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Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder

Titel: Thondras Kinder - Roberts, A: Thondras Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P. Roberts
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wie Feuer.
    Leá nahm sie in den Arm. »Es tut mir leid, dass ich dir wehgetan habe«, sagte sie schuldbewusst.
    »Das macht nichts«, sagte Rijana ehrlich. »Es hat weniger wehgetan, als ich gedacht hätte.«
    Von der Tätowierung war noch nicht viel zu sehen. Die Haut war noch blutig und mit dem schwarzen Saft verschmiert, außerdem begann Rijanas Schulter anzuschwellen. Warga nahm einen Verband und wickelte ihn ihr um den Arm.
    »So, es wird noch ein paar Tage wehtun. Komm morgen zu mir, dann werde ich dir eine Kräutersalbe geben.«
    Die Hexe blickte sie ernst an. »Soll ich dir noch die Runen werfen? Heute ist eine wichtige Nacht für dich.«
    Rijana zögerte, denn sie war unglaublich müde, aber Leá lächelte ihr so aufmunternd zu, dass sie sich dafür entschied. Warga warf erneut Kräuter ins Feuer, und ein betörender
Duft lag in der Luft. Schwer und süß zugleich, aber auch erdig und ätherisch. Die alte Frau begann, die Steine im Beutel zu schütteln, dann blickte sie Rijana tief in die Augen und warf die Runen. Anschließend beugte sie sich vor und runzelte ihre Stirn.
    »Ich sehe ähnliche Zeichen wie damals bei Ariac«, murmelte die Hexe. »Liebe und Krieg, Tod und Schmerz, aber auch Freundschaft und Hoffnung.«
    Rijana schluckte, dann begann Warga noch einmal die Runen zu werfen.
    »Und ich sehe zwei Männer in deinem Leben, die dir sehr wichtig sind.«
    Rijana verstand nicht. Warga blickte sie ernst an.
    »Du wirst dich entscheiden müssen und wahrscheinlich sogar zwei Mal den Bund der Ehe eingehen, aber es ist etwas undeutlich. Ich kann die Runen nicht immer eindeutig auslegen.«
    Erschrocken riss Rijana die Augen auf. »Aber … aber ich habe mich doch schon entschieden.« Tränen füllten ihre Augen. »Und heißt das, dass einer, ich meine, dass vielleicht einer stirbt?«
    Die alte Frau blickte sie mitleidig an. »Wie gesagt, es ist etwas undeutlich, und vielleicht hat es auch nur eine Entscheidung in der Vergangenheit angezeigt.«
    Rijana nickte unsicher, aber sie hatte Angst. Leá half ihr aufzustehen.
    »Ich will nicht, dass Ariac etwas passiert«, sagte Rijana leise, und in ihren Augen spiegelte sich Panik wider.
    »Das muss es ja nicht heißen«, sagte Leá beruhigend. »Hat es denn schon einen anderen Mann in deinem Leben gegeben?«
    Rijana nickte. »Falkann – er war mit mir auf Camasann.«
    »Na also«, sagte Leá lächelnd. »Dann ist ja alles gut.«
    »Aber sie sagte doch …«

    Leá schüttelte den Kopf. »Sie wusste es nicht genau, also mach dir nicht so viele Gedanken.«
    Mit Leás Hilfe schwankte Rijana aus dem Zelt. Als sie in ihrem eigenen angekommen war, ließ sie sich auf die Felle fallen und war beinahe augenblicklich eingeschlafen. Jetzt bin ich eine Arrowann , dachte sie noch kurz vorher. Sie lächelte, denn es war ein gutes Gefühl.
     
    Am nächsten Morgen wachte Rijana erst sehr spät auf. Im Lager herrschte bereits reges Treiben. Rijana tastete nach ihrer Schulter und zuckte vor Schmerz zusammen. Ihr Arm war angeschwollen und feuerrot. Sie wusch sich kurz im Bach und ging anschließend gleich zu Warga. Die sah sich ihren Arm an und nickte zufrieden, obwohl Rijana nur geschwollene Wunden und getrocknetes Blut sah. Sie wirkte etwas skeptisch.
    »Das sieht sehr gut aus«, versicherte Warga und begann Rijanas Arm vorsichtig abzuwaschen. Anschließend strich sie eine kühlende Salbe auf.
    »Lass den Verband drei Tage dran, dann werden wir weitersehen.«
    Rijana nickte und ging aus dem Zelt. Sie setzte sich zunächst ans Kochfeuer, denn sie hatte großen Hunger. Gerade verspeiste sie ihre zweite Schale mit einem Mus aus Früchten und etwas Getreidebrei, als Ariac zu ihr kam.
    Er lächelte erleichtert, als er sie sah.
    »Gut, dass du endlich wach bist.« Er musterte sie von oben bis unten. »Und zum Glück hast du Hunger.«
    Rijana nickte grinsend.
    »Was habt ihr denn die ganze Zeit getan?«
    »Kräuter gesucht«, erwiderte Rijana mit vollem Mund. »Es war schön, ich mag deine Schwester.«
    Ariac nickte und wollte gerade noch etwas sagen, doch da kam sein kleiner Bruder und zog ihn am Hemd.

    »Jetzt kommst du aber mit mir auf die Jagd, du hast es schon seit vier Tagen versprochen.« Ruric schob beleidigt die Unterlippe vor.
    Rijana lachte leise. »Bist du etwa nur wegen mir nicht fortgeritten?«
    Ariac errötete zu seinem Ärger ein wenig. »Ich wollte wissen, ob ihr wohlbehalten zurückkehrt.«
    Rijana zwinkerte Ruric zu. »Zum Ausgleich für das lange Warten darfst du

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