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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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(Wundtoilette, Wiederherstellung, eventuell Wundnaht). In jedem Fall wird die Verletzung antibiotisch abgedeckt. Mittel der Wahl ist Chloramphenicol.
    • Abszedierung: führt zu Komplikationen bei großflächigen Wunden oder infizierten Verletzungen. Die Wundtoilette muss von einer massiven antibiotischen Therapie begleitet werden: Chloramphenicol 50 mg/kg/12 h, Enrofloxacin 10 mg/kg/12 h, Marbofloxacin 10 mg/kg/12 h.
    • Tumoren.
    • Zystische Hyperplasie: Sie ragt aus der Mundhöhle heraus. Die gestielte und zum Teil sehr umfangreiche Zubildung stammt aus der Schleimhaut der Backentaschen. Meistens entsteht eine zystische Hyperplasie durch eine Verletzung der Schleimhaut. Diese bildet dann den Herd für eine entzündliche Umfangsvermehrung. Es kann zu einer eitrigen, pyogranulomatösen Infiltration kommen, die sich in den Backentaschen ausbreitet, deren Plattenepithel zystisch erscheint. Diese entzündlichen Umfangsvermehrungen können sich bis zur Ebene der quergestreiften Muskulatur ausdehnen und sind im Inneren des zystischen Lumens der Backentaschen zum Teil reich an Leukozyten und Fibrin.
    Therapie
    Chirurgische Exstirpation in Narkose, entweder mit Isofluran oder als Injektionsnarkose mit Fentanyl plus Midazolam plus Medetomidin. Die Resektion sollte mit einem elektrischen Kauter erfolgen, um lebensgefährliche Blutungen zu vermeiden. Die Wundränder der Schleimhaut werden mit
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vernäht. Die postoperative antibiotische Versorgung (Chloramphenicol) gewährleistet eine gute Wundheilung.
    Bordetellose
    Ätiologie

    •
Bordetella bronchiseptica
ist häufig symptomlos in den Nasenhöhlen von Kaninchen und Nagern nachzuweisen.
    •Die klinische Bordetellose findet man hauptsächlich bei Meerschweinchen, Kaninchen und beim Präriehund. Schlechte Haltungsbedingungen begünstigen den Ausbruch der Krankheit.
    •Zoonoserisiko: für alte oder immunsupprimierte Personen besteht Ansteckungsgefahr.
    Klinik

    •Akute oder subchronische Form möglich.
    •Hauptsymptome: seröser Ausfluss, Konjunktivitis, manchmal eitrige Otitis; bis hin zur Pneumonie, Pleuritis und Fortpflanzungsstörungen.
    Therapie

    •Anhaltende, systemische Antibiose: Fluorchinolone, potenzierte Sulfonamide, Doxycyclin.
    •Vitamin C beim Meerschweinchen.
    Cheyletiellose
    Cheyletiellose
    Cheyletiellen-Befall findet man besonders häufig bei Kaninchen, seltener bei Meerschweinchen.
    Epidemiologie

    •Verantwortlich:
Cheyletiella parasitivorax,
prostigmatische Milben (Unterordnung der Trombidiformes) aus der Familie der Cheyletiellen.
    •Diese Parasiten halten sich auf der Epidermis auf. Sie ernähren sich von Keratin, Hautabrieb und mithilfe ihrer zangenförmigen Mundwerkzeuge ggf. von anderen Parasiten.
    •Der gesamte Entwicklungszyklus dauert 5 Wochen und läuft auf dem Wirtstier ab. Die Eier werden an der Fellbasis gelegt. Sie können sich auch frei im Fell oder auf der Haut befinden.
    Symptome

    •Starker Juckreiz mit kahlen, erythematösen Hautläsionen und starker Schuppenbildung im dorsolumbalen Bereich und am Hals. Die Schuppen sitzen auf der Haut und der Fellbasis.
    •Es kommt immer zur Schuppenbildung, manchmal mit Alopezie und Erythemen. Der Juckreiz ist weniger ausgeprägt als bei anderen Milbenarten
(Psoroptes cuniculi, Sarcoptes scabiei)
.
    Diagnostik

    •Nachweis mittels mikroskopischer Untersuchung der Schuppen (durch Bürsten gewonnen) oder eines Geschabsels.
    • Tesafilm-Abklatschpräparate.
    Therapie

    •Ivermectin 0,5 mg/kg s. c. oder als Spot-on, 2 × mit 15 d Abstand, Selamectin 10 mg/kg als Spot-on, 3 × im Abstand von 15 d, Spot-on Kombipräparat aus Imidacloprid 40 mg und Moxidectin 4 mg (z. B.
Advantage®)
3 × mit 1 Monat Abstand.
    •Die genannten Medikamente gelten als Mittel der Wahl, im Gegensatz zu veralteten und gefährlicheren Therapien (Carbaryl-Anwendungen, Amitraz-Waschungen etc.).
    Chinaseuche
    RHD (Rabbit Heamorrhagic Disease)
.
    Chromodakryorrhö der Ratte
    Definition
    Die Chromodakryorrhö (rote Tränen) wird durch die vermehrte Sekretion von porphyrinhaltigen Pigmenten (Protoporphyrin IX und Koproporphyrin III) aus der Harder-Drüse verursacht. An den Augenwinkeln und an den Nasenöffnungen bilden sich rötliche bis bräunliche Krusten.
    Chromodakryorrhö findet man auch beim Hamster und Gerbil. Beim Gerbil kann dadurch die Entstehung einer nasalen Dermatitis begünstigt werden (
Dermatitis (nasale) des Gerbils
).
    Chromodakryorrhö darf nicht mit Nasenbluten verwechselt werden, das vor

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