Warzen einzeln oder multipel auftretend v. a. am Kopf, an den Lidern und an den Pfoten. Sie sind gestielt oder festsitzend und mehr oderweniger fest, gut begrenzt mit einem Durchmesser von i. d. R. < 0,5 cm. In seltenen Fällen können Warzen maligne entarten.
    Therapie
    Abwarten oder chirurgische Exstirpation (Elektrochirurgie oder Kryochirurgie).
    Betupfen mit einer Lösung aus einer schwachen Säure (Salicylsäure, Milchsäure) in Kollodium. Gut wirksam ist auch die lokale Therapie mit Imiquimod
(Aldara
® [H. M.]), für die verschiedene Protokolle beschrieben sind (alternierend 4 Tage geben, 3 Tage Pause, 1 Woche geben, 1 Woche Pause etc.).
    Wenckebach-Luciani-Syndrom
    Kardiale Blocks
.
    Wirbelgleiten
    Spondylolisthesis/Wirbelgleiten
.
    Wirbelsäulenarthrose (Spondylose)
    Definition
    Degenerative Erkrankung der Wirbelsäule (Wirbel und Zwischenwirbelscheiben) mit anschließender Osteophytenbildung (Papageienschnäbel), die mehrere Wirbelkörper überbrücken können und zur Brüchigkeit des Anulus fibrosus sowie zu einem Diskusprolaps Typ II führen.
    Die Wirbelsäulenarthrose kann eine Schmerzsymptomatik und schließlich eine Ankylose zur Folge haben. Sie kann jedoch, da sie isoliert auftritt, nicht zu einem Rückenmarksyndrom führen.
    Therapie
    Analgetika und NSAID (
Analgetika
).
    Wobbler-Syndrom
    Spondylolisthesis/Wirbelgleiten
.
    Wolff-Parkinson-White-Syndrom
    Definition
    Pseudoverkürzung der PR-Strecke und Pseudoverlängerung des QRS-Komplexes, hervorgerufen durch eine Vorerregungswelle, die den Beginn des ventrikulären Komplexes überlagert.
    Angeboren oder in Zusammenhang mit einer erworbenen Kardiopathie.
    Hauptsymptome

    •I. d. R. asymptomatisch, prädisponiert jedoch durch ein „Re-entry“-Phänomen über retrograde Erregungen für eine supraventrikuläre Tachykardie.
    •Akute Tachyarrhythmie.
    Diagnostik
    Ausschließlich elektrokardiographisch:
    •PR < 100 ms.
    •Auffallende Vergrößerung des QRS-Komplexes durch eine δ-Welle, die den Fuß der R-Welle überlagert.
    •Im Allgemeinen negative T-Welle in Ableitung II, III und aVF.
    Bei Tachyarrhythmien: supraventrikulär ausgelöster qRs-Komplex ohne P-Welle.
    Therapie
    Keine Therapie (Kontrollen wegen des Risikos supraventrikulärer Tachyarrhythmien notwendig).
    Zähne (Extraktion)
    Zahnabszesse
    Definition
    Tief reichender Abszess am Alveolarknochen infolge einer bakteriellen Infektion endodontalen (infizierte Pulpahöhle) oder parodontalen (Anhäufung von Zahnstein und tief gehende Eiterbildung, zum Beispiel an den Zahnwurzeln) Ursprungs.
    Die Infektion kann zu Fistelbildung, axillofazialer Zellulitis oder Nekrose fortschreiten.
    Symptome
    Je nach Lokalisation des betroffenen Zahns kann sich die eitrige Infektion auswirken auf:
    • Gesicht, wo sie eine infraorbitale Schwellung und ggf. eine Fistel hervorruft.
    • Mundhöhle durch Entstehung einer Fistel an Zahnfleisch oder Schleimhaut.
    • Augenhöhle.
    • Nasenhöhle

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