Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
Vom Netzwerk:
Harcourt-Brown F: Textbook of Rabbit Medicine. Butterworth-Heinemann, Oxford, 2002. (!) Risiko der Hautnekrose bei wiederholten subkutanen Injektionen.
    * Zusatz.
    ** Eine gute Hydratation sicherstellen, um eine nephrotoxische Wirkung zu vermeiden.
    Tab. 2.46 Wichtige Medikamente zur Anwendung bei Nagetieren

    (!) Risiko der Hautnekrose bei wiederholten subkutanen Injektionen.
Hinweis: Eine Antibiotikatherapie kann bei Nagern eine Enteritis auslösen, genauer gesagt eine iatrogene Enterotoxämie, wenn Clostridien vorhanden sind. Das Risiko ist bei Antibiotika wichtig, die spezifisch gegen grampositive Keime wirken; Meerschweinchen, Chinchilla und Hamster sind besonders empfindlich.
Die Toxizität der Antibiotika tritt in verschiedener Form auf:
    •Direkte Toxizität: Streptomycin und Dihydrostreptomycin bei Meerschweinchen, Gerbil, Hamster und Ratte.
    •Neurotoxizität: Procain und die Penicillinpräparate, die es als Exzipient enthalten; bei Meerschweinchen und Mäusen.
    •Ototoxizität: Chloramphenicol und Aminoglykoside bei Meerschweinchen und Chinchilla.
    •Enterotoxämie durch Entwicklung von Clostridien (Clostridium difficile, C spiroforme, etc.).
    –Meerschweinchen: Penicilline der Gruppen G und A, Cephalosporine (außer Cephalexin, Cephaloridin und Cef tiofur), Streptomycin, Dihydrostreptomycin, Erythromycin, Lincocin, Bacitracin.
    –Chinchilla: Penicilline der Gruppen G und A, Cephalosporine, Erythromycin, Clindamycin, Lincomycin.
    –Hamster: Penicilline der Gruppen G und A, Cephalosporine, Erythromycin, Clindamycin, Lincomycin, Streptomycin, Dihydro streptomycin, Bacitracin, Gentamicin p. o., Tylosin.

    Antibiotika, die bei Nagern mit Vorsicht angewendet werden müssen
    •Chlortetracyclin: Meerschweinchen.
    •Bacitracin: Alle Tierarten/lokale Anwendung.
    •Gentamicin: Alle Tierarten/nephrotoxisch.
    •Metronidazol: Chinchilla.
    •Oxytetracylclin: Meerschweinchen.
    •Tetracyclin: Meerschweinchen.
    •Tylosin: Hamster, Meerschweinchen.

    Toxische Antibiotika, die zu vermeiden sind
    •Ampicillin: Alle Nager, außer Maus, Gerbil.
    •Andere Penicilline: Alle Nager, außer Carbenicillin (Maus, Ratte).
    •Cephalosporine: Alle Nager, außer Ceftiofur (Meerschweinchen) und Cephaloridin (Meerschweinchen).
    •Aminoside: Alle außer Gentamycin (moderate Dosis).
    •Macrolide und Verwandte: Alle.
    * ruft bei Neugeborenen eine Gelbfärbung der Zähne hervor; Toxizitätsrisiko bei älteren Tieren.
    ** Fluorochinolone dürfen nicht bei jungen Tieren im Wachstum angewendet werden (Gefahr der Gelenkknorpelschädigung).
    *** eine gute Hydratation muss sichergestellt werden, um eine nephrotoxische Wirkung zu vermeiden.
    Backentaschen der Hamster
    Backentaschen der Hamster
    Anatomische Besonderheiten

    •In der Mundhöhle des Hamsters befinden sich zwei mehrere Zentimeter große Backentaschen (1 cm Länge × 3,5 cm Breite beim Syrischen Goldhamster). Sie dienen zur Aufbewahrung und zum Transport von Futter und verschiedenen Nistmaterialien sowie zum Transport der Jungen bei Gefahr. Der Hamster leert seine Backentaschen mithilfe der Vorderpfoten und der Zunge.
    •Die Backentaschen stellen eine sehr dehnbare Einstülpung des lateralen Backenepithels dar. Sie erstrecken sich von der Mundhöhle bis zur dorsokaudalen Schulterregion. Ihre längs verlaufende Muskulatur ermöglicht eine starke Ausdehnung. Die Schleimhaut ist blassrosa, stark durchblutet und mit zahlreichen Speicheldrüsen versehen. Deren Sekret enthält Speichelamylase und verschiedene proteolytische Enzyme.
    Klinische Untersuchung
    Die Backentaschen sollten bei jeder Vorstellung systematisch wie folgt untersucht werden: Adspektion, Palpation (auf Futter achten) und vollständige Umstülpung der Taschen mit dem Zeigefinger, bei nicht kooperativen Tieren unter Isofluran-Anästhesie.
    Krankheiten der Backentaschen
    Die Backentaschen sind häufig Ausgangspunkt verschiedener Erkrankungen.

    • Alimentäre Verstopfung: erkennbar an einer oft sehr ausgeprägten, meist einseitigen Verformung im Gesichts- und Halsbereich, verursacht z. B. durch stark riechende Körnerreste oder einen zähen Futterbrei. Auch Schokolade kann durch Schmelzen die Backentaschen verstopfen. Durch Umstülpen mit dem Zeigefinger können die Backentaschen geleert werden.
    • Verletzungen: Durch harte Futterbestandteile, scharfe Kanten und sperrige Gegenstände oder Bisswunden von Artgenossen entstehen Verletzungen. Die Behandlung erfolgt bei frischen Wunden nach Bedarf chirurgisch

Weitere Kostenlose Bücher