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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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den Haarfollikeln, länglicher Körper. Diffuse Alopezie mit Seborrhö, Schuppen und Hyperpigmentation.
    •
Demodex criceti:
auf der Oberfläche der Epidermis. Kurzer Körper.
    Die Klinik der Demodikose erinnert oft an Hyperkortizismus.

    • Selten vorkommend bei den anderen Tierarten:
    •
Demodex cuniculi:
Kaninchen (selten). Haarausfall, Schuppen.
    •
Demodex caviae:
Meerschweinchen. Juckreiz, Erythem und Schuppenbildung am Rumpf.
    •
Demodex merioni:
Gerbil. Haarausfall und Krusten am Kopf und am Rumpf.
    •
Demodex ratti
(Ratten) und
Demodex musculi
(Mäuse). Ohne pathogenen Zustand.
    Therapie

    •Ivermectin: 0,3 – 0,5 mg/kg s. c. oder Spot-on, 2 – 3 × im Abstand von 7 – 10 d.
    •Selamectin: 15 mg/kg Spot-on, 2 × im Abstand von 14 d.
    •Amitraz
(Ectodex®):
0,05 %ige Lösung, 2 Anwendungen/Woche. Allerdings ist dieser Wirkstoff aufgrund seiner Toxizität (nachgewiesen bei tragenden Kaninchen, bei Zwerghamstern und anderen Mäuseartigen) nicht empfehlenswert.
    •Milbemycin: 1 mg/kg/Tag bis Erhalt eines negativen Hautgeschabsels. Nachteil: tägliche Anwendung, hohe Kosten.
    •Moxidectin: 1 mg/kg/Monat, derzeit am interessantesten.
    Dermatitis (nasale) des Gerbils
    Synonyme: sore nose, faziale Pyodermie, nasale Dermatitis, Gesichtsekzem.
    Ätiologie

    •Die Ursache dieser Multifaktorenkrankheit ist weitgehend unbekannt: Angststress in Verbindung mit zu hoher Bestandsdichte, hierarchischen Problemen oder mangelnder Pflege. Wird besonders bei Jungtieren nach der Entwöhnung beobachtet.
    •Die Porphyrine aus dem Sekret der Harder-Drüse verursachen eine Reizdermatitis. Manchmal kommt es zu einer Sekundärinfektion mit
Staphylococcus aureus
.
    Symptome

    •Perinasal kommt es zu erythematösen und krustigen Hautveränderungen, aus denen sich eine großflächige, exsudative Dermatitis im Gesicht, an den Gliedmaßen und am Körper entwickelt.
    •Betroffene Tiere zeigen unter UV-Licht (Wood-Lampe) eine auffällige Fluoreszenz im Nasenbereich.
    Therapie

    •Beenden der Porphyrinsekretion durch chirurgische Entfernung der Harder-Drüse.
    •Antibiose: Marbofloxacin 5 – 7 mg/kg/12 h oder Enrofloxacin 10 mg/kg/12 h über 2 – 3 Wochen.
    Dermatitis (nässende) des Gerbils
    Ätiologie

    •Zu hohe Luftfeuchtigkeit der Umgebung (im Hygrometer > 50 %).
    •Zu finden bei Gerbils, die in Aquarien untergebracht sind, mit unzureichendem Luftaustausch, feuchter Einstreu durch auslaufende Tränken oder Fläschchen und ohne Möglichkeit zu einem Sandbad.
    Symptome

    •Die Tiere sind unruhig, magern ab und bekommen struppiges, raues Fell.
    •Zu hohe Feuchtigkeit über einen längeren Zeitraum kann bei manchen Tieren zum Tod führen.
    Therapie
    Für richtige Haltungsbedingungen sorgen: Die Luftfeuchtigkeit sollte unbedingt 30 – 50 % betragen. Raumtemperatur um die 20 °C. Einen Sandkastenanbieten, damit die Tiere überschüssigen Talg abstreifen können (Gemisch aus 50 % Talk und 50 % feinem Sand oder spezieller Chinchilla-Badesand), Einstreu aus Hanfstroh.
    Dermatitis (ulzerative) der Maus
    Ätiologie

    •Diese schwer zu therapierende Dermatose wird durch Parasitenbefall (hauptsächlich durch
Myocoptes musculinus)
ausgelöst. Durch eine Überempfindlichkeitsreaktion auf bakterielle und/oder mykotische Sekundärinfektionen kommt es oft zu Komplikationen.
    •Auch bei kleineren Verletzungen, z. B. durch das Laufrad oder durch Grooming, kann es zu Komplikationen kommen.
    Klinik

    •Haarlose und krustige, stark juckende und ulzerative Hautläsionen. Stark entzündlicher Charakter aufgrund der Überempfindlichkeitsreaktion. Die anfangs in der Halsregion lokalisierten Hautläsionen breiten sich rasch weiter aus.
    •Der Allgemeinzustand der Mäuse verschlechtert sich, und sie sterben innerhalb weniger Wochen.
    Diagnostik

    •Die sicherste Diagnose erhält man durch eine Hautbiopsie.
    •Anfertigung eines Hautgeschabsels für Milbennachweis, fällt aufgrund vorheriger antiparasitärer Behandlung oft negativ aus.
    •Bakteriologie mittels einer Tupferprobe, Kultur auf Sabouraud-Agar.
    Therapie

    •Bei Tieren mit bereits sehr ausgedehnten Hautläsionen ist die Behandlung oft ohne großen Erfolg. Außerdem ist die Medikamentenverabreichung sehr schwierig.
    •Antiparasitika: Ivermectin 0,5 mg/kg s. c., 2 – 3 × im Abstand von 7 – 10 d, oder Selamectin 12 – 15 mg/kg als Spot-on 2 × in 15-tägigen Intervallen (allein nicht ausreichend).
    •Massive und anhaltende Antibiose: Enrofloxacin 80 mg/kg/24 h, oder

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