Thomas' Entscheidung (Scanguards Vampire - Buch 8)
wenig wie Eddie ihn je anders behandelt hatte. Er hatte sich sofort mit ihm wohl gefühlt, seit er ihm zum ersten Mal begegnet war und ihm Thomas als sein Mentor vorgestellt worden war, der ihm helfen würde, sich an sein neues Leben als Vampir zu gewöhnen.
„Hör zu, Eddie, vergiss, was du gehört hast“, versuchte Oliver ihn zu beruhigen.
Die Sehnen in seinem Hals traten hervor. „Wie zum Teufel könnte ich so etwas einfach vergessen?“ Niemand konnte diese Worte zurücknehmen, Worte, die sein gemütliches Zusammenleben mit Thomas erschütterten. Er wohnte in Thomas‘ Villa mit dem herrlichen Ausblick von Twin Peaks auf die Stadt hinunter. Sie waren die idealen Mitbewohner und teilten ihre Liebe für Motorräder und Elektronikbasteleien.
„Bitte glaube mir, Thomas ist ein Ehrenmann. Er wird sich nie von diesen Gefühlen leiten lassen, da er weiß, dass sie nicht erwidert werden.“
Eddie warf Oliver einen wütenden Blick zu. „Oh Gott, ich wünschte, ich hätte es nie herausgefunden.“ Unwissenheit war ein Segen; das war ihm jetzt klar.
„Es tut mir leid.“ Oliver legte eine Hand auf seine Schulter.
Die Berührung erboste ihn noch mehr, und er entzog sich ihr. Er wollte nicht berührt werden, nicht von einem Mann! „Fass mich nicht an!“
Eddie machte auf den Fersen kehrt und lief zum Ausgang.
Er hatte immer zu Thomas aufgeblickt und seine Intelligenz, seine Cleverness sowie seine absolute Loyalität Scanguards gegenüber bewundert. Nie hatte er Thomas‘ Motive, ihn aufzunehmen und sein Leben umzukrempeln, um einem neuen Vampir den Weg zu weisen, in Frage gestellt. Aber all das war jetzt anders. Hatte Thomas die Anordnung von Samson, Scanguards‘ Eigentümer, nur befolgt, weil er schon damals scharf auf ihn gewesen war? Waren Thomas‘ Motive nicht so altruistisch gewesen, wie Eddie immer angenommen hatte?
Er konnte sich nicht helfen und wunderte sich jetzt über all die Vorfälle, wo er Thomas nur halb angezogen gesehen hatte. Hatte sein Mentor es mit Absicht getan, um ihn zu reizen, ans andere Ufer zu wechseln? Hatte Thomas versucht, ihn zu verführen, und Eddie war nur zu blind gewesen, es zu bemerken?
Eddie erinnerte sich an einen bestimmten Vorfall nur allzu gut. Er hatte den Tag in Hollys Apartment verbracht – Rickys Ex-Freundin –, weil es zu spät geworden war und er den Sonnenaufgang verpasst hatte. Als er nach Hause gekommen war, war Thomas nur mit einem Handtuch bekleidet im Wohnzimmer gestanden, wo er sich mit Gabriel unterhielt, der Hilfe bei der Bewachung der Frau brauchte, die später seine Gefährtin geworden war.
Thomas’ Haut glitzerte noch feucht von der Dusche, und als er seine Arme über den Kopf gestreckt hatte, schien es wie eine lockere Geste gewesen zu sein. Eddie hatte die definierten Muskeln seines Bauches und Oberkörpers bewundert und in ihm hatte sich sofort etwas gerührt. Hatte Thomas versucht, ihn mit der Pose in Versuchung zu führen? Hatte er absichtlich seinen herrlichen Körper zu Schau gestellt, weil er es genoss, von Eddie betrachtet zu werden?
Und wie oft war Thomas nur mit seinen Boxershorts und einem vorne offenen Bademantel zum Kühlschrank gegangen? Verhielt Thomas sich so, weil er zuhause war, oder weil er wollte, dass Eddie ihn ansah?
Was sollte er jetzt tun? Wie konnte er weiterhin mit Thomas zusammenleben, jetzt wo er diese Sachen wusste? Ab sofort steckte in jedem Blick auf seinen Mentor das Wissen, dass Thomas auf ihn scharf war, dass Thomas ihn nackt ausziehen, ihn berühren, ihn küssen und mit ihm schlafen wollte.
„Na schau mal, ich wusste ja, es würde funktionieren“, riss ihn eine weibliche Stimme aus seinen Gedanken und brachte ihn zurück in die Gegenwart.
Eddie öffnete die Augen und starrte Jessica an. Sie hatte seinen Reißverschluss geöffnet und seinen Schwanz befreit – seinen voll erigierten Schwanz – und nun legte sie ihre Hand um ihn herum. Er war hart wie eine Eisenstange, aber er wusste, es war nicht richtig, denn sie war nicht der Grund dafür. Er war bei dem Gedanken an Thomas hart geworden. Bei dem Gedanken an einen Mann!
Angewidert von sich selbst packte er ihre Hand und zog sie weg von sich. „Ich kann nicht.“
„Natürlich kannst du“, schnurrte sie und rieb ihre nackten Brüste gegen ihn, eine Handlung, die ihn völlig unberührt ließ, wenn er doch seinen Kopf auf ihre Brüste hätte senken und ihre harten Nippel in seinen Mund hätte saugen sollen.
Warum machte er nicht, was sie von ihm
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