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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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ihr endlich sagen, dass sie niemals ein Paar werden würden.
     
    Der nächste Morgen begann wunderbar sonnig, auch wenn bereits ein Hauch von Spätsommer in der Luft lag. Leichte
Nebelschwaden hingen über der Steppe, und das Gras, das sich bereits zu einem hellen Braun zu färben begann, war nass vom Morgentau. Rijana und Ariac frühstückten gemeinsam, dann liefen sie zu den Pferden, um sie zu satteln. Der letzte Nebel verzog sich, als sie auf die Steppe hinaustrabten. Rijana wunderte sich. Ariac wirkte heute so ernst und angespannt. So hatte sie ihn schon lange nicht mehr gesehen. Eine Weile galoppierten sie Seite an Seite durch das Steppengras, das im leichten Westwind wogte. Über ihnen kreiste ein Bussard, und in der Ferne zog eine Herde Rehe vorbei. Aber heute würden sie nicht jagen, sie hatten nicht einmal ihre Bogen dabei. Kurz vor den ersten Bergausläufern hielt Ariac an und führte Rijana in ein kleines Tal, in dem eine Menge ungewöhnlich geformte Steine umherlagen. Eine kleine Quelle plätscherte aus den Hügeln, und die Pferde tranken durstig daraus. Ariac sattelte seinen Hengst umständlich ab und breitete anschließend eine Decke auf dem Boden aus. Er winkte Rijana, sich zu ihm zu setzen. Sie brachte Brot, Früchte und etwas Käse, den sie in den Satteltaschen verstaut hatte, mit, aber Ariac hatte keinen Hunger. Sein Gesicht wirkte angespannt. Er nahm ihre Hand und blickte sie unglücklich an.
    »Ich muss dir etwas sagen«, begann er.
    Sie runzelte die Stirn und nickte.
    »Es … es tut mir leid, ich meine …«, stammelte er und rang nach Worten. »Du weißt, dass ich dich sehr gern habe, oder?«
    Rijana nickte, und ein leichtes Rot überzog ihre Wangen. »Ich dich auch«, antwortete sie leise.
    Er blickte zur Seite und fluchte lautlos. »Es … es gibt ein Gesetz bei den Arrowann«, sagte er, ohne sie anzusehen. Dann hob er den Blick und sah ihr betrübt in die Augen. »Wir dürfen niemanden heiraten, der nicht zum Steppenvolk gehört.«
    Rijana nickte atemlos. Jetzt wusste sie, was er ihr sagen
wollte, und sie hatte Angst, wie er reagieren würde, wenn sie ihm die Tätowierungen zeigte.
    »Rijana, ich werde nur ein Mädchen aus der Steppe heiraten können.«
    »Ich weiß«, antwortete sie mit unsicherem Lächeln.
    »Du weißt es?«, fragte er überrascht.
    »Leá hat es mir erzählt.«
    »Oh«, antwortete Ariac. Dann senkte er den Blick. »Es scheint dir ja nicht besonders viel auszumachen.«
    Rijana lächelte und nahm seine Hand. »Hättest du mich denn geheiratet, wenn es dieses Gesetz nicht geben würde?«
    Er nickte unsicher. »Ja, sicher, allerdings bin ich auch ein gesuchter Mörder, ich meine, es wäre gefährlich für dich …«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das meine ich alles nicht.Vergiss doch mal die ganzen Schwierigkeiten.«
    Er nickte ernst und blickte ihr tief in die Augen. »Auf der Stelle.«
    Glücklich lächelnd schob Rijana ihre weite naturfarbene Bluse über die Schultern. »Dann tu es doch.«
    Ariac schnappte nach Luft, blickte ungläubig von ihrem Gesicht auf ihren Arm und wieder zurück.
    »Was hast du getan?«, fragte er verblüfft.
    Rijana lief rot an und wurde ziemlich verlegen. »Es ist nicht so, dass ich dich zu etwas zwingen wollte, ich meine, wenn du nichts gesagt hättest, hätte ich das für mich behalten …«
    Er unterbrach sie und legte ihr einen Finger auf den Mund.
    »Du hast das für mich getan?«, fragte er atemlos und strich vorsichtig über die kunstvollen Zeichen auf ihrem Arm.
    Rijana nickte. »Für dich, für mich und für uns. Ich fühle mich so wohl hier in der Steppe wie noch nie in meinem Leben. Warga hat gesagt, wenn man wirklich überzeugt ist, eine Arrowann werden zu wollen, dann kann man das tun. Man muss die Gesetze der Steppe akzeptieren und auf die Suche
nach seiner Vision gehen.« Sie grinste unsicher. »Und in meinem letzten Leben war ich ohnehin eine vom Steppenvolk, vielleicht kommt daher mein Wunsch.«
    Ariac nahm sie vorsichtig in den Arm, und seine Stimme klang belegt, als er sagte: »Warum hast du mir denn nichts erzählt? Du meine Güte, ich überlege seit einer halben Ewigkeit, wie ich dir beibringen soll, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft gibt.«
    Sie streichelte ihm lächelnd über das Gesicht.
    »Du wusstest nichts von der Möglichkeit?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, aber ich glaube, ich hätte mich auch nicht getraut, dir das vorzuschlagen.« Ariac streichelte über die Linien an ihrem Arm. »Du bist jetzt eine von

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