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Therapielexikon der Kleintierpraxis

Therapielexikon der Kleintierpraxis

Titel: Therapielexikon der Kleintierpraxis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Didier Yves u Boussarie Robert u Legeay Moraillon
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sein.
    Hämatopoetisches System
    Lymphosarkome sind die häufigsten Tumoren bei jungen Kaninchen. Gelegentlich nimmt die Erkrankung einen enzootischen Verlauf. Sie wird bei Jungtieren von 8 – 18 Monaten beobachtet. Bei ihrer Entstehung ist ein genetischer Faktor beteiligt (autosomal-rezessives Gen im homozygoten Zustand). Bei den Läsionen handelt es sich um noduläre Massen, die sich auf Nierenrinde, Leber, Milz und die Mesenterialganglien ausbreiten. Diese Erkrankung darf nicht mit der Tyzzer-Krankheit, hepatischer Kokzidiose
(Eimeria stidae)
oder hepatoperitonealer Zystizerkose
(Cysticercus pisiformus)
verwechselt werden. Es existieren kutane und subkutane Formen.
    Harntrakt
    Nephroblastome (Wilms-Tumoren) entwickeln sich bei jungen Kaninchen. Der Verdacht besteht bei Nephromegalie, Hämaturie oder chronischer Niereninsuffizienz. Die Diagnose kann durch Nierenultraschall, evtl. gefolgt von einer ultraschallgeführten Biopsie, bestätigt werden. Die Tumorart kann jedoch nur durch eine histologische Untersuchung festgestellt werden.
    Therapie der Wahl ist die chirurgische Exzision der betroffenen Niere, sofern der Tumor nur eine Niere befallen hat. Die Prognosestellung ist wesentlich zurückhaltender, wenn beide Nieren betroffen sind. Es werden auch andere Tumoren des Harntrakts beobachtet. Sie äußern sich ebenfalls durch Hämaturie und Pollakisurie, wobei zahlreiche andere Ursachen für Hämaturie als Differentialdiagnose infrage kommen.
    Haut und Hautanhang
    Tumoren der Haut und des Hautanhangs sind ziemlich häufig. Bestimmte Tumoren können per Feinnadelpunktion zytologisch diagnostiziert werden (Lipome, subkutane Lymphome), während andere durch Exzisionsbiopsie diagnostiziert werden (Fibrome, Papillome, Basalzellepitheliome, Talgdrüsenkarzinome).

    • Die Papillomatose grassiert in den Vereinigten Staaten beim Florida-Waldkanichen
(Sylvilagus floridanus)
. Sie wird von stechenden Arthropoden übertragen und äußert sich durch Warzen oder Papillome auf dem Körper.
    • Das Shope-Fibromvirus ist bei Sylvilagus floridanus endemisch und ruft bei der europäischen Spezies Oryctolagus cuniculus Fibrome hervor. Diese Fibromatose ist bei Jungtieren verbreitet, während sie bei Adulten mit muskulotendinösen Verhärtungen einhergeht.
    • Das Myxomatose-Virus ruft eine generalisierte Proliferation der retikuloendothelialen Zellen hervor, die sich durch Bildung von Myxomen oder nodulären, muzinösen, unregelmäßigen, subkutanen und gelatinösen Pseudotumoren äußert.
    Knochen
    Mandibuläre Osteosarkome können sich bei Kaninchen entwickeln, die von einem langwierigen bukkodentalen Abszess betroffen sind, der mit einer Zahnwurzelinfektion der unteren Backenzähne in Verbindung mit einer mandibulären Osteomyelitis einhergeht.
    Tumoren beim Meerschweinchen
    Tumoren kommen relativ selten vor. Sie werden hauptsächlich bei Weibchen und ab einem Alter von 3 Jahren beobachtet. Die häufigsten Tumoren sind Lymphosarkome, Hauttumoren und Lungenadenome.
    Hämatopoetisches System
    Lymphosarkome sind die häufigsten Tumoren beim Meerschweinchen. Sie werden durch ein Retrovirus vom Typ C (RNA-Virus aus der Gruppe der Onkornaviren) hervorgerufen. Die Erkrankung äußert sich nach einer wenig charakteristischen Apathie durch Hypertrophie der oberflächlichen und mesenterialen Ganglien sowie durch Spleno- und Hepatomegalie.
    Die hämatologischen und biologischen Symptome sind charakteristisch:
    •Hypochrome Anämie und v. a. Hyperleukozytose, die manchmal beträchtlich ist (250 bis zu 500 × 103/μl).
    •Die Ganglienpunktion zeigt umfangreiche Lymphozytenpopulationen (oft 90 % der Leukozyten), undifferenzierte Riesenzellen und manchmal Kurloff-Körper in bestimmten Lymphozyten.
    •In zahlreichen Geweben ist im perivaskulären Bereich eine Lymphoblasteninfiltration zu beobachten (Milz, zervikale und mesenteriale Ganglien, Peyer-Plaques).
    Der Verlauf ist innerhalb von 2 – 5 Wochen tödlich.
    Respirationstrakt
    Das Lungenadenom (papilläres Bronchialadenom) macht 35 % der Spontantumoren beim Meerschweinchen aus. Sein Ursprung ist umstritten: Nach Ansicht einiger Autoren entspricht es einer primitiven Neoplasie. Andere Autoren sind der Meinung, dass es sekundär durch Fremdkörper oder Infektionserreger entsteht.
    Haut und Hautanhang
    Hauttumoren kommen ziemlich häufig vor und sind oft voluminös. Es werden hauptsächlich drei Tumoren unterschieden:
    • Talgadenome.
    • Trichoepitheliome oder spinozelluläre

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