Thorns of Darkness 01 - Dark
versuchte ich mich zu beruhigen.
Aber es stimmte, dass Dark gekommen war. Ich hatte nicht schlafen können, nachdem John mir erzählt hatte, dass Dark auf dem Weg hierher war. Also hatte ich in der Dunkelheit auf meinem Bett gesessen und gewartet. Ich hatte gehört, wie Dark kurz vor Mitternacht gekommen war und die beiden in Johns Büro gegangen waren. Später war Dark an meinem Zimmer vorbei zu seinem gegangen. Ich wusste, dass es Dark gewesen war, denn erstens waren Johns Schritte schwerfälliger und zweitens war die Person vor meiner Tür verharrt, ehe sie ihren Weg fortgesetzt hatte. Wenn es John gewesen wäre, dann hätte er geklopft. Nein! Es musste Dark gewesen sein.
Apropos geklopft! Hatte es nicht eben geklopft? Oder war das nur ein Teil meines Traumes gewesen? Mit einem kribbeligen Gefühl im Bauch erhob ich mich aus dem Bett und schlich zur Tür, um zu lauschen.
„Ist da jemand?“, fragte ich unsicher. Doch es kam keine Antwort.
Vorsichtig öffnete ich die Tür und schaute hinaus. Es war niemand zu sehen, auch nicht, als ich rechts und links den Flur entlangschaute. Mein Blick fiel zu meinen Füßen und ich stieß einen kleinen, überraschten Schrei aus. Ein riesiger Strauß bunter Blumen lag auf meiner Schwelle. Ich bückte mich und hob sie vorsichtig auf. Erneut schaute ich den Gang entlang, doch niemand war zu sehen. Die Blumen konnten nur von einer Person stammen. Dark! Mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich hob die Blumen an meine Nase und atmete ihren Duft ein. Ich hatte noch nie Blumen von einem Mann bekommen, nicht einmal von Peter. Mit dem Strauß in der Hand ging ich zurück in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir, dann legte ich die Blumen vorsichtig aufs Bett. Ich musste mir eine Vase aus dem Salon besorgen. Da mir sonst nie jemand Blumen schenkte, besaß ich auch keine.
Mein Blick fiel auf eine kleine Karte, die zwischen den Blumen steckte und ich zog sie heraus und faltete sie auseinander. Ein Songtext war darauf gedruckt.
I sit here, trying to figure out
What happened to me
How this all came to be
What a fool, what a jerk
I used to be
Still am
Is this a curse?
Will this feeling be eternal?
Eternal is such a long time
Will this never end?
Can you rescue me, rescue me?
I sit here, trying to figure out
How I could let this happen
How I could let you go
What a fool, what a jerk
I used to be
Still am
Is this a curse?
Will this feeling be eternal?
Eternal is such a long time
Will this never end?
Can you rescue me, rescue me?
Can you rescue me, rescue me?
Darunter stand nur ein Wort in Handschrift: SORRY
Tränen traten in meine Augen und ich wischte sie energisch mit dem Handrücken fort. Ein Teil von mir wollte sofort zu ihm rennen und ihm sagen, dass ich ihm verzieh und für immer mit ihm zusammen sein wollte, doch der misstrauische Teil in mir fragte sich, wie vielen Frauen er schon Blumen und Songtexte geschickte hatte. Es war süß, aber es war auch genau, was man von einem Frauenschwarm und Rockstar erwarten würde. Es bewies rein gar nichts. Seufzend ließ ich die Karte auf den kleinen Tisch beim Bett fallen und ging ins Bad, um mich zu duschen. Dann würde ich eine Vase besorgen. Die Blumen waren zu schön, um sie verrotten zu lassen.
***
Dark
Ich sah aus dem Fenster in den Hof hinab, wo Gee gerade mit einem der Helfer sprach. Da das Fenster geschlossen war, konnte ich nicht hören, worüber sie sich unterhielten. Ich war mir unschlüssig, wie es weitergehen sollte. Ich hatte meine Gefühle in einem Songtext zum Ausdruck gebracht. Dann hatte ich Blumen mit einer Karte vor Gees Tür gestellt und sie dann eine Stunde später beim Frühstück gebannt beobachtet, doch sie gab keine Reaktion von sich. Weder schaute sie mich an, noch sprach sie zu mir. Wenn ich nicht gesehen hätte, wie ihre Wangen sich zart gerötet hatten, als ich mich ihr gegenüber an den Tisch gesetzt hatte, dann würde ich meinen, sie hätte mich gar nicht wahrgenommen. Ich seufzte. Hatte ich mir nicht noch vor Kurzem gewünscht, eine Frau zu finden, die mir nicht gleich in die Arme fällt? Bullshit! Das hatte ich jetzt davon. Ich war es einfach nicht gewohnt, es bei einer Frau so schwer zu haben. Wenn ich eine gewollt hatte, dann hatte ich sie auch bekommen. Immer! Bevor Gee hatte ich nie einen Korb bekommen und es fühlte sich ganz beschissen an.
„Verdammt!“, fluchte ich leise. „Du Idiot! Du bist zu dämlich, einem kleinen Pferdemädel den Hof zu
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